Ratgeber
Zwischensteckdosen sind eine Form von Zwischensteckern, mit denen es möglich ist die Steckdose um bestimmte Funktionen zu erweitern. So lassen sich Schutzfunktionen oder Stecker-Schalter-Kombination realisieren beziehungsweise nachrüsten.
Zwischensteckdosen werden zwischen Steckdose und Gerät, welches man betreiben möchte, angebracht. Sie werden an haushaltsüblichen Schutzkontaktsteckdosen (Schukosteckdosen) mit einer Nennspannung von 230 Volt betrieben.
So lassen sich beispielsweise Lampen über Kippschalter oder Funk steuern oder Haushaltsgeräte vom Netz nehmen ohne den Stecker ziehen zu müssen.
Darüber hinaus wird durch zusätzliche Schutzeinrichtungen die Sicherheit beim Betrieb von elektrischen Geräten erhöht.
Der Einsatz von Zwischensteckdosen ist auch im gewerblichen Bereich üblich. Beispielsweise können für den sicheren Betrieb von Maschinen in Werkstätten Zwischensteckdosen mit Fehlerstromüberwachung eingesetzt werden.
Bei Zwischensteckdosen, die eine erweiterte Schutzfunktion bieten, ist ein „Portable Residual Current Device“ (PRCD) eingebaut. PRCD ist eine Fehlerstromschutzeinrichtung und sorgt dafür, die Stromversorgung blitzschnell zu unterbrechen, wenn ein zu großer Fehlerstrom fließt. Dieser Differenzstrom kann zustande kommen, wenn das angeschlossene Gerät einen Defekt an stromführenden Bauteilen oder einer fehlerhaft angeschlossenen elektrischen Leitung aufweist. Ebenfalls können zu hohe Feuchtigkeit oder eine beschädigte Netzleitung zum Auslösen des PRCDs führen.
Personen, die an den Geräten oder Maschinen arbeiten, kann diese Vorrichtung das Leben retten. Vor der Inbetriebnahme kann oder muss (je nach Bauart) ein Gerät mit einem Testschalter am Zwischenstecker getestet werden. So wird ein sicherer Betrieb gewährleistet.
Schaltbare Zwischensteckdosen ermöglichen es, Geräte einfach an- und auszuschalten, deren Schalter sich an einer schlecht zugänglichen Stelle befindet. Es ist auch möglich Gruppen von Steckdosen zu schalten oder den Energiesparmodus von Geräten zu umgehen, ohne umständlich den ganzen Netzstecker ziehen zu müssen.
Dabei gibt es verschiedene Ausführungen von schaltbaren Zwischensteckdosen.
Die meisten verfügen über einen Schalter, der meist als Kippschalter direkt am Zwischenstecker angebracht ist. Andere Varianten haben einen abgesetzten Schalter, der durch ein Kabel mit dem Zwischenstecker verbunden ist und somit variabel positioniert werden kann. Das bietet sich an, wenn sich die Steckdose an einem schlecht zugänglichen Ort befindet oder ein Gerät bequem auf dem Schreibtisch oder mit dem Fuß geschalten werden soll.
Es gibt auch Zwischenstecker, die den Energiesparmodus des angeschlossenen Gerätes erkennen und selbstständig nach einer kurzen Zeit abschalten. Dabei muss nur einmalig der Stromfluss im Standby-Modus des jeweiligen Gerätes erfasst werden.
Darüber hinaus sind Ausführungen mit Funksteuerung erhältlich. So können Steckdosen mithilfe von Sendern, die ein Signal an die Zwischensteckdose weiterleiten, über weite Entfernungen geschalten werden. Beispielsweise ist es so möglich, Lampen oder Lampengruppen im Raum von verschieden Stellen aus zu schalten.
Bei Zwischensteckern mit PRCD ist die Art des Schutzes relevant. Diese wird mit der IP-Schutzart angegeben. Die erste Ziffer steht für den Schutz gegen Eindringen von Fremdkörpern wie Körner oder Staub. Die zweite Ziffer gibt den Schutz vor Wasser an. Hier gilt: umso höher die Zahlen, desto größer ist die jeweilige Schutzwirkung. In gewöhnlichen Wohnräumen kann IP-40 ausreichend sein. In Räumen mit erhöhter Staubbelastung oder hoher Feuchtigkeit sollte eine höhere Schutzklasse wie IP-54 oder IP-65 gewählt werden. Auch gegen Spritzwasser bieten diese Kategorien ausreichend Schutz. Im Zweifel sollte eine Elektrofachkraft zum Bestimmen der passenden Schutzklasse herangezogen werden. Sowohl der Differenzstrom, als auch die Ansprechzeit sollten 30 Milliampere beziehungsweise 30 Millisekunden nicht überschreiten.
Schaltbare Zwischensteckdosen können ein- oder zweipolig ausgeführt sein. Zweipolige Zwischenstecker sind zu bevorzugen, da nur durch Trennung beider Leiter eine vollständige Unterbrechung des Stromflusses garantiert wird. Bei einpoligen Schaltern kann trotz Abschaltung noch ein kleiner Strom fließen, der die Stromkosten in die Höhe treibt. Soll die schaltbare Zwischensteckdose das Gerät im Energiesparmodus ausschalten, sollten Sie die Spezifikationen des angeschlossenen Gerätes beachten und Ihr Nutzerverhalten prüfen.
Beispielsweise hat ein Smart-TV beim Startvorgang einen weit höheren Stromverbrauch, wenn Sie ihn aus dem ausgeschalteten Zustand einschalten als aus dem Energiesparmodus heraus. Hier sorgt der Energiesparmodus für einen stromsparenden Start, da der Smart-TV in diesem Zustand bei sehr geringem Stromverbrauch Daten des Betriebssystems speichert, die bei Betrieb abgerufen werden.
Sollte ein Gerät mit Energiesparmodus allerdings selten genutzt werden, so kann ein schaltbarer Zwischenstecker für eine Stromeinsparung sorgen. Bei schaltbaren Zwischensteckdosen, die sich per Funk ansteuern lassen, ist beim Kauf zu beachten, dass meist keine Sender beiliegen.
Für den Außenbereich sowie feuchte Räume sollten Sie besonderen Wert auf die Schutzklasse legen und sich bei Unsicherheit von einer Fachkraft beraten lassen.
Fazit: Vielseitigkeit
Zwischensteckdosen sind ein vielseitiges Werkzeug zwischen Stromversorgung und elektrischen Geräten. Mit dem geeigneten Modell bieten sie nützliche Funktionen. So sind verschiedene schaltbare Zwischensteckdosen eine bequemere Schaltoption gegenüber schwer zugänglichen Steckdosen oder Netzschaltern. Auch kann durch das Ausschalten von Geräten mit Standby-Modus der Stromverbrauch gezielt reduziert werden. Zudem ist es möglich, Geräte vor Inbetriebnahme auf Fehlerströme zu überprüfen und sie unmittelbar am Standort abzusichern. So schützen Sie sich im Falle eines Defektes vor gefährlichen Fehlerströmen.