Ratgeber
Um Menschen vor Kohlenmonoxid in der Luft zu warnen, gibt es Kohlenmonoxid-Melder. Diese sollten allerdings nicht mit klassischen Rauchmeldern verwechselt werden. Was genau die Warnsysteme unterscheidet und worauf es beim Kauf zu achten gilt, erfahren Sie im Ratgeber.
Kohlenmonoxid ist eine chemische Verbindung der Elemente Kohlenstoff und Sauerstoff und trägt die Summenformel CO. Kohlenmonoxid existiert in gasförmigem Aggregatzustand und ist zudem hochentzündlich.
Kohlenmonoxid entsteht im Alltag, wenn kohlenstoffhaltige Substanzen verbrennen und keine ausreichende Belüftung vorliegt. Das ist beispielsweise der Fall, wenn ein Kamin als offene Feuerstelle betrieben wird und Fenster sowie Türen geschlossen sind. Auch beim Grillen mit Holzkohle und mit Holzfeuer sowie in der Nähe von Gasbrennern entsteht Kohlenmonoxid. Öl- oder Gasheizung sind ebenfalls Risikoquellen.
In welcher Konzentration das Atemgift vorliegt, wird über die Einheit ppm angegeben. Das steht für parts per million, sprich den millionsten Anteil. Angegeben wird der Wert zusätzlich in Prozent, sodass beispielsweise 200 ppm umgerechnet 0,02 Prozent entsprechen.
Bei erhöhter CO-Konzentrationen sind Schäden im Körper zu erwarten. Hierfür gibt es Orientierungswerte:
CO-Wert | Körperliche Auswirkungen |
---|---|
unter 30 ppm | Keine; 30 ppm gelten als MAK-Wert (maximale Arbeitsplatz-Konzentration) |
200 ppm | Leichte Kopfschmerzen binnen 3 Stunden |
400 ppm | Stärkere Kopfschmerzen binnen 2 Stunden |
800 ppm | Schwindel, Übelkeit und Gliederzuckungen innerhalb von 45 Stunden Bewusstlosigkeit binnen 2 Stunden |
1600 ppm | Schwindel, Übelkeit und Gliederzuckungen innerhalb von 20 Minuten Tod nach 2 Stunden |
3200 ppm | Schwindel, Übelkeit und Gliederzuckungen innerhalb von 5-10 Minuten Tod in 30 Minuten |
6400 ppm | Schwindel, Übelkeit und Gliederzuckungen innerhalb von 2 Minuten Tod in 10-15 Minuten |
12800 ppm | Tod in 1-3 Minuten |
Wie funktionieren Kohlenmonoxidmelder?
Das Gerät verfügt in seinem Inneren über einen elektro-chemischen Sensor, der beständig die Umgebungsluft kontrolliert.
In Deutschland gibt es gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte für Kohlenmonoxid.
Auf diese bestimmten Werte muss ein Kohlenmonoxidmelder mittels Alarm binnen einer vorgeschriebenen Zeit reagieren.
Kohlenmonoxid-Konzentration | Zeitpunkt des Alarms |
---|---|
50 ppm | innerhalb 60 - 90 Minuten |
100 ppm | innerhalb 10 - 34 Minuten |
300 ppm | nach spätestens 3 Minuten |
Damit der Sensor arbeiten kann, muss er permanent mit Strom versorgt sein. Dies geschieht entweder über einen Netzanschluss oder eine Batterie. Lässt sich der Kohlenmonoxidmelder in der Nähe einer Steckdose installieren, spricht nichts gegen diese Lösung, doch in vielen Fällen ist die Stromversorgung über eine Batterie einfacher.
Bei einigen Gasmeldern können die Batterien über ein Batteriefach auf der Rückseite regelmässig selbst ausgetauscht werden. Viele Hersteller setzen allerdings auf Kohlenmonoxid-Melder mit 7- oder 10-Jahres-Batterie. Die Sicherheit wird hier als höher eingestuft, da seltener der Fall einer schwachen Batterie auftritt.
Während Rauchmelder jedoch auf Rauch reagieren, wie er bei offenen Bränden entsteht, reagieren Kohlenmonoxidmelder allein auf das Gas Kohlenmonoxid. Daher dürfen Rauchmelder und Gasmelder niemals verwechselt werden.
Wer nicht viele verschiedene Gefahrenmelder im Haus installieren möchte, kann auf Multi-Detektoren zurückgreifen. Diese Geräte warnen vor mehreren Gasen sowie Rauch.
Es gibt Modelle, die über einen sogenannten Voralarm verfügen. Das bedeutet, dass sie nicht erst vor dem Gas warnen, wenn die Sicherheit akut gefährdet ist, sondern vorab den Bereich als unzureichend gelüftet erkennen. In diesem Fall wird meist nur ein optisches Signal angezeigt und kein hörbarer Alarm abgesetzt.
Praktisch sind Geräte, die über ein Display verfügen und den Messwert jederzeit anzeigen. Häufig gibt es in diesem Zusammenhang auch einen internen Speicher, der die Messwerte für eine gewisse Zeit speichert. Das erleichtert die Auswertung im Nachgang.
Sinnvolle Funktionen für den Einsatz in Betrieben
Im betrieblichen Umfeld mit vielen Kohlenmonoxid-Quellen kann es ferner sinnvoll sein, die einzelnen Melder über Funk miteinander zu verbinden. Tritt Gas aus, kann ein Alarm schneller im gesamten Haus hörbar sein und so Leben retten.
Professionelle Warnmelder können direkt mit einem Gerät wie der Gasheizung verbunden werden und sorgen beim Überschreiten der Grenzwerte dafür, dass die Stromzufuhr unterbrochen wird. Optional können Geräte auch über ein Absperrventil die entsprechende Leitung verriegeln.
Während Rauchmelder zumeist an der Decke montiert werden, befinden sich Kohlenmonoxidmelder eher an Wänden oder werden sogar bodennah aufgestellt – dies hat einen einfachen Grund.
Rauch ist leichter als Luft, steigt schnell nach oben und sammelt sich an der Zimmerdecke. Daher ist dort ihr idealer Messpunkt. Zwar ist auch Kohlenmonoxid etwas leichter als Luft, doch es steigt insgesamt langsamer nach oben. Es hat daher Zeit, sich rund um seinen Entstehungsort anzusammeln.
Daher sollten Gasmelder im Raum nahe der potenziellen Quelle des Gases installiert werden. Dies kann die Wand direkt neben dem Kamin sein oder auch eine Fläche im Keller bei Gastherme und Boiler.
Viele Modelle verfügen lediglich über einen integrierten Sensor. Daher ist der Montageort des Gerätes auch exakt der Ort, an dem die mögliche Gaskonzentration gemessen wird. Manche Hersteller bieten alternativ Kohlenmonoxid-Melder, die über einen externen Sensor verfügen. Dies gibt Ihnen etwas mehr Spielraum bei der Installation.
Wichtig ist es, den Gasmelder nicht unmittelbar neben einer Tür, einem Fenster oder einem Ventilator zu installieren. An diesen Orten ist die Luftzirkulation besser als im übrigen Raum. Eine insgesamt zu hohe Kohlenmonoxid-Konzentration im Zimmer wird dann eventuell zu spät erkannt.