Ratgeber
Heizkörperthermostate, auch Thermostatventile genannt, sind mechanische oder elektronische Temperaturregler. Die Thermostate regeln den Flüssigkeitsdurchlauf an Heizkörpern und steuern in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur die Wärme, die in den Raum abgegeben wird.
Hierfür besitzen sie in ihrem Inneren einen Temperaturfühler, der je nach Ausführung mit Flüssigkeit, Wachs oder Gas gefüllt ist. Je nach Außentemperatur ziehen sich diese Elemente zusammen oder dehnen sich aus. Dadurch wird ein Metallstift am Ventil bewegt, der dieses somit mehr oder weniger öffnet, um die durchfließende Wassermenge zu steuern.
Neben den integrierten Temperaturfühlern sind auch solche möglich, die als Thermostateinheit unabhängig vom Heizkörper im Raum angebracht werden. Diese Fernfühler sind mit einem hydraulischen Zylinder am Heizkörperventil mit einem Kapillarrohr verbunden. Außerdem hat jedes Thermostat zur Temperaturregelung einen Thermostatkopf. Dieser ist entweder mit Symbolen beschriftet oder verfügt bei elektronischen Heizkörperthermostaten über ein Display sowie Druckschalter zum genauen Einstellen der Temperatur.
Mechanische Heizkörperthermostate
Während es bei den ersten Heizkörpern noch schwergängige Handventile gab, die lediglich ein Öffnen und Schließen des Ventils erlaubten, kamen bereits seit den 1950er Jahren die ersten mechanischen Thermostatventile auf den Markt. Diese funktionieren mithilfe eines eingebauten Temperaturfühlers und sind auch heute noch in vielen Häusern in Betrieb. Mechanische Heizkörperthermostate müssen manuell bedient werden.
Elektronische Heizkörperthermostate
Elektronische Thermostate haben gegenüber den mechanischen einen entscheidenden Vorteil: Sie können im Voraus programmiert werden. Das bedeutet, dass die Temperaturen in einzelnen Räumen auf Wunsch eingestellt und zeitlich gesteuert werden können. Das Thermostat regelt die Raumtemperatur anschließend selbst. Das ist nicht nur sehr komfortabel, sondern spart auch viel Energie. Außerdem sind bei manchen Modellen nützliche Zusatzfunktionen vorhanden, wie beispielswiese die Kalkschutzfunktion, eine
Kindersicherung oder das Erkennen offener Fenster.
Funkthermostate
Funkthermostate gehören streng genommen zu den elektronischen Heizkörperthermostaten. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass sie nicht direkt, sondern über Funk programmiert werden und die Temperaturfühler frei in den Räumen positioniert werden können. Damit ist eine genauere Messung der Umgebungstemperatur möglich und mehrere Thermostate können über ein einziges Steuergerät gesteuert werden. Inzwischen sind auch Modelle erhältlich, die die Steuerung über das Internet oder Apps auf einem Smartphone erlauben.
Wenn Sie sich für mechanische Heizkörperthermostate entscheiden, können diese Ausstattungsmerkmale entscheidend für die Auswahl sein:
- Gut sichtbare Markierungen am Thermostatkopf, gegebenenfalls „erfühlbar“ für Sehbehinderte
- Kurzinfo auf den Thermostatköpfen für die wichtigsten Einstellungen
- Einfache Montage
- Frostschutzsicherung
- Begrenzungsschalter für den Sollwertbereich, der zwischen 7 bis 28 Grad liegen sollte
- Passender Gewindeanschluss für den Heizkörper
Bei der Auswahl von elektronischen Heizkörperthermostaten ist es sinnvoll, auf folgende Features zu achten:
- Geringer Batterieverbrauch
- Art der Batterien – üblich sind meistens zwei Akkus vom Typ AA
- Schutz vor Batterieausfall
- Temperaturanzeige auf dem Display
- Beleuchtetes Display
- Eco-Funktion, das heißt, dass eine Spar- und eine Komforttemperatur auf Knopfdruck eingestellt werden können
- Fenster-Offen-Erkennung
- Kindersicherung, um unbeabsichtigtes Verstellen zu vermeiden
- Frostschutzfunktion
- Kalkschutzfunktion
- Mindestens vier Schaltzeiten am Tag
- Ventiladapter im Lieferumfang enthalten
- Passender Gewindeanschluss für den Heizkörper
Unser Praxistipp
Zunehmend werden neue Verfahren und Technologien zur Erhöhung der Lebens- und Wohnqualität in Häusern und Wohnungen erarbeitet, die unter dem Begriff Smart Home zusammengefasst werden. Heizkörperthermostate, die über das Internet oder über Funk gesteuert werden können, lassen sich häufig in bestehende Smart-Home-Systeme integrieren.
Ist es sinnvoll, mechanische Heizkörperthermostate auszutauschen?
Elektronische Thermostate und Funkthermostate sind zwar etwas teurer als mechanische Heizkörperthermostate, aber sie messen die Umgebungstemperatur meistens genauer und lassen sich komfortabler steuern. Damit ist eine Energieeinsparung verbunden – Fachleute sprechen hier von einem Sparpotenzial zwischen 8 bis 20 Prozent, abhängig von individuellen Bedingungen, obwohl die Thermostate Akkus für den Betrieb benötigen. Vor allem für Haushalte mit vielen Heizkörpern lohnt sich der Einbau von elektronischen oder Funkthermostaten.
Gibt es Heizkörperthermostate, die mit einer FRITZ!Box gesteuert werden können?
Ja, beispielswiese das Comet DECT, mit dem das Heimnetz der FRITZ!Box für die Steuerung der Heizkörper erweitert werden kann. Die Programmierung und die Steuerung sind dann komfortabel über den Computer, das Smartphone oder einen Tablet-PC möglich. Das Comet DECT ist auch im Set für mehrere Heizkörper erhältlich.
Kann man Heizkörperthermostate selbst wechseln?
Mit ein wenig handwerklichem Geschick und dem richtigen Werkzeug ist das Austauschen der Heizkörperthermostate nicht schwer. Im Internet gibt es dazu zahlreiche Anleitungen und Videos für Heimwerker.
Heizkörperthermostate sind wichtiges Zubehör jeder Heizungsanlage. Der Austausch defekter oder veralteter mechanischer Thermostate gegen elektronische lohnt sich vor allem hinsichtlich des Energiesparpotenzials und des Bedienungskomforts. Bei der Auswahl neuer Thermostate muss auf den passenden Ventildurchmesser geachtet werden. Viele Modelle haben allerdings verschiedene Adapter im Lieferumfang, sodass die Montage vereinfacht wird.