Ratgeber
Dämmerungsschalter sind elektrische Bauteile, die einen Stromkreis selbstständig öffnen und schließen. Der jeweilige Status ist abhängig von der Umgebungshelligkeit, die von dem Dämmerungsschalter mittels Fototransistor oder Fotodiode gemessen wird. Unterschreitet die Helligkeit einen bestimmten Grenzwert, schließt der Schalter den Stromkreis und nachgeschaltete Bauteile werden mit Strom versorgt. Im Vergleich zu reinen Zeitschaltuhren reagieren Dämmerungsschalter also Dank ihres Lichtsensors auf Helligkeit und nicht auf Uhrzeiten oder Timer. Besonders im Außenbereich hat ein Dämmerungsschalter viele Vorteile gegenüber Zeitschaltuhren, da er jahreszeitenunabhängig eingesetzt werden kann. So wird die Außenbeleuchtung automatisch an die Dämmerungszeiten angepasst, während Timer kontinuierlich neu programmiert werden müssen.
Dämmerungsschalter verfügen über einen eingebauten Lichtsensor, der die Umgebungshelligkeit misst. Diese wird mit der Maßeinheit Lux bezeichnet. Die Sensibilität des Sensors lässt sich bei manchen Schaltern regulieren. So kann individuell bestimmt werden, bei welchen Lichtverhältnissen der Stromkreis geschlossen wird und beispielsweise Lampen oder Halogenleuchten mit Strom versorgt werden.
Darüber hinaus verfügen viele Dämmerungsschalter über eine Zeitschaltuhr, die bestimmt, wann der Stromkreis wieder geöffnet werden soll. So besteht noch größere Flexibilität, da nicht erst bei einbrechender Morgendämmerung die Lichter ausgeschaltet werden, sondern beispielsweise bereits nach zwei Stunden Dunkelheit. Dadurch wird zum einen der Stromverbrauch reduziert und zum anderen die Lichtbelastung der Umgebung verringert.
Wichtig ist auch, dass die meisten Dämmerungsschalter mit einer sogenannten Schaltverzögerung arbeiten. Sie ist besonders hilfreich, um kurzzeitige Lichteinflüsse auf den Schalter auszugleichen. Die Schaltverzögerung verhindert, dass der Kontaktschalter zum Beispiel durch die Lichtkegel von Autoscheinwerfern oder plötzliche, dunkle Schattenwürfe ausgelöst wird.
Häufig ist es problemlos möglich, mehrere Leuchten mit einem einzigen Dämmerungsschalter zu steuern. Dabei ist jedoch unbedingt darauf zu achten, dass die zulässige Schaltleistung des Schalters nicht überschritten wird. Andernfalls droht ein Kurzschluss oder der Defekt des Geräts.
Dämmerungsschalter können vielseitig eingesetzt werden. Besonders häufig kommen Sie in der Außenbeleuchtung zum Einsatz. Dabei können sie beispielsweise Häuserfassaden oder Schriftzüge beleuchten, die sonst in der Dunkelheit nicht erkennbar wären. Auch zum Anstrahlen von Außenwerbung wie Plakate oder Banner eignet sich ihr Einsatz besonders gut. Dekorative Beleuchtungen, wie sie zum Beispiel oft in der Weihnachtszeit zum Einsatz kommen, können ebenfalls über die Schalter gesteuert werden.
Aber auch im Innenbereich lassen sich Dämmerungsschalter einsetzen. So werden beispielsweise Schaufenster über Nacht ausgeleuchtet oder Geschäftsräume mit einer minimalen Beleuchtung versehen. Dafür eignen sich sogenannte Einbau-Dämmerungsschalter, die nachträglich, also nach erstmaliger Elektroinstallation, installiert werden.
Temporäre Lösungen bieten Dämmerungsschalter, die an die Steckdose angeschlossen werden. Sie schalten sich zwischen Steckdose und Lampe oder andere Beleuchtungen, um diese je nach Umgebungshelligkeit zu steuern.
Es sind noch viele weitere Anwendungsmöglichkeiten denkbar, die sich auch aus der Kombination mit der integrierten Zeitschaltuhr ergeben. Sollen Außenelemente beispielweise nur in den Abendstunden beleuchtet werden, können Dämmerungsschalter mit Zeitschaltuhr so eingestellt werden, dass sie sich nach der gewünschten Zeit einfach ausschalten und so den Rest der Nacht nicht aktiv sind.
Die Montage von fest installierten Dämmerungsschaltern sollte von einem Elektriker übernommen werden. Da hier mit Spannungen von bis zu 230 Volt gearbeitet wird, besteht ein ernstes Verletzungsrisiko bei unsachgemäßem Umgang. Beachten Sie daher auch immer die beigelegte Bedienungsanleitung und konsultieren Sie einen Fachmann bei Unsicherheiten oder Problemen.
Grundsätzlich ist zu beachten, dass der Dämmerungsschalter unbedingt außerhalb des zu beleuchtenden Bereichs angebracht wird. Andernfalls könnte er sich selbst aktivieren oder deaktivieren. So würden Schalter mit integrierter Schaltverzögerung nach dem gesetzten Verzögerungsintervall kontinuierlich an und aus gehen.
Die Schaltverzögerung kann auch dabei helfen, ein anhaltendes An- und Ausschalten der Lichtanlage zu verhindern. Die Fotosensoren der Schalter sind sehr sensibel und reagieren beispielsweise schon bei dunklem Schatteneinwurf oder bei dem Licht eines vorbeifahrenden Autos. Damit der Sensor nicht jedes Mal den Kontaktschalter auslöst, wenn eine plötzliche Veränderung der Umgebungshelligkeit eintritt, wird über die integrierte Schaltverzögerung eine Mindestzeit festgesetzt, nach deren Ablauf der Kontaktschalter reagiert. So kann schon ein Verzögerungsintervall von nur wenigen Minuten verhindern, dass der Stromkreis kontinuierlich geschlossen und geöffnet wird.
Achten Sie beim Kauf von Dämmerungsschaltern unbedingt darauf, dass sie Ihren Anforderungen gerecht werden. Nicht alle Schalter verfügen über Zeitschaltuhren oder Schaltverzögerungen. Welche Elemente in den Schaltern verbaut sind, erfahren Sie in der jeweiligen Produktbeschreibung.
Als elektrisches Bauteil haben auch Dämmerungsschalter eine Grenzbelastung, die auf keinen Fall überschritten werden sollte. Zur leichteren Vergleichbarkeit und Einordnung finden Sie die Leistungsangaben für verschiedene Einsatzmöglichkeiten des jeweiligen Dämmerungsschalters. So haben Glühlampen eine andere Schaltleistung als beispielsweise Energiesparlampen.
Die Schutzart des Dämmerungsschalters gibt an, gegen welche äußeren Umwelteinflüsse die Geräte geschützt sind. Es handelt sich um eine internationale Norm, die von allen Herstellern angegeben wird. Beispielsweise haben Bauteile mit der Schutzart IP44 besonderen Schutz gegen Festkörper mit einem Durchmesser ab 1 Millimeter und einen allseitigen Spritzschutz. So sind sie für die Außenverwendung bestens geeignet.
Sollte eine Schaltzeituhr und eine Schaltverzögerung verbaut sein, finden Sie die Angaben zu deren jeweiligen Spezifikationen in den technischen Daten. Meist bieten Zeitschaltuhren ein Intervall von einer Stunde bis zu zehn Stunden.
Tipp: Schaltverzögerungen können auch auf eine bestimmte Zeit festgesetzt und nicht verstellbar sein. Achten Sie daher darauf, dass die Schaltverzögerung Ihren Wünschen entspricht.
Dämmerungsschalter sind die bessere Alternative zu reinen Zeitschaltuhren, wenn es um Lichtanlagen geht. Sie sind robust und zuverlässig und können so problemlos auch im Außenbereich eingesetzt werden. Die Installation kann allerdings komplizierter sein, je nachdem in welchem Schaltkreis der Schalter verbaut werden soll. Daher ist die Installation durch einen Fachmann ratsam. Alles in Allem ist es ein ideales Bauteil, um Lichtanlagen intelligent zu steuern und dabei umweltbewusst sowie stromsparend vorzugehen.