Ratgeber
Computer von heute sind leistungsstarke Multimedia-Zentralen und in vielen Unternehmen fester Bestandteil des Arbeitsalltags. PC-Lautsprecher sind dazu da, Sound wiederzugeben, und stellen eine wichtige Hardware-Ergänzung dar.
In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Lautsprecher für Computer es gibt und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Computer und Laptops haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zu zentralen Plattformen in der Multimedia-Nutzung etabliert und sind aus Unternehmen, Industrie und Gewerbe kaum wegzudenken. Auf einen guten Sound am PC sind vor allem Menschen angewiesen, die sich mit der Erstellung von medialen Inhalten wie Youtube-Videos, der Musikproduktion oder mit der Spieleentwicklung beschäftigen. In all diesen Fällen ist ein einwandfreier Klang am Computer Grundvoraussetzung. Zwar verfügen Notebooks und auch manche Desktop-PCs über integrierte Lautsprecher, doch deren Klang lässt oft zu wünschen übrig. Externe PC-Lautsprecher sind deswegen eine unverzichtbare Ergänzung, damit Audio-Inhalte in der erforderlichen Qualität wiedergegeben werden können. Um einen guten Sound zu ermöglichen, könnte man theoretisch auch einen Hi-Fi-Verstärker mit dazu passenden Lautsprechern an Computer oder Notebook anschließen. Das ist jedoch aufwendig und erfordert jede Menge Kabel. Speziell für den Computer entwickelte Lautsprecher punkten mit einer ausgezeichneten Klangqualität und nehmen dabei nicht allzu viel Platz auf dem Schreibtisch weg.
Im Handel finden Sie eine ganze Reihe von unterschiedlichen PC-Lautsprechersystemen. Die Varianten unterscheiden sich primär durch die Anzahl der einzelnen Lautsprecher. So gibt es normale Stereo-PC-Lautsprecher mit zwei einzelnen Speakern, aber auch Multimedia-Lautsprecher, bei denen drei oder gar sechs Lautsprecher zum Einsatz kommen, sind gebräuchlich. Doch wo genau liegen die Unterschiede?
Das klassische PC-Lautsprechersystem hat zwei Speaker und ist für die Wiedergabe in Stereo konzipiert. Der eine Lautsprecher wird links und der andere rechts von Monitor oder Laptop aufgestellt. Ein solches System bezeichnet man auch als 2.0-Lautsprechersystem. Die Spanne der erhältlichen 2.0-Lautsprecher reicht von einfachen und preisgünstigen Modellen bis hin zu hochwertigen Regal-Lautsprechern mit Holz-Gehäuse. Für alle Lautsprecher gilt, dass ein größeres Gehäusevolumen zu einem volleren Klang mit einem besseren Bass beiträgt. Von einem besonders kompakten PC-Lautsprecher dürfen Sie keinen intensiven Tiefbass erwarten, das ist schon aus physikalischen Gründen unmöglich.
Bass ist bei einem 2.1-System dagegen überhaupt kein Problem. Ein solches PC-Lautsprecher-Set besteht aus zwei kleinen Satelliten-Lautsprechern, die für die Wiedergabe von hohen und mittleren Tönen verantwortlich sind. Unterstützt wird das Duo von einem Subwoofer. Dabei handelt es sich um einen großen Lautsprecher, der speziell für die Wiedergabe von tiefen Tönen in einem Frequenzbereich von 20 bis circa 200 Hz optimiert ist. Subwoofer sind als aktive oder passive Versionen erhältlich.
Wer Surround-Sound am Arbeits-PC oder Konferenz-Laptop hören möchte, kommt nicht um ein 5.1-Speaker-System herum. Ein derartiges Lautsprecher-Set besteht aus fünf PC-Lautsprechern. Davon werden zwei neben dem Monitor platziert und zwei hinter dem Anwender oder der Anwenderin. Der fünfte befindet sich direkt vor dem Nutzer oder der Nutzerin und ist primär für die Wiedergabe von Stimmen zuständig. Auch bei einem 5.1-System gibt es einen Subwoofer, der für die Wiedergabe der tiefen Töne zuständig ist.
Meist werden PC-Lautsprecher über einen 3,5-mm-Klinkenstecker angeschlossen. Eine entsprechende Buchse ist nicht nur an Computern, sondern auch an vielen Tablet-PCs zu finden. Smartphones sind allerdings immer seltener mit einem Klinkenanschluss ausgestattet. Bei hochwertigen Lautsprechern sind zudem optische und/oder koaxiale digitale Ein- und Ausgänge vorhanden. Die vollständig digitale Übertragung von Audiomaterial sorgt für einen besonders guten Klang.
Eine weitere häufig genutzte Anschlussart ist der Cinch-Stecker. Über den Aux-Eingang oder Line-In können Sie an Ihre PC-Lautsprecher auch einen Blu-ray-Player oder ein TV-Gerät anschließen. Moderne Lautsprecher lassen sich zudem über eine USB-Schnittstelle mit einem USB-Kabel am PC betreiben. Immer häufiger integrieren Hersteller von PC-Lautsprechern ein Bluetooth-Modul. Das hat den Vorteil, dass Sie drahtlos Audio-Inhalte vom Smartphone oder Tablet über die Lautsprecher streamen können.
Was als guter Klang empfunden wird, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Deshalb kann man nicht pauschal sagen, was die besten PC-Lautsprecher sind. Ob Sie zu einem 2.0-, 2.1- oder 5.1-System greifen sollten, hängt letztlich vom Einsatzgebiet und Ihren individuellen Vorlieben ab. Gute 2.0-Stereo-Lautsprecher sind gut geeignet für die Wiedergabe von Musik. Besonders hochwertige Modelle orientieren sich dabei an der Qualität von HiFi-Anlagen. Viele Lautsprechersysteme bieten darüber hinaus die Option, über einen entsprechenden Anschluss zusätzlich einen Subwoofer anzuschließen und so den Sound abzurunden.
Ein 2.1-System ist dagegen eine gute Wahl, wenn man sich das Gesamtpaket aus gutem Sound mit tiefen Bässen wünscht. Je nach Modell können allerdings Schwächen im Mittel- und Hochtonbereich auftreten. Das ist speziell dann der Fall, wenn der Subwoofer noch einen Teil der mittleren Frequenzen übernimmt. Hinzu kommt, dass häufig behauptet wird, dass das menschliche Gehör den Bass nicht orten kann. Personen mit einem guten Hörvermögen sind dazu aber durchaus in der Lage. In einem solchen Fall ist der Sound etwas “zerrissen“, wenn Mittel- und Hochton direkt von vorne auf den Hörer oder die Hörerin treffen, der Bass aber beispielsweise von deutlich weiter rechts kommt. Für anspruchsvolle Musik eignet sich ein 2.1-System daher nur bedingt. Ein 5.1-Computer-Lautsprechersystem ist sinnvoll, wenn regelmäßig die Surround-Sound-Funktionalität genutzt wird. Ist das nicht der Fall, ist man mit einem 2.0- oder 2.1-System in der Regel besser bedient. Zu berücksichtigen ist, dass ein 5.1-System relativ viel Platz benötigt und der Verkabelungsaufwand vergleichsweise hoch ist.
Anschlussseitig sollten Sie nicht auf Bluetooth verzichten. Falls Sie zusätzliche Geräte wie einen DVD-Player anschießen möchten, sind Cinch-Anschlüsse wichtig. Gegebenenfalls benötigen Sie auch digitale Eingänge. Eine Infrarot-Fernbedienung ermöglicht eine komfortable Bedienung der Lautsprecher. Viele Systeme kommen zusammen mit einer kabelgebundenen Fernbedienung, die einfach auf dem Schreibtisch platziert werden kann. Häufig befindet sich hier auch ein gut zugänglicher Aux-In-Anschluss, an dem sich schnell ein tragbares Gerät anschließen lässt.
Ausstattungsmerkmale wie eine LED-Beleuchtung, die für PC-Spieler relevant sein kann, spielen im beruflichen, betrieblichen und gewerblichen Kontext eine eher untergeordnete Rolle. Anders sieht es jedoch im Hinblick auf die Leistung aus. Ein wichtiger Kennwert in dem Zusammenhang ist die RMS-Leistung in Watt. RMS steht für Root Mean Square und referiert auf die mittlere Leistung eines PC-Lautsprechers in einem vorgegebenen Frequenzband. Sie ist aussagekräftiger als die Peak-Leistung, die die Spitzenleistung abbildet, aber nur kurzzeitig abgerufen werden kann. Ebenfalls einzubeziehen ist der Wirkungsgrad in Dezibel.
Das Material, aus dem ein Lautsprecher besteht, sollte im Idealfall akustisch tot sein, also möglichst wenig mitschwingen. Für eine gute Klangqualität werden hochwertige Lautsprecher daher aus Holz oder MDF gebaut. Das Material eines Lautsprechers sollte bei der Auswahl immer berücksichtigt werden.
Was für einen USB-Anschluss braucht man für Computer-Lautsprecher?
Die USB-Verbindung ist mittlerweile Standard an jedem Computer. Aktuell gebräuchlich sind die Generationen USB 2.0 bis USB 3.2. Für den Anschluss eines PC-Lautsprechers muss es nicht zwangsläufig ein USB-3.0-Anschluss sein, in der Regel ist bereits ein USB-2.0-Port ausreichend.
Aus welchen Teilen besteht ein Lautsprecherchassis?
Ein Chassis besteht aus einem stabilen Korb, in dem eine Membran untergebracht ist. Diese ist am oberen Rand durch eine Sicke mit dem Korb verbunden. Eine hohe Stabilität der Membran verursacht weniger Resonanzen. Angetrieben wird die Membran durch die Magnetfelder einer Schwingspule.
Was ist der Unterschied zwischen einem Drei-Wege- und einem Zwei-Wege-Lautsprecher?
Ein Zwei-Wege-Lautsprecher besitzt zwei Chassis. Davon ist eines der Hochtöner und das zweite ein Tiefmitteltöner. Es gibt in diesem Fall also kein dediziertes Chassis für den Tieftonbereich. Das ist bei einem Drei-Wege-System anders: Hier werden für Hoch-, Mittel- und Tiefton jeweils eigene Chassis eingebaut. Die im Lautsprecher integrierte Frequenzweiche splittet das eingehende Audiosignal entsprechend auf.
Was ist eine Soundbar?
Eine Soundbar ist ein länglicher, meist rechteckiger Lautsprecher. Obwohl es sich um einen einzelnen Lautsprecher handelt, kann eine Soundbar Ton in Stereoqualität erzeugen. Bei vielen Modellen wird zusätzlich mit einer Raumklang-Funktionalität geworben. Dabei handelt es sich allerdings lediglich um einen virtuellen Surround-Sound, der qualitativ nicht mit einem vollwertigen 5.1-System konkurrieren kann.
Wie unterscheiden sich Passiv- und Aktiv-Lautsprecher?
Bei einem Passiv-Lautsprecher ist immer ein separater Verstärker für den Betrieb erforderlich. Im Gegensatz dazu befindet sich die komplette Elektronik, inklusive Verstärkereinheit, bei einem Aktiv-Lautsprecher in einer oder in mehreren der PC-Boxen. Bei einem 2.1- oder 5.1-System wird der Verstärker gewöhnlich im Subwoofer untergebracht. Die Vorteile einer solchen Konstruktion liegen zum einen in der Platzersparnis, da kein zusätzlicher Verstärker nötig ist. Zum anderen entfallen zusätzliche Kabelstrecken vom Verstärker zu den Lautsprechern. Da die Kabel im Inneren der Lautsprecher sehr kurz ausfallen, ist der Dämpfungsfaktor zudem deutlich besser. Allerdings gibt es den Nachteil, dass Sie nicht einfach den Verstärker austauschen können, falls Sie mehr Leistung wünschen.