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Ratgeber
Sicherungen dienen dazu, elektrische Stromkreise zu unterbrechen, wenn eine vorgeschriebene Stromstärke für eine festgelegte Zeit überschritten wird. Damit erfüllen sie eine Schutzfunktion für Leitungen und Geräte. Gleichzeitig wird die Verletzungsgefahr für Personen reduziert. Sicherungen werden auch als Überstromschutzeinrichtungen bezeichnet, da sie Leitungen und Geräte vor sogenannten Überströmen schützen, wenn also mehr Strom fliesst, als erwünscht ist. Die zwei Überströme, die auftreten können, sind Überlastströme durch zu viele Verbraucher und solche durch Kurzschlüsse. Überlastströme kommen beispielsweise durch Überlastungen einzelner Verbraucher innerhalb eines Schaltkreises zustande.
Daneben schützen Sicherungen vor hohen Strömen durch unbeabsichtigte Kurzschlüsse, wenn durch zu niedrige ohmsche Widerstände die Spannung zwischen zwei Potentialen gegen Null geht. Dieser Effekt kann durch Defekte in Geräten auftreten, etwa durch Isolationsbruch, die Einwirkung von Wasser, Überhitzung oder mechanischer Überbeanspruchung. Sicherungen schützen zudem Leitungen und Bauteile vor Fehlströmen durch Fehlschaltungen.
In ihrer Grundfunktion können Sicherungen als elektrische Widerstände verstanden werden, die in der Lage sind, den Stromfluss komplett zu unterbrechen. Das geschieht, wenn die Stromstärke einen vordefinierten Schwellwert überschreitet und kann auf mechanischem wie auf elektrischem Wege erfolgen.
Sicherungen werden in praktisch allen Schaltnetzen verwendet, von Verteilerschränken in Industrie- und Hausinstallationen bis hin zu kleinen Elektronikschaltungen und in Geräten sowie in Fahrzeugen.
Sicherungen werden nach drei Kriterien unterschieden, dem Nennstrom, der Bauform und der Auslösecharakteristik.
Der Nennstrom der Sicherungen entspricht immer mindestens der Höhe des Betriebsstroms der gesamten im Netz angeschlossenen Verbraucher. Würde eine Sicherung mit einem niedrigeren Nennstrom verwendet, würde die Sicherung auch dann ausgelöst, wenn es nicht zu Überströmen kommt. Der Stromkreis wäre dann nicht voll funktionsfähig. Der Nennstrom reicht vom niedrigen Milliampere-Bereich bis zu mehreren Hundert Ampere, je nach Einsatzbereich der Sicherung.
Es gibt zwei übliche Bauformen, in denen Überstromschutzvorrichtungen gefertigt werden:
- Bei Schmelzsicherungen sorgt der Überstrom dafür, dass das Leiterelement abschmilzt und dadurch die Leitung komplett unterbrochen wird. Feinsicherungen in Geräten gehören ebenso zu dieser Bauform, beispielsweise Kfz-Sicherungen. Diese Sicherungen müssen nach einmaligem Auslösen ausgetauscht werden, da sie durch die Auslösung zerstört werden.
- Mehrfach auslösbar sind dagegen Sicherungen mit Schalterfunktion. Diese schalten Stromkreise bei Überlastung, Kurzschlüssen und Fehlerströmen automatisch ab. Die auslösenden Abschaltmechanismen können thermischer Natur sein, also bei Überlast greifen. Andere Mechanismen sind elektromagnetischer Art. Bei Schaltern ist zudem die manuelle Auslösung jederzeit möglich, das ist insbesondere für Reparaturen und Wartungsarbeiten wichtig. Eine weitere Möglichkeit, einen Leitungsschutzschalter auszulösen, besteht in der Vorschaltung spezieller Module wie FI-Schutz-Schaltungen.
Sogenannte selbstrückstellende Sicherungen sind Kaltleiter, die bei hohen Temperaturen höhere Widerstandswerte annehmen und dann automatisch ab einem bestimmten Wert den Stromfluss unterbrechen. Die Leitungsfähigkeit ist wiederhergestellt, sobald das Bauteil abgekühlt ist.
Die Auslösecharakteristik jeder Sicherung ist über zum Teil genormte Bezeichnungen direkt auf dem Bauteil angegeben und gibt Auskunft über die Überlastauslösung sowie die Kurzschlussauslösung, jeweils in Stromstärke und Zeit. Die gängigen genormten Typen sind mit folgenden Buchstaben bezeichnet:
B: Bezeichnung für den Standard-Leitungsschutz
C: Dieser Typ wird für Schaltungen mit höheren Einschaltströmen verwendet, etwa bei Maschinen.
D: Sicherungen des Typs D werden in Schaltungen mit stark induktiver oder kapazitiver Last verwendet, zum Beispiel bei Kondensatoren oder Transformatoren.
E: Für SLS Hauptleitungsschutzschalter werden „Exakt“-Sicherungen verwendet.
Z: Sicherungen mit der Bezeichnung Z haben eine hohe Netzimpedanz und dienen als Schutz für Halbleiter.
K: Die Bezeichnung K steht bei Sicherungen für „Kraft“ und wird bei hohen Einschaltströmen verwendet. Sie verfügen über eine sensible Überlastauslösung.
Darüber hinaus haben Sicherungen verschiedene Kenndaten, die Auskunft zu den Anforderungen an die Schutzeinrichtung sowie die Leistungsfähigkeit des Bauteils geben. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen trägen und flinken Sicherungen, wobei die Reaktionsgeschwindigkeit des jeweiligen Bauteils über eine individuelle Strom-Zeit-Kennlinie angegeben ist, die Sie im Datenblatt finden. Ob es sich um eine träge oder eine flinke Sicherung handelt, hängt von der Auslösegeschwindigkeit und der Toleranz des Bauteils ab. Weitere Kenndaten, die für jeden Sicherungstyp angegeben sind und sich nach Einsatzzweck unterscheiden, sind die Bemessungsspannung, der Bemessungsstrom, der Durchlassstrom sowie der Mindestausschaltstrom.
Grundsätzlich werden die in unserem Onlineshop erhältlichen Sicherungen nach Bauformen und Einsatzzwecken unterschieden. In unserem Sortiment finden Sie Überstromschutzeinrichtungen und passendes Zubehör für verschiedene Einsatzzwecke in den folgenden Kategorien:
Feinsicherungen
Feinsicherungen sind auch als Geräteschutzsicherungen oder GS-Sicherungen bekannt und werden als Schutzbauteile in Geräten verbaut. Sie gehören zu den Schmelzsicherungen, die nach dem Auslösen ausgetauscht werden müssen, da der leitende Draht schmilzt und den Stromfluss auf diese Weise unterbricht.
Kfz-Sicherungen und -Sicherungshalter
Kfz-Sicherungen werden als Flachsicherungen und als Torpedosicherungen angeboten und dienen der Sicherung der Kfz-Elektrik.
Kfz-Sicherungshalter sind Vorrichtungen, die als Halterung für die passenden Kfz-Sicherungen fungieren.
Kleinstsicherungen
Kleinstsicherungen sind kleine Bauteile mit geringen Nennstromgrössen im Milliampere- oder niedrigstelligen Amperebereich, die zum Beispiel für Microcontrollerschaltungen verwendet werden.
Multifuse-Sicherungen
Multifuse-Sicherungen sind selbstrückstellende Sicherungen, die bei Erwärmung hochohmig und im kalten Bereich niedrigohmig sind und daher nur bei hohen Temperaturen den Stromfluss unterbrechen.
Photovoltaik-Sicherungen
Photovoltaik-Sicherungen sind speziell für den Einsatz in Photovoltaikanlagen optimierte NH-Sicherungen (Niederspannung-Hochleistungs-Sicherungen).
Sicherungshalter
In der Kategorie Sicherungshalter finden Sie Sicherungshalterungen und Abdeckungen für alle Sicherungstypen im Sortiment.
Temperatursicherungen
Temperatursicherungen lösen aus, sobald die angegebene Temperatur in der Schaltung überschritten wird.
Verteilerschranksicherungen
Verteilerschranksicherungen umfassen NH-Sicherungen für Niederspannungsnetze, FI-Schalter sowie Leitungsschutzschalter und andere Ausführungen, die in Verteilerschränken verbaut werden.
Die Leitungsschutzschalter in unserem Sortiment sind nach den Industrienormen VDE 0641 und VDE 0660 genormt.
Unser Praxistipp
Ist eine funktionsfähige Schaltung unterbrochen, ist höchstwahrscheinlich die Sicherung ausgelöst worden. Bei Schmelzsicherungen mit Glaskörper erkennen Sie den durchtrennten Sicherungsdraht auf den ersten Blick, bei Keramikausführungen steht der Draht meist etwas heraus. Einen ausgelösten Sicherungsschalter erkennen Sie an der veränderten Schalterstellung.
Ist der Zustand der Sicherung unklar, zum Beispiel, weil Sie den Sicherungsdraht bei Schmelzsicherungen nicht sehen, können Sie mit einem Durchgangsprüfer den Zustand der Sicherung beurteilen.
Löst eine schaltbare Sicherung aus ungeklärten Ursachen aus, wechseln Sie diese aus und setzen ein identisches Bauteil ein. Möglicherweise ist die Lebensdauer der Sicherung überschritten und es kam aus diesem Grund zur Fehlauslösung.
Was ist beim Umgang mit Sicherungen zu beachten?
Um alle Sicherheitsvorkehrungen im Umgang mit elektrischen Schaltungen korrekt zu erfüllen, dürfen diese nur mit den dafür vorgesehenen Sicherungen versehen werden. Die Arbeit an den Schaltungen sollte zudem ausschliesslich von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden.
Schmelzsicherungen sollten nach dem Auslösen auf keinen Fall geflickt oder überbrückt, sondern durch neue Sicherungen ausgetauscht werden, da sonst ein Sicherheitsrisiko besteht.
Welche Sicherung wird wofür eingesetzt?
Welche Sicherungen für einen Verteilerkasten, eine Kleinstschaltung und bei sonstigen Installationen eingesetzt werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich sind die erforderlichen Kenngrössen für die Sicherung die Strombelastbarkeit, Auslösecharakteristiken sowie -trägheit, die Bemessungsspannung, der Bemessungsstrom, der Durchlassstrom sowie der Mindestausschaltstrom.
Wie lange ist die Lebensdauer von Sicherungen?
Schmelzsicherungen sind nach dem Auslösen irreversibel zerstört und müssen auf jeden Fall ausgewechselt werden. Schaltbare Sicherungen haben Lebenszyklen, die vom jeweiligen Hersteller in Schaltvorgängen angegeben werden. Sie können bis in den fünfstelligen Bereich reichen.