Ratgeber
Im Audio- und Videobereich sowie in der Veranstaltungstechnik sind HF-Kabel weit verbreitet. Zum korrekten Anschluss werden spezielle Stecker benötigt, doch welche HF-Steckverbinder brauche ich für welches Kabel? In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige dazu.
Die Zeiten, in denen Koaxialkabel in Computer-Netzwerken eingesetzt wurden, neigen sich dem Ende zu. Heute findet man entsprechende Bus- oder Ring-Topologien nur noch sehr selten. Dennoch gehören HF-Kabel und die passenden Steckverbinder noch lange nicht zum alten Eisen. Im Bereich der Messtechnik oder in Laboren sind BNC-Stecker beispielsweise nach wie vor Bestandteil des Inventars. Auch die Veranstaltungstechnik kommt ohne Koax-Steckverbinder nicht aus. Im Audio-Bereich haben Koaxialkabel ebenfalls ihren festen Platz: Mit Cinch-Steckern versehen, verbinden die Kabel auf analoger Ebene zum Beispiel verschiedene Audio-Komponenten miteinander. Aber auch digitale Audiosignale lassen sich mit einem Koaxialkabel, das mit Cinch-HF-Steckverbindern ausgestattet ist, übertragen. Und zu guter Letzt wird auch noch jeder Fernseher, der sein Signal über eine Satellitenantenne oder einen Kabelanschluss erhält, mit einem F-Steckverbinder verbunden.
Verschiedene Arten von HF-Steckverbindern und Adaptern
Der vermutlich bekannteste Steckverbinder für Koaxialkabel ist der BNC-Stecker. Dabei handelt es sich um einen echten Oldie: HF-Steckverbinder vom Typ BNC gibt es bereits seit dem Jahr 1940. Charakteristisch für diesen koaxialen Steckverbinder ist der Bajonettverschluss, der ein ungewolltes Lösen von Stecker und Buchse verhindert. BNC-Stecker sind bei einem Wellenwiderstand von 50 oder 75 Ohm für Hochfrequenzen bis zu 1 GHz geeignet.
Besonders in der Antennentechnik verbreitet sind die sogenannten N-Stecker. Diese können für Hochfrequenzen bis 11 GHz eingesetzt werden und weisen einen Wellenwiderstand von 50 Ohm auf. Für eine sichere Verbindung mit der Buchse sorgt eine Schraubverriegelung.
Auch beim SMA-Stecker beträgt der Wellenwiderstand 50 Ohm. Der Frequenzbereich, bis zu dem ein SMA-Steckverbinder genutzt werden kann, liegt bei 18 GHz. Eine sichere Verbindung von Stecker und Buchse wird durch eine Überwurfmutter gewährleistet.
Die sogenannten F-Stecker kommen primär bei der Verkabelung im Bereich des Satelliten- oder Kabelfernsehens zum Einsatz. Sie sind für eine Impedanz von 75 Ohm ausgelegt und können hohe Frequenzen von deutlich über 1 GHz abdecken. Beim F-Steckverbinder sorgt ebenfalls eine Überwurfmutter für eine sichere mechanische Verbindung mit der Buchse. Neben den koaxialen Steckverbindern gibt es eine Vielzahl passender Adapter, mit denen sich beispielsweise ganz einfach ein Kabel, das an jedem Ende mit einem Stecker ausgestattet ist, verlängern lässt.
HF-Kabel, häufiger Koaxialkabel genannt, bestehen im Inneren entweder aus einer starren Kupferader oder einer Litze.
Der Innenleiter wird in einem konstanten Abstand von einem Außenleiter umgeben. Dieser fungiert als Abschirmung des Innenleiters und besteht meist aus einem Schirmgeflecht und/oder einer Folie. Zwischen Innen- und Außenleiter befindet sich das sogenannte Dielektrikum.
Dabei handelt es sich um ein meist aus Kunststoff bestehendes Isoliermaterial, das Einfluss auf Wellenwiderstand und Dämpfung hat. Als Hülle eines Koaxialkabels dient ein Mantel aus widerstandsfähigem Kunststoff, der das Kabel gegen äußere Einflüsse schützt.
Bei der Auswahl von HF-Steckern und Kabeln gibt es einige wichtige Punkte zu berücksichtigen. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Stecker für den angedachten Frequenzbereich geeignet sind. Während BNC-Stecker nur bis maximal 4 GHz genutzt werden können, ist ein N-Typ-Stecker bis 11 GHz spezifiziert. Auch bei der Kabel-Auswahl gibt es einiges beachten. Wichtig zu wissen ist beispielsweise, welche Leistung das Kabel übertragen soll. Dies können Sie am angegebenen Wellenwiderstand (Impedanz) erkennen. Die Impedanz ist maßgeblich vom Durchmesser der Innen- und Außenleiter abhängig und wird in Ohm angegeben. Für viele Anwendungen ist es zudem wichtig, die maximale Bandbreite eines Kabels zu kennen. Mit dem Begriff Bandbreite wird die maximale Frequenz bezeichnet, die auf dem Kabel übertragen werden kann. Als Faustregel gilt, dass mit einer höheren Bandbreite mehr Daten übertragen werden können.
Mit zunehmender Länge einer Leitung gewinnt die Dämpfung mehr und mehr an Bedeutung. Darunter ist die Abschwächung des Signals zu verstehen, die bei der Übertragung auftritt. Dieser Leitungsverlust wird von der Signalfrequenz sowie der Länge der Leitung beeinflusst. Schließlich gilt es noch das Schirmungsmaß im Auge zu behalten: Es gibt die Qualität der beim Kabel verwendeten Abschirmung an. Eine bessere Abschirmung sorgt für weniger Beeinträchtigungen der übertragenen Signale. Ein Schirmungsmaß von 90 Dezibel gilt für die meisten Anwendungen bereits als ausreichend. Bei einigen wenigen Spezialanwendungen können Kabel mit einem Schirmungsmaß von 120 Dezibel erforderlich sein. Wichtig ist, dass auch die Steckverbinder oder Kabelverschraubungen von einer entsprechenden Qualität sind, ansonsten ist ein hohes Schirmungsmaß nutzlos. Gut zu wissen: Neben einer großen Auswahl verschiedener Steckverbinder und Adapter bieten wir in unserem Onlineshop auch das passende Zubehör.
Was sind Amphenol-Steckverbinder?
Bei Amphenol-Steckern handelt es sich nicht um ein eigenes Steckerformat, sondern um Produkte der Firma Amphenol Industrial. Das Unternehmen stellt Steckverbinder, beispielsweise des Typs BNC oder N, her, die insbesondere im industriellen Bereich Verwendung finden.
Welches Kabel soll ich kaufen?
Das hängt natürlich vom vorgesehenen Einsatzzweck ab. Für die meisten Anwendungen ist ein Kabel mit der Bezeichnung RG 58 ausreichend. Dabei handelt es sich um ein Koaxialkabel mit einem Durchmesser von 4,95 Millimetern. Der Innenleiter kann entweder aus einer Litze oder einem massiven Kupferleiter bestehen. Kabel vom Typ RG 58 stellen quasi den Standard im Bereich der Koaxialkabel dar.