Ratgeber
Wer regelmässig Computerspiele zockt, kommt an leistungsstarken Gaming-Monitoren nicht vorbei. Unter den PC-Monitoren stellen sie die Luxusklasse hinsichtlich Auflösungsvermögen und Reaktionszeit dar.
In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Arten von Gaming-Monitoren es gibt, mit welchen Besonderheiten sie hervorstechen und was Sie beim Kauf beachten sollten.
Gaming-Monitore sorgen dafür, dass die Ausgabe der Grafikkarte bestmöglich dargestellt wird. Sie überzeugen mit einer besonders hohen Auflösung und einer extrem kurzen Reaktionszeit, wodurch PC-Spiele in Full-HD oder Ultra-HD und in Echtzeit gespielt werden können.
Manche Bildschirme erreichen Bildwiederholungsraten von bis zu 240 Hz, so dass selbst rasante und grafisch aufwendige Szenen flüssig dargestellt werden. Gewölbte Ultra-HD- oder Full-HD-Bildschirme, sogenannte Curved Monitore, verstärken den räumlichen Bildeindruck.
Das verstärkt das immersive Gaming-Erlebnis und lässt das Gefühl entstehen, mittendrin im Spielgeschehen zu sein.
Gaming-Displays sind mit unterschiedlichen Bilddiagonalen erhältlich. Neben Standardausführungen mit 24 Zoll (ca. 61 cm) oder 27 Zoll (ca. 69,5 cm) gibt es sehr grosse Gaming-Monitore mit 49 Zoll (ca. 124,5 cm). Daneben werden Ultra-HD- und Full-HD-Monitore in unterschiedlichen Formaten angeboten. Ultrawide-Monitore haben beispielsweise das Format 32:9 und ermöglichen es, besonders viel auf dem Spielfeld zu erkennen.
Nahezu alle Gaming-Monitore weisen eine sehr schnelle Reaktionszeit auf, was den Input Lag (Eingangsverzögerung) minimiert. Darunter versteht man eine zeitliche Lücke zwischen dem Moment, wenn das Videosignal den Monitor erreicht, und jenem, an dem das Bild sichtbar wird.
Hinsichtlich der Auflösung ist Full HD Standard. Das Auflösungsvermögen vieler Gaming-Monitore erreicht aber bereits UHD, also Ultra High Definition. Die UHD-Auflösung übertrifft die Full-HD-Auflösung und kann mit der Bezeichnung 4K gleichgesetzt werden, was einer Auflösung von 3840 x 2160 Pixel, oder grob 4000 Pixeln in der Horizontale, entspricht. Monitore mit HDR (High-Dynamic-Range) bieten optimale Kontraste und eine exzellente Farbleistung.
Als Anschlüsse bieten Gaming-Monitore eine Vielfalt von Schnittstellen: USB-C-, HDMI- und HDMI-2.0-Anschlüsse sind die Regel. Zur Übertragung von Bildsignalen in 4K- beziehungsweise Ultra-HD-Bildsignalen dienen HDMI-2.0-Anschlüsse, die prinzipiell gleich aufgebaut sind wie bei HDMI, aber mehr Daten übertragen können.
Manche Monitore bieten einen sogenannten Gameplus-Modus, der es ermöglicht, Zielhilfen auszuwählen, die in der Bildschirmmitte eingeblendet werden. Das kann zum Beispiel ein Fadenkreuz oder einen „Aimpunkt“ sein.
Beim Kauf von Gaming-Monitoren sind mehrerlei Faktoren zu beachten:
Bildschirmdiagonale
Zunächst einmal bedeutet grösser nicht zwangsläufig besser. Ist die Bildschirmdiagonale zu gross, kann das abhängig vom jeweiligen Game-Kontext und Betrachtungswinkel dazu führen, dass man beim Spielen den Überblick verliert. Üblicherweise haben Gaming-Monitore Bildschirmdiagonalen von 24 bis 27 Zoll.
Bildübertragungs- und Bilddarstellungsqualität
Des Weiteren ist Augenmerk auf die Bildübertragungs- und Bilddarstellungsqualität (Reaktionszeit in ms und Auflösung in Pixel) zu legen. Je höher die Bildwiederholrate, desto ruckelfreier das Bild. Die Ansprüche an Auflösung und Reaktionszeit sind abhängig davon, welche Games gespielt werden. Grafisch aufwendige, schnelle Spiele wie Egoshooter stellen höhere Anforderungen an einen Gaming-Monitor als beispielsweise Strategiespiele.
Mögliche Anschlüsse
Auf Anzahl und Art der Anschlüsse (HDMI, HDMI 2.0 usw.) ist ebenfalls zu achten.
Weitere Features
Zusätzliche Features gilt es ebenfalls zu berücksichtigen. Sinnvoll kann beispielsweise ein höhenverstellbarer Standfuss sein, um den Bildschirm optimal auf Körpergrösse und Sitzposition auszurichten. Zudem sollten Sie einen Blick auf die Energieeffizienzklasse werfen.
Unser Praxistipp: Format auf die Raumsituation abstimmen
Am meisten Freude werden Sie an einem Gaming-Monitor haben, dessen Grösse und Format auf die Raumsituation abgestimmt sind, in der Sie spielen. In dem Zusammenhang ist insbesondere der Abstand einzubeziehen, den Sie vor dem Display perspektivisch einnehmen werden. Als Faustregel gilt: Je grösser der Monitor, desto weiter entfernt sollte man sitzen, um alles gut überblicken zu können.
FAQ – häufig gestellte Fragen zu Gaming-Monitoren
Wozu ist ein IPS-Panel gut und wozu ein VA-Panel?
Ein IPS-Panel (IPS = In-Plane-Switching) ist aus Flüssigkristallen zusammengesetzt, die parallel zueinander und horizontal ausgerichtet sind. Sie ermöglichen einen besonders weiten Betrachtungswinkel mit einer gleichmässig guten Farbdarstellung. Im Gegensatz zu IPS ist ein VA-Panel (VA = Vertical Alignment) mit vertikal angeordneten Flüssigkristallen ausgestattet. Sobald Spannung angelegt wird, rotieren die Kristalle in eine horizontale Position und erzeugen einen hohen Bildkontrast. Zusammenfassend lässt sich sagen: VA-Panels überzeugen in puncto Kontrast, IPS-Panels hinsichtlich der Farbwerte. Darüber hinaus punkten IPS-Panel mit vergleichsweise kurzen Reaktionszeiten und eigenen sich daher besonders gut für das Gaming.
Was unterscheidet LED-Monitore von LCD-Monitoren?
LCD-Monitore sind Flüssigkeitskristalldisplays und können sowohl mit IPS- als auch mit VA-Panels ausgestattet sein. Gaming-LED-Monitore sind im Grunde auch LCDs, hier werden allerdings zur Hintergrundbeleuchtung LEDs eingesetzt. Dadurch ist es möglich, besonders flache Bildschirme zu bauen, die leuchtende Farben wiedergeben. Im Gegensatz zu LCD-Monitoren mit Leuchtstoffröhren als Hintergrundbeleuchtung überzeugen LED-Displays mit einem exzellenten Kontrast. Nicht zuletzt versprechen LEDs eine lange Lebensdauer und büssen mit der Zeit kaum an Leuchtkraft ein.
Was versteht man unter Free-Sync?
Free-Sync ist eine vom Grafikkartenhersteller AMD entwickelte, adaptive Synchronisierungstechnologie für Gaming-Bildschirme mit variabler Bildwiederholfrequenz. Sie soll visuelle Artefakte verhindern, die durch Stottern, Ruckeln und Tearing entstehen. Von Tearing spricht man, wenn Aufbau und Anzeige des Bilds nicht mit der Bildschirmwiedergabe synchronisiert sind und das Bild dadurch zerrissen erscheint. Ein Pendant zu Free-Sync bietet NVIDIA mit G-Sync an. Wenn Sie eine AMD-Grafikkarte mit Free-Sync oder eine NVIDIA-Grafikkarte mit G-Sync nutzen, ist darauf zu achten, dass der Monitor die jeweilige Technologie unterstützt.