Ratgeber
Printserver ermöglichen es, Druckaufträge von verschiedenen Computern an einen zentralen Drucker zu senden. Sie eignen sich sehr gut für Arbeitsumgebungen, in denen viele Geräte auf wenige Drucker zugreifen müssen.
Wie Printserver funktionieren und worauf beim Kauf zu achten ist, lesen Sie in unserem Ratgeber.
Printserver sind Geräte, die – vereinfacht gesagt – als Schnittstellenwandler auftreten und zu diesem Zweck zwischen Drucker und Endgerät bzw. PC gesetzt werden. Die Hauptaufgabe eines Printservers ist es, eingehende Aufträge an den Drucker weiterzuleiten beziehungsweise in einer Warteposition zu halten. Gehen mehrere Aufträge parallel ein, werden sie nacheinander vom Drucker bearbeitet.
Äußerlich haben Printserver Ähnlichkeit mit Routern, meist sind sie jedoch kleiner. Das liegt darin begründet, dass sie lediglich als Netzwerk- und Druckerschnittstelle fungieren und nicht für komplexe Aufgaben vorgesehen sind. Um ihre Arbeit zu verrichten, ist nur ein rudimentäres Betriebssystem nötig, weswegen sie kompakter gebaut werden können. Allerdings haben Printserver genau wie Router teils unterschiedliche Anschlüsse.
Druckserver werden vor allem dort eingesetzt, wo viele Endgeräte auf wenige Drucker zugreifen müssen. Das ist etwa in Büros, Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern der Fall, aber auch in Bildungsstätten wie Schulen, Universitäten und Bibliotheken. Wireless-Printserver können je nach Freigabe von beliebigen Standorten aus genutzt werden. Vor allem weitläufige Anlagen wie große Firmengebäude und Kliniken profitieren davon. In Schulen und Bildungseinrichtungen bringen Netzwerk-Printserver den großen Vorteil mit sich, dass Tausende Menschen mit einem einzigen Drucksystem arbeiten können. Dieser Faktor spart Kosten, da keine Unmengen von Druckern aufgestellt (und gewartet) werden müssen. Selbst nicht netzwerkfähige Drucker werden mit einem Printserver netzwerkfähig.
Die Funktionsweise eines Printservers ist im Grunde genommen ganz einfach. Im ersten Schritt setzen Sie einen Druckauftrag ab. Dieser landet nicht sofort beim Drucker, sondern zunächst auf dem Druckserver. Das Senden des Druckauftrags erfolgt über LAN oder WLAN; dementsprechend muss die Hardware WLAN-fähig sein oder über einen LAN-Port für den Anschluss eines LAN-Kabels verfügen. Erfolgt der Anschluss nicht über LAN, ist es erforderlich, dass der Printserver für den Zugang zum WLAN die IP-Adresse vor Ort kennt. Die Netzwerk-Komponenten müssen entsprechend eingestellt sein.
Im zweiten Schritt gibt der Druckserver den angekommenen Auftrag an den Drucker weiter, was über verschiedenartige Ports erfolgen kann. Meist handelt es sich um einen USB-Anschluss. Vorteilhaft in dem Zusammenhang sind Printserver mit mehreren USB-Schnittstellen, denn sie können mit einer größeren Anzahl an Druckern verbunden werden. So ist der Aufbau erweiterter Druckernetzwerke möglich. Eine weitere Verbindungsmöglichkeit ist IEEE 1284. Die parallele Schnittstelle gibt es bereits seit den 1990ern und sie kommt noch immer bei vielen Druckern zum Einsatz. Darüber hinaus bieten manche Hersteller kabellose Anschlussmöglichkeiten über Bluetooth oder NFC an.
An erster Stelle steht die Kompatibilität zwischen Drucker, Server und LAN. Hersteller geben an, für welche Betriebssysteme ihre Printserver geeignet sind. Neben Windows sollten für eine breite Anwendbarkeit auch MacOS, Unix, Linux sowie NetWare unterstützt werden. Darüber hinaus kommt es auf die verwendeten Protokolle an. Die klassischen Netzwerkprotokolle wie TCP/IP, IPX/SPX und NetBEUI werden fast immer unterstützt. Für kleine Netzwerke mit Apple-Betriebssystem ist AppleTalk nötig. Weitere bekanntere Protokolle sind IPP, LPR/LPD und Raw/TCP.
Des Weiteren sind die USB-Schnittstellen in den Blick zu nehmen. Wie viele USB-Anschlussmöglichkeiten sind vorhanden? Handelt es sich um den Standard USB 2.0 oder USB 3.0? USB 3.0 ist zwar schneller und sicher keine schlechte Wahl, allerdings setzen die meisten Hersteller auf USB 2.0. Die langsamere USB-Verbindung ist für Druckaufträge vollkommen ausreichend, da hierbei keine großen Datenmengen transferiert werden, bei denen sich die höhere Geschwindigkeit von USB 3.0 deutlich bemerkbar machen würde. Für Drucker mit IEEE 1284 sind Server erforderlich, die diese parallele Schnittstelle unterstützen. Ist dem nicht so, braucht man einen Adapter, um einen Drucker mit Parallel-Port an einen Printserver mit USB anschließen zu können.
Möchten Sie sich eine Kabelverlegung zwischen Drucker und Server ersparen, sollten Sie darauf achten, dass beide Geräte WLAN-fähig sind. Das ist bei Servern nicht unbedingt Standard. Eine kabellose Verbindung ist auch möglich, wenn Drucker und Printserver Bluetooth oder NFC unterstützen. Soll nicht nur ein Drucker über das LAN angesprochen werden, sondern beispielsweise auch ein Scanner in Gruppen vernetzt sein, ist ein reiner Printserver nicht die ideale Lösung. Hier empfehlen sich Device Server. Diese Geräte können mit Druckern und weiteren Peripheriegeräten verbunden werden.
Es gibt Printserver, die nur einen USB-Port haben, der wiederum für den Anschluss des Netzteils und somit für die Stromversorgung vorgesehen ist. Das muss aber nicht heißen, dass Sie daran keinen Drucker per USB anschließen können. Die Lösung ist ein USB-Hub mit eigener Stromversorgung. Der USB-Hub versorgt den angeschlossenen Printserver mit Strom und erweitert zugleich die Anzahl an Ports, so dass problemlos ein Drucker per USB mit dem Server verbunden werden kann. Wichtig dabei: Der Hub muss genügend Strom für den Betrieb des Druckserver liefern. Überprüfen Sie vorher, wie viel Strom der Server benötigt und welcher Hub damit dienen kann.
Beeinflusst ein Print-Server die Druckgeschwindigkeit?
Wenn ein Netzwerk-Print-Server überlastet ist, weil zu viele Druckaufträge eingehen, verlangsamt sich die Druckgeschwindigkeit. Allerdings nur dann. Es ist nicht so, dass Printserver per se das Drucktempo beeinträchtigen. Wenn das Drucken mehr Zeit in Anspruch nimmt, liegt das eher an einer schlechten Netzwerkverbindung und nicht am Server selbst.
Kann ein Print-Server ein Sicherheitsrisiko für ein LAN darstellen?
Wenn Sie die Firmware Ihres Print-Servers stetig auf dem aktuellen Stand halten, ihn mit einem Passwort schützen und nur autorisierten Benutzern Ihres Netzwerks den Zugriff erlauben, besteht keine Gefahr. Sollten Sie diese Punkte jedoch vernachlässigen, kann ein Print-Server eine potenzielle Sicherheitslücke für Ihr LAN sein. Sie sollten Sie bei einem Print-Server genauso viel Vorsicht walten lassen wie bei anderer Netzwerk-Hardware und -Software.
Kann ich mehrere Print-Server in mein LAN integrieren?
Ja, das ist kein Problem. Gerade in großen Netzwerken, zu denen auch mehrere Drucker gehören, kann es von großem Vorteil sein, mehrere Print-Server zu haben, auf die sich die Drucklast verteilt, wenn mehrere Druckaufträge parallel eingehen.
Printserver erlauben mehreren Computern den bequemen Druck an einem Drucker. Daher können in Unternehmen, Schulen oder Bildungseinrichtungen wie Universitäten mehrere Personen parallel darauf zugreifen. Statt für jeden PC einen eigenen Drucker z erwerben, erübrigt sich der umfangreiche Kauf durch ein Gerät für den Netzwerk-Print.
Server dieser Art bringen nur zwei Voraussetzungen mit sich, damit sie ihre Aufgabe erfüllen können: Ein USB-Anschluss am Druckgerät sowie ein Netzwerk, das alle betroffenen Computer einschliesst. Normalerweise erhalten die PCs schon durch einen gemeinsamen Internetanschluss einen Zugriff ins interne Firmennetzwerk.
Tipps für den Kauf
Schon vor dem Kauf eines Printservers sollten Sie einen Blick auf den Drucker werfen, den Sie als „Universalgerät“ einsetzen möchten. Dieser sollte eine gewisse Qualität aufweisen und über einen USB-Anschluss verfügen. Damit auch grössere und umfangreiche Druckaufträge problemlos abgewickelt werden können, ist mindestens der USB 2.0-Standard, besser die neuere und schnellere Version 3.0 empfehlenswert.
Auch der Printserver selbst sollte über diesen Standard verfügen, um effiziente und zeitnahe Druckergebnisse zu erlauben. Achten Sie zudem darauf, dass eine Kompatibilität zwischen Server, Netzwerk und Drucker besteht. Verschiedene Betriebssysteme wie Windows 10 oder Windows Vista benötigen unterschiedliche Geräte, ebenso verhält es sich mit der Art und den Herstellern von Druckgeräten. Bei Conrad finden Sie Modelle, die überwiegend zu über 200 Geräten kompatibel sind. Die Hinweise zur Kompatibilität mit einem Betriebssystem entnehmen Sie jeweils der Produktseite.