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Ratgeber
Kabelbefestigungen dienen dazu, Kabel und Leitungen strukturiert, geordnet und sicher zu verlegen – sei es innerhalb technischer Geräte wie Computern oder als Bestandteil von Gebäudeinstallationen. Sie sind wichtige Hilfsmittel im Maschinen- und Anlagenbau, in der Automatisierungstechnik, im Elektrobereich und verwandten Sektoren. Welche Arten von Kabelbefestigungen es gibt und worauf bei der Auswahl zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Kabelbefestigungen sind wichtige Installations- und Montagehilfsmittel im Elektrobereich, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Mess-, Regel- und Automatisierungstechnik und ähnlichen Feldern. Ihr Hauptzweck besteht darin, Kabel und Leitungen zu fixieren, um sie sicher zu führen und zu verhindern, dass sie durch andere Komponenten in der Umgebung beeinträchtigt oder selbst zu Störfaktoren werden.
Häufig müssen Kabel zum Zweck der Stromversorgung oder der Signal- und Datenübertragung über große Distanzen sowie durch Wände oder Gehäuse geführt werden. In solchen Fällen muss sichergestellt sein, dass sie sich nicht versehentlich lösen oder Schaden nehmen. Das kann beispielsweise durch mechanische Beanspruchung (Zugkräfte, Vibrationen, Rütteln etc.), thermische Belastungen (Ausdehnen bei Hitze, Zusammenziehen bei Kälte) oder Umwelteinflüsse (Eindringen von Staub, Schmutz, Feuchtigkeit usw.) passieren. Kabelbefestigungen halten Kabel und Leitungen an Ort und Stelle und helfen dabei, deren Funktionalität aufrechtzuerhalten.
Des Weiteren werden Kabelbefestigungen dazu genutzt, Kabel und Leitungen systematisch zu ordnen und gegebenenfalls zu bündeln, was wiederum ein strukturiertes Kabelmanagement ermöglicht. Dementsprechend dienen sie nicht nur dem Kabelschutz und der Kabelführung, sondern auch der Kabelorganisation. Kabelbefestigungen kommen daher immer dann zum Einsatz, wenn es um das sichere und geordnete Verlegen von Kabeln und Leitungen geht – sei es in technischen Geräten, Maschinen und Schaltanlagen, in Elektroinstallationen von Gebäuden oder in der Fertigungs- und Produktionstechnik, beispielsweise in Verbindung mit Schleppkettenanwendungen.
Es gibt mehrere Arten von Kabelbefestigungen, die sich im Hinblick auf ihre Montage unterscheiden. Differenzieren lassen sich Kabelbefestigungen zum Schrauben, Stecken und Kleben. Kabelverschraubungen werden hauptsächlich dazu verwendet, Kabel und Leitungen fest mit einem Gehäuse zu verbinden und beispielsweise in Abzweigdosen, Verteiler oder Schaltschränke einzuführen – und zwar so, dass sie nicht durch scharfe Kanten oder Grate an den Gehäuseöffnungen beschädigt werden. Kabelverschraubungen bestehen meist aus einer Hutmutter, einem Stutzen und einem Dichteinsatz, der zusätzlich Schutz vor eindringendem Staub und Feuchtigkeit bietet. Wie der Name schon andeutet, sind sie mit einem Schraubgewinde ausgestattet. Dabei handelt es sich überwiegend um metrische Gewinde, es gibt aber auch Ausführungen mit dem zu früheren Zeiten üblichen Panzerrohrgewinde sowie mit NPT-Gewinde (National Pipe Thread), das in den USA gebräuchlich ist. Kabelverschraubungen bieten einen sehr guten Halt und kommen zum Einsatz, wenn Kabel und Leitungen zuverlässig vor mechanischen Belastungen geschützt werden sollen. Sie bringen daher auch meist die Funktion einer Zugentlastung mit.
Beispiele für steckbare Kabelbefestigungen sind Kabelhalter und Schellen mit Clips oder Widerhaken-Fuß. Kabelbefestigungen mit Clip werden zum Zweck der Montage einfach auf eine Kante geklickt, während Ausführungen mit Widerhaken-Fuß beispielsweise in vorgefertigte Löcher von Paneelen oder Platten gesteckt werden. Oben oder seitlich an solchen Befestigungen befindet sich eine Öffnung, in die das Kabel oder die Leitung hineingedrückt wird. In manchen Fällen ist die Kabeleinführung verriegelbar, damit sich das Kabel bei auftretenden Vibrationen nicht herauslöst. Kabelhalter müssen per se nicht zwangsläufig mit einem Steckmechanismus ausgestattet sein. Es gibt auch Varianten zum Schrauben, Kleben oder sogar Nieten.
Kabelbefestigungen zum Kleben können als Klebesockel realisiert sein, die mithilfe von Hochleistungskleber auf Oberflächen geklebt werden. Sie sind in der Lage, Kabel sicher zu halten und zu bündeln, und sind eine gute Lösung für Installationsumgebungen, in denen der Einsatz von Schrauben nicht zulässig oder ungünstig ist und wo es keine Kanten zum Aufstecken gibt. Eine noch komfortabler zu handhabende Alternative sind selbstklebende Kabelbefestigungen, die bereits von Hause aus mit einer Klebefläche ausgestattet sind und das Auftragen eines Klebstoffs überflüssig machen. Selbstklebende Varianten eignen sich beispielsweise gut für die Befestigung von Flachbandkabeln in PC-Gehäusen, aber auch für die Montage in Schaltschränken.
Neben kleb-, steck- und schraubbaren Kabelbefestigungen gibt es Kabeldurchführungen und Lochstopfen. Kabeldurchführungen kommen zum Einsatz, um Kabel durch Tischarbeitsplatten oder in Kabelkanäle hinein- oder herauszuführen. Die wesentliche Aufgabe dieser Hilfsmittel besteht darin, Leitungen vor Beschädigungen durch starkes Biegen oder durch das Scheuern an Kanten zu schützen. Kabeldurchführungen werden aber auch aus ästhetischen Gesichtspunkten eingesetzt, da sie eine ordentliche und diskrete Kabelverlegung in Büro-Setups ermöglichen. Lochstopfen dienen dazu, Öffnungen an Kabeldurchführungsplatten oder nicht belegte Kabel- und Leitungseinführungen zu verschließen und abzudichten, damit keine Schmutzpartikel und Feuchtigkeit hineingelangen.
Beim Kauf von Kabelbefestigungen sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Zunächst ist zu überlegen, welche Ausführung sich für den Anwendungszweck am besten eignet. Kabelverschraubungen sind im Regelfall sehr belastbar und eignen sich gut für das Fixieren von Kabeln und Leitungen, die beispielsweise Vibrationen ausgesetzt sind. Zum Zweck der Montage ist auf die geeignete Gewindeart und -größe zu achten. Je nach Installationsumgebung kann es sein, dass weiteres Zubehör für Kabelverschraubungen benötigt wird, beispielsweise Gewindeschneider, Zangen, Dichtungen oder Abschlüsse. Geht es darum, Kabel oder Leitungen in ein Gehäuse einzuführen, kann es sinnvoll sein, zu Kabelverschraubungen mit integriertem EMV-Einsatz zu greifen, die vor elektromagnetischen Einflüssen schützen. Das ist deswegen relevant, weil gerade die Übergänge zum Gehäuse kritische Stellen für EMV-Störungen darstellen. EMV-Kabelverschraubungen leiten auftretende elektromagnetische Wellen über die Gehäuseoberfläche ab, so dass die Leitungen im Inneren davon nicht beeinträchtigt werden.
Kabelbefestigungen zum Stecken und Kleben sind eine praktische Alternative, wenn Kabelverschraubungen für den jeweiligen Anwendungsfall nicht in Frage kommen. Für steckbare Kabelhalter ist je nach Ausführung entweder eine Kante zum Aufstecken oder ein vorgebohrtes oder vorgestanztes Loch zu Montagezwecken erforderlich. Kabelbefestigungen zum Kleben eröffnen dahingehend mehr Flexibilität. Vor allem selbstklebende Kabelbefestigungen bieten hohen Anwendungskomfort, da sie werkzeuglos und ohne Auftrag eines geeigneten Klebstoffs angebracht werden können. Allerdings ist bei allen klebbaren Kabelbefestigungen die Beschaffenheit des Untergrunds in den Blick zu nehmen. So haftet nicht jede Ausführung auf unebenen oder gewinkelten Oberflächen. Auch die Oberflächenenergie und demzufolge das zugrundeliegende Material kann die Hafteigenschaft des Klebstoffs beeinflussen. So unterscheidet man zum einen hochenergetische Oberflächen wie Silikon, Kautschuk, Polypropylen oder Polyethylen, auf denen sich aufgebrachte Flüssigkeit zusammenzieht und Tropfen bildet, und zum anderen niedrigenergetische Oberflächen (Polycarbonat, Aluminium, Eisen, Kupfer etc.), auf denen aufgebrachte Flüssigkeit verläuft. Die Oberflächeneignung ist daher bei Klebevarianten immer zu prüfen.
Manche Installationsumgebungen stellen hohe Anforderungen an die Strapazierfähigkeit von Kabelbefestigungen. Beim Einsatz im Außenbereich ist beispielsweise wichtig, dass eine Kabelbefestigung aus einem witterungs-, korrosions- und UV-beständigen Material besteht, beispielsweise pulverbeschichtetem, lackiertem oder verzinktem Stahl. Es gibt auch Kabelbefestigungen aus wetterfesten und korrosionsfreien Kunststoffen, die durch die Zugabe von Aktivruß oder eine Edelstahlbeschichtung ihre UV-beständige Eigenschaft erhalten. Des Weiteren kann es sein, dass Kabelbefestigungen extremen Temperaturen standhalten müssen. Für solche Fälle gibt es ebenfalls geeignete Spezialausführungen, etwa aus Hochleistungskunststoffen wie Polyamid 6.6. oder Polyetheretherketon (PEEK), die in einem weiten Temperaturbereich von -40 bis 260 °C eingesetzt werden können. Für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen dürfen wiederum ausschließlich Ex-Kabelbefestigungen verwendet werden, während es in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie auf ein hygienisches Design ankommt.
Beim Verlegen von Kabeln sind viele Vorschriften einzuhalten, was Auswirkungen auf deren Befestigung und Sicherung hat. Bevor Kabel mithilfe einer Kabelbefestigung fixiert werden, sollten sie unbedingt spannungsfrei geschaltet werden. Anderenfalls kann es passieren, dass es zu Stromschlägen kommt, wenn während der Arbeit die Isolierung der Kabel beschädigt wird. Mit einem zweipoligen Spannungsprüfer kontrollieren Sie, ob eine Spannung an den Leitungen anliegt oder nicht. Metallene Gehäuseteile müssen fest mit dem Schutzleitersystem verbunden bleiben. Nutzen Sie ausschließlich geeignetes Werkzeug für die Montage der Kabelbefestigung und achten Sie darauf, isolierte Kabel durch zu festes Anziehen nicht zu beschädigen.
Ich möchte eine größere Anzahl von Elektrokabeln bündeln und in Zwischendecken verlegen. Welche Befestigungslösung eignet sich dafür?
Für diesen Anwendungsfall ist ein Sammelhalter mit einem passend dimensionierten Fassungsvermögen gut geeignet. Dabei handelt es sich um eine Befestigungslösung mit aufklappbarem Bügel, in die das Kabelbündel hineingelegt und sicher fixiert werden kann. Die meisten Sammelhalter bestehen aus einer stabilen Metallkonstruktion, bieten mehrere Montageoptionen und können problemlos in Zwischendecken angebracht werden, beispielsweise durch Schrauben oder Dübeln.
Gibt es Kunststoffe, die von Hause aus UV-beständig sind?
Ja, dazu gehört beispielsweise Polymethylmethacrylat (PMMA), das UV-beständige Eigenschaften mitbringt. Es gibt aber auch eine Reihe von Kunststoffen, die empfindlich auf UV-Strahlung reagieren und daher nur durch den Einsatz sogenannter Additive, also UV-absorbierender und -stabilisierender Stoffe, UV-beständig gemacht werden können.
Was ist beim Austausch von Kabelbefestigungen zu beachten?
In einer professionellen Elektroinstallation erfolgt die Kabelverlegung streng systematisch. Aus diesem Grund ist es wichtig, Kabelfestiger derselben Art, Form, Farbe und Schutzart einzusetzen, falls ein Austausch notwendig sein sollte. Zu lösende Leitungen und Adern sollten vorab gekennzeichnet werden, um beim späteren Zusammenfügen Kurzschlüsse und Beschädigungen zu vermeiden.