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Ratgeber
Klettverschlüsse haben sich als Befestigungslösungen in zahlreichen Bereichen des täglichen Lebens etabliert und werden vielseitig in Handwerk, Industrie und Gewerbe genutzt.
Das ist insbesondere auf ihre Flexibilität zurückzuführen, denn sie ermöglichen schnelle und zuverlässige Verbindungen, die sich jederzeit wieder lösen lassen. Gleichzeitig punkten Klettverschlüsse mit einer einfachen Handhabung und sind imstande, hohen Zugkräften standzuhalten.
Vor allem Ausführungen für den industriellen Gebrauch sind noch einmal deutlich belastbarer als Exemplare, die im Haushaltsbereich verwendet werden.
Sie bestehen aus hochleistungsfähigen Materialien, sind temperatur- und chemikalienbeständig und bieten eine ausgezeichnete Haftkraft.
In unserem Ratgeber lesen Sie mehr über die Funktionsweise und Anwendungsbereiche von Klettverschlüssen und erfahren, worauf es beim Kauf zu achten gilt.
Ein Klettverschluss ist ein Verschlussmittel, das überwiegend aus textilem Material bzw. synthetischen Kunstfasern besteht. Im Wesentlichen handelt es sich um zwei Streifen mit unterschiedlich strukturierter Oberfläche, die für die Herstellung einer Verbindung aufeinandergedrückt und zum Lösen wieder auseinandergezogen werden. Die Reversibilität der Verbindung ist einer der großen Vorteile von Klettverschlüssen. Aus diesem Grund werden sie vielseitig als Befestigungslösung bzw. als Bestandteil von Öffnungs- und Schließsystemen verwendet. Im Alltag begegnen uns Klettverschlüsse immer wieder, sei es an Kleidung, Taschen, Schuhen oder Sportausrüstung. Darüber hinaus finden Klettverschlüsse breite Anwendung im industriellen und gewerblichen Bereich, sei es in Verpackungsindustrie, in der Medizintechnik oder im Automobilbau.
Der Klettverschluss ist eine Erfindung der 1940er Jahre und geht auf den Schweizer Ingenieur George de Mestral zurück, der sich dafür von der Natur inspirieren ließ – genauer gesagt von der Großen Klette. Dabei handelt es sich um ein Korbblütengewächs mit Blütenköpfchen, die von Hüllblättern mit Widerhaken umgeben sind.
Mit den Widerhaken haften sich die Fruchtstände an fast alles, was sie berühren. Auf diese Weise breiten sie sich aus und sichern das Fortbestehen der Pflanze. Mestral, der sich als passionierter Jäger mit seinem Hund viel in der Natur aufhielt, war fasziniert davon, wie hartnäckig die Kletten in Kleidung und Fell kleben blieben.
Er untersuchte sie unter einem Mikroskop und stellte fest, dass die Haftkraft der Kletten auf einem Haken-Ösen-Prinzip beruht, indem die winzig kleinen Häkchen der Hüllblätter in das Textil oder Fell hineingreifen.
Das brachte ihn auf die Idee, ein Verschlusssystem zu entwickeln, das die Funktionsweise der Klette imitiert. Der Klettverschluss ist daher ein gutes Beispiel für angewandte Bionik, bei der es darum geht, Phänomene der Natur auf technische Anwendungen zu übertragen.
1951 ließ sich Mestral seine Erfindung unter der Bezeichnung Velcro (aus franz. velour „Samt“ und crochet „Haken“) patentieren. Er gründete die gleichnamige Firma Velcro Industries, die 1959 den ersten Klettverschluss auf den Markt brachte. Zwar ließ der Erfolg zunächst auf sich warten, doch am Ende konnte der Nutzen überzeugen, so dass der Klettverschluss in Serienproduktion ging.
Der klassische Klettverschluss besteht heute noch aus zwei Komponenten: einem Hakenband mit winzig kleinen Häkchen und einem Flauschband mit kleinen Schlingen.
Wird beides aneinandergedrückt, greifen die Haken in die Schlingen des Flauschs ein und stellen auf diese Weise eine Verbindung her. Beim Auseinanderziehen lösen sich die Haken aus den Schlingen des Flauschbands und die Verbindung wird getrennt.
Eine Weiterentwicklung des klassischen Klettverschlusses ist das Pilzkopfband, auf dem kleine Kunststoffnoppen wellenförmig oder parallel angeordnet sind.
Die Noppen gleiten übereinander und werden beim Zusammendrücken ineinander verankert.
Das ermöglicht eine deutlich höhere Haftkraft, wodurch sich das Pilzkopfband vor allem für industrielle Anwendungen gut eignet.
Es kann als Einzelkomponente, aber auch in Kombination mit einem Flausch- oder Veloursband ausgeführt sein.
Im Lauf der Zeit änderte sich auch das zugrundliegende Material. Kam zu Beginn vorrangig Samt zum Einsatz, werden heute neben gewebter Baumwolle und Filz vor allem Chemiefasern wie Polyamid, Polyester oder Polyolefin verwendet, die belastbarer sind. In der Luft- und Raumfahrt setzt man dagegen auf Glasfasern und Kevlar, die hohen Temperaturen standhalten können. Klettverschlüsse aus nicht brennbarem Nomex werden wiederum im Zusammenhang mit Feuerwehr- und Rennfahrerkleidung eingesetzt. Aus was für einem Material ein Klettverschluss besteht, variiert also je nach Anwendungsbereich.
Klettverschlüsse gibt es in vielerlei Ausführungen, die sich in der Handhabung unterscheiden und sich jeweils für spezifische Zwecke besonders gut eignen. Beispiele dafür sind Rollverschlüsse, Klettpunkte und Klettbänder. Wir geben einen Überblick über deren Eigenschaften und Einsatzgebiete.
Rollverschluss
Aufrollbare Klettverschlüsse werden unter anderem bei Kabelbindern, medizinischen Bandagen oder Manschetten für Blutdruckmessgeräte verwendet. Sie bestehen aus einem flexiblen Material, das herumgewickelt bzw. gerollt und durch Klett fixiert wird. Durch die Elastizität des Materials lässt sich bestimmen, wie fest der Rollverschluss beispielsweise das Kabelbündel oder Handgelenk umschließen soll.
Klettpunkte
Klettpunkte sind kleine runde oder quadratische Klettstücke, die der Herstellung punktueller Verbindungen dienen. Sie bestehen im Regelfall aus einem Haft- und einem Flauschteil, die jeweils separat angebracht werden. Oft ist dafür an der Rückseite eine Klebefläche angebracht. Verwendung finden Klettpunkte unter anderem in der Verpackungsindustrie, etwa als Verschlüsse für Mappen oder Faltschachteln.
Klettband
Die Besonderheit von Klettband liegt darin, dass es in aller Regel zugeschnitten werden kann. Dadurch lässt es auf individuelle Länge bringen und an spezifische Anforderungen anpassen. Ähnlich wie bei Klettpunkten verhält es sich oft so, dass Klettband selbstklebend ausgeführt ist und sich dadurch schnell und einfach anbringen lässt. In vielen Fällen wird Klettband ähnlich wie Klebeband auf der Rolle angeboten.
Klettverschlüsse zeichnen sich durch eine so einfache wie geniale Konstruktion aus und bringen allerhand Vorteile mit sich:
- Vielseitigkeit: Als flexible Befestigungslösungen sind Klettverschlüsse vielseitig einsetzbar – sei es im Haushalt, im Büro, in der Werkstatt oder Industrie. Das Aufgabenfeld ist breitgefächert. So können Klettverschlüsse zum Verschließen von Kleidung oder zum Fixieren von Teppichböden genauso gut verwendet werden wie als Bandagen, Manschetten oder Kabelbinder.
- Einfache Handhabung: Klettverschlüsse lassen sich schnell und einfach öffnen und schließen und ermöglichen somit eine sehr unkomplizierte und schnelle Art der Befestigung. Da sie reversible Verbindungen ermöglichen, eignen sie sich gut für temporäre Anwendungen oder für Einsatzbereiche, in denen es auf Flexibilität ankommt.
- Haltbarkeit: Klettverschlüsse bestehen aus besonders langlebigen und belastbaren Materialien, vor allem solche, die für industrielle Anwendungen konzipiert sind. Darüber hinaus kann der Verschluss fast beliebig oft geöffnet und geschlossen werden, ohne an Funktionalität einzubüßen. Die Haltbarkeit von Klettverschlüssen ist daher hoch.
- Anpassbarkeit: Klettverschlüsse können in vielen Fällen zugeschnitten und somit auf individuelle Maße und Formen gebracht werden. Darüber hinaus bieten sie vielfältige Befestigungsmöglichkeiten. So lassen sich Klettverschlüsse je nach Einsatzzweck durch Nähen, Schweißen, Nieten, Schrauben oder Kleben auf dem jeweiligen Untergrund fixieren.
Produktion
In der Produktion werden Klettverschlüsse zum Bündeln von Kabeln oder Schläuchen in Maschinen und Anlagen eingesetzt. Aufgrund ihrer Wiederverwendbarkeit sind sie nachhaltiger als Einwegkabelbinder. Auch zur Befestigung von Bauteilen, Gehäusen und Abdeckungen sowie zum Fixieren von Schallschutz-, Staubschutz -und Spritzschutzmatten kommen Klettverschlüsse zum Einsatz.
Logistik
Im der Logistik finden Klettverschlüsse zum Befestigen und Fixieren Anwendung. Sie helfen dabei, Transportgüter in LKWs, Containern oder Regalsystemen zu sichern, ohne deren Verpackung zu beschädigen. Darüber hinaus werden Klettverschlüsse zum Kennzeichnen eingesetzt. Sie ermöglichen eine temporäre Anbringung von Warnschildern, Sicherheitshinweise, Namensschildern oder Ausweishaltern.
Bauwesen
Im Bauwesen und Handwerk finden Klettverschlüsse ebenfalls breite Anwendung. Sie eignen sich sehr gut für die Anbringung von Schutzplanen, Absperrbändern und Staubschutzwänden und zum Befestigen von Wärmedämmungen, Akustikplatten und Schallschutzverkleidungen. Darüber hinaus helfen Klettlösungen beim Verlegen von Böden, indem sie beispielsweise Auslegware, Vinylplatten oder auch Kunstrasen fixieren, ohne dafür Klebstoff nutzen zu müssen.
Automotive
Im Automobilbau werden Klettverschlüsse zur Fixierung von Sitzpolstern, Kopfstützen, Bodenmatten und Seitenverkleidungen genutzt. Das ermöglicht eine leichte Demontage, falls die Fahrzeugteile gereinigt oder ausgetauscht werden müssen. Des Weiteren kommen Klettverschlüsse zur Befestigung von Verdunkelungs- und Thermomatten sowie von Trennwänden zum Einsatz. Auch zum ordentlichen und vibrationssicheren Verlegen von Kabelsträngen werden Klettverschlüsse genutzt.
Beim Kauf von Klettverschlüssen spielen mehrere Aspekte eine Rolle, angefangen beim zugrundeliegenden Material über leistungsbezogene Parameter wie Haftkraft und Zugfestigkeit bis hin zu den richtigen Maßen. Wir geben Ihnen einen Überblick, worauf es im Detail ankommt.
Material
Klettverschlüsse bestehen üblicherweise aus synthetischen Kunststofffasern, die sich im Hinblick auf ihre Eigenschaften unterscheiden. Polyamid, auch als Nylon bekannt, eignet sich beispielsweise gut für textile Anwendungen (Kleidung, Polster etc.), da es die nötige Flexibilität mitbringt und reißfest ist. Polyester ist noch robuster und aufgrund seiner wetterfesten Beschaffenheit auch für Outdoor-Anwendungen gut geeignet. Je nach Einsatzbereich kann es sein, dass besondere Anforderungen an die thermische oder chemische Beständigkeit gestellt werden. Aramide wie Kevlar beispielsweise halten Hitze und aggressiven Chemikalien stand. Spielt das Thema Brandschutz eine Rolle, sind selbstverlöschende Klettverschlüsse die richtige Wahl. Sie bestehen meist aus einem speziellen Stoff wie Nomex oder sind mit einer flammhemmenden Beschichtung versehen.
Haftkraft
Das Haftvermögen eines Klettverschlusses hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählt zum einen die Form des Haftelements (Haken oder Pilzkopf) und zum anderen die Beschaffenheit des Flauschs (Dichte, Textur und Durchmesser der Schlaufen). Grundsätzlich lässt sich sagen: Je dichter der Flausch, desto besser ist die Haftkraft. Weitere relevante Kennwerte bei Klettverschlüssen sind die Zugscherfestigkeit, die Zugfestigkeit (Stirnabreißfestigkeit) und der Schälwiderstand. Die Zugscherfestigkeit referiert auf die maximale Belastung, der der Klettverschluss bei paralleler Krafteinwirkung standhalten kann, ohne sich zu lösen. Die Zugfestigkeit gibt an, wie viel Kraft nötig ist, um den Klettverschluss in vertikaler Richtung auseinanderzuziehen. Der Schälwiderstand beschreibt den Widerstand beim Lösen der Klettverbindung von einer Seite zur anderen.
Breite und Länge
Breite und Länge eines Klettverschlusses haben einen Einfluss auf die Haftkraft, da sie bestimmen, wie groß die Kontaktfläche zwischen Haken- und Flauschseite ist. Generell gilt: Je größer die Berührungsfläche, desto besser wird die Last verteilt und desto stärker ist der Halt. Ein Klettverschluss sollte daher bezüglich seiner Abmessungen auf die zu erwartende Belastung abgestimmt sein. Gut zu wissen: Klettverschluss-Sortimente enthalten häufig Ausführungen in unterschiedlichen Breiten und Längen, so dass Sie für vielerlei Anwendungen gut aufgestellt sind.
Farbe und Design
Ästhetische Aspekte spielen bei der Auswahl ebenfalls eine Rolle. Geht es darum, Klettverschlüsse möglichst unauffällig in die Umgebung zu integrieren, wie es etwa bei der Fahrzeuginnenausstattung üblich ist, eignen sich dezente Farben wie Schwarz, Weiß, Grau oder Beige. Im Fall von Warn- und Sicherheitskennzeichnungen sind hingegen Ausführungen in Signalfarben wie Rot, Gelb oder Orange oder reflektierende Modelle die richtige Wahl. Was das Design betrifft, so empfehlen sich für den Industrie- und Automotive-Bereich Pilzkopfverschlüsse mit verstärkten Kanten, da sie eine höhere Haltekraft bieten als Standardklett.
Klettverschlüsse halten am besten, wenn die Belastung parallel zur Verschlussfläche, also in Scherrichtung verläuft, da Haken und Flausch verbunden bleiben und sich die Kraft gleichmäßiger verteilt. In dem Zusammenhang sollten Sie bei der Befestigung darauf achten, dass die Last nicht senkrecht an der Verbindung zieht, sondern die Zugkräfte in Scherrichtung wirken, indem Sie den Klettverschluss beispielsweise horizontal statt vertikal anbringen.
Wie kann ich die Haltbarkeit von Klettverschlüssen erhöhen?
Ein Nachteil von Klettverschlüssen besteht darin, dass vor allem an der Flauschseite Fussel, kleine Fäden, Schmutz und Staubpartikel hängen bleiben. Nach einer gewissen Zeit können sich auch die Haken verbiegen. Das verringert die Haftkraft. Um diese wiederherzustellen, empfiehlt sich folgendes:
- Fussel und Fäden herausziehen: Das funktioniert am besten mit Nadel, Pinzette, Drahtbürste oder einem starken Klebeband.
- Schmutz und Staub entfernen: Klettband mit Shampoo und Wasser einreiben und den Schmutz mit einer feinen Bürste herausstreichen. Dazu eignet sich auch eine Zahnbürste mit harten Borsten.
- Widerhaken aufrichten: Vorsichtig mit der stumpfen Seite eines Messers oder einem anderen harten Gegenstand über die Häkchen fahren.
Welche Klettverschlüsse sind für den Außenbereich geeignet?
Für den Außenbereich eignen sich Klettverschlüsse aus einem wetterfesten und UV-stabilen Material. Hier kommen beispielsweise Ausführungen aus Polyester in Frage. Polyamid und Aramide sind per se nicht UV-stabil. Sie benötigen eine entsprechende Beschichtung, um für Outdoor-Anwendungen genutzt werden zu können.
Wie entferne ich Klettverschlüsse rückstandslos?
Ein Klettverschluss, der per Aufnähen, Schweißen, Nieten oder Schrauben befestigt wird, lässt sich meist nicht entfernen, ohne dass Rückstände oder Beschädigungen an der Oberfläche zurückbleiben. Anders sieht es aus, wenn ein Klettverschluss selbstklebend ist. Hier kann es jedoch passieren, dass sich die Klebereste nicht vollständig vom Untergrund lösen. Um das zu verhindern, erwärmen Sie den Klettverschluss am besten zuerst mit Heißluft (bspw. einem Föhn), damit sich der Kleber verflüssigt. Dann ziehen Sie den Klettverschluss vorsichtig ab. Sollten trotzdem Klebereste zurückbleiben, reiben Sie diese mit einem Speiseöl ein und wischen sie mit einem weichen Tuch ab. Das empfiehlt sich insbesondere bei empfindlichen Oberflächen. Bei unempfindlichen Oberflächen können Sie auch Alkohol (Isopropanol) oder Reinigungsbenzin nutzen. Kleinere Klebereste lassen sich mit einem Radiergummi entfernen.