Ratgeber
Wäre es nicht prima, wenn der Fernseher überall in der Wohnung funktionieren würde – selbst dort, wo es keinen Kabel- oder Satelliten-Anschluss gibt? Wenn die TV-Programme per WLAN in die Küche und auf den Balkon kämen, statt umständlich mit einem Antennenkabel? Ein neuer Netzwerk-Standard macht es möglich: TV>IP oder SAT>IP verteilt die Sender so schnell und einfach im Haus wie drahtloses Internet.
Ein spezieller Netzwerk-Tuner, auch Konverter oder Server genannt, empfängt das TV-Signal und wandelt es in Computerdaten um. Über ein LAN-Kabel gelangen diese IP-Signale dann zum Router, der sie ins heimische Netzwerk einspeist. Nun können andere Geräte darauf zugreifen: TV>IP- oder SAT>IP-Empfänger (Clients) machen das Fernsehsignal wieder sichtbar.
Das geht im WLAN genauso wie per Netzwerkkabel – und mit einem Powerline-Adapter sogar über die Stromleitung. Der Clou dabei: Weil es sich um einen internationalen Standard handelt, müssen die Geräte nicht einmal vom selben Hersteller stammen.
Logo für die TV to IP-Technik.
TV>IP oder SAT>IP?
Der Standard heißt „SAT über IP“ oder SAT>IP, weil er ursprünglich für die Übertragung von Satelliten-Programmen entwickelt wurde. Er eignet sich aber genauso gut, um Kabel- oder Antennenfernsehen im Haus zu verteilen. Der Konverter oder Server muss dann nur ein entsprechendes Empfangsteil besitzen. Für Satelliten-Sender ist ein DVB-S-Tuner nötig, die Kabelversion heißt DVB-C und die zum Empfang terrestrischer Programme gibt es DVB-T. Panasonic hat als erster Hersteller alle drei Empfangswege in seine Geräte integriert und dafür den Begriff TV>IP geprägt.
Technisch gesehen besteht jede TV>IP- oder SAT>IP-Installation aus zwei Teilen: einem Gerät, das die Programme in IP-Signale umwandelt und zum Router schickt, sowie einem zweiten, das die IP-Signale von dort empfängt. Der Sender heißt Server, der Empfänger Client, wobei ein Server auch mehrere Clients mit Programm versorgen kann. Die Server-Technik findet sich in ganz unterschiedlichen Geräten. Manche Hersteller bauen sie zum Beispiel in HDTV-Receiver oder Festplatten-Recorder ein. Panasonic stattet eine wachsende Zahl an Fernsehern mit einem TV>IP-Server aus. Dann ist gar keine externe Konverter-Box mehr notwendig.
Das Gegenstück zum Server, den TV>IP- oder SAT>IP-Client, gibt es ebenfalls in mehreren Varianten. Am elegantesten ist ein TV-Gerät mit integriertem IP-Empfänger. Dann genügt zum Fernsehen auf dem Balkon oder im Schlafzimmer ein Stromanschluss. Sein Programm bekommt der Zweit-TV über einen Powerline-Adapter aus derselben Steckdose oder – noch einfacher – drahtlos per WLAN. An älteren TV-Geräten lässt sich die Funktion aber auch nachrüsten: mit TV>IP bzw. SAT>IP-Receivern. Von Panasonic gibt es außerdem Blu-Ray Recorder, die mit einem TV>IP Empfänger ausgestattet sind.
Unser Praxistipp: Per App aufs Smartphone oder Tablet
Ein großer Vorteil des Systems: Weil das Fernsehsignal ja schon im WLAN ist, lässt es sich mit einer entsprechenden App am Smartphone oder Tablet empfangen. Es gibt Programme für Android- oder Apple-Geräte und auch für Windows-Computer.
So wird das Notebook ganz schnell zum tragbaren Fernseher.