Ratgeber
Beim Sägen, Hobeln und Fräsen von Holz entstehen große Mengen Späne und Staub, die sich überall verteilen. Eine Absauganlage nimmt den Schmutz direkt bei der Entstehung auf. Sie reduziert wirksam die Staubbelastung in der Luft und trägt zur Sauberkeit in der Werkstatt bei.
Bei der Bearbeitung von Hart- und Weichholz sowie Kunststoffen fallen Späne und Staub an. Beides verdeckt die Sicht auf das Werkstück, verschmutzt den Arbeitsplatz und verdreckt die ganze Werkstatt. Der Schleif- und Sägestaub wirbelt durch den Raum, dringt in jede Ritze ein und hinterlässt eine dicke Schmutzschicht. Nach der Arbeit gilt es, all den Schmutz mit Besen und Handschaufel zu entfernen – ein beschwerliches und zeitraubendes Unterfangen. Werden die Späne beispielsweise beim Dickenhobeln nicht entfernt, bleiben sie auf dem Werkstück zurück und werden etwa durch die Vorschubwalzen ins Holz gedrückt, beschädigen also die Oberfläche.
Holzstaub kann sogar die Belüftung von elektrischen Werkzeugen beeinträchtigen. Hinzu kommt, dass das Einatmen etwa von Eichen- und Buchenstaub aus gesundheitlichen Gründen möglichst vermieden werden sollte. Noch problematischer: Feiner Holzbearbeitungsstaub birgt unter Umständen das Risiko einer Staubexplosion.
Mit einer Absauganlage gelangen die unliebsamen Verarbeitungsreste gar nicht erst in die Luft. Die Absaugung entfernt Späne und Staub nahe der Entstehungs- oder Freisetzungsstelle. Statt sich im ganzen Raum zu verteilen, werden die Partikel von einem starken Luftstrom aufgesaugt und in einem Staubsack gesammelt. Dort können die Reste bequem und gefahrlos entsorgt werden. Das mühevolle Einsammeln umherfliegender Späne entfällt, durch die Absaugtechnik bleibt die Atemluft weitgehend rein und Sie erfreuen sich an einem stets sauberen Arbeitsplatz.
Empfehlenswert ist eine wirksame Absaugung vor allem bei der Holzbearbeitung mit Maschinen, die viel Staub und Späne verursachen. Bei der gewerblichen Holzbearbeitung schreiben die Berufsgenossenschaften eine Absaugung des entstehenden Staubs sogar vor. Elektrische Tisch- und Handkreissägen, Stichsägen, Hobel, Exzenterschleifer, Schwingschleifer, Bandschleifer, Oberflächenfräsen, Drechselmaschinen und viele weitere stationären oder handgeführten Maschinen sind mit einem Absauganschluss ausgestattet. An die Öffnung im Gehäuse lässt sich ein flexibler Absaugschlauch anschließen, der Späne und Staub zur Absauganlage transportiert.
Für eine gründliche Absaugung ist eine Absauganlage die beste Wahl. Absauganlagen setzen mit ihrem hohen Luftstrom dort an, wo Haushaltsstaubsauger und kompakte Industriesauger aufgrund der hohen Span- und Staubmengen an ihre Grenzen stoßen. Staub- und Werkstattsauger sind vorwiegend auf Unterdruckleistung ausgelegt, während bei Absauganlagen ein hoher Luftdurchsatz im Vordergrund steht. Dadurch lassen sich flexible Schläuche und Saugrohre mit großen Durchmesser verwenden, die für einen schnellen und effizienten Abtransport der Partikel sorgen. Mittels Adapter können Sie die Absaugung auf Wunsch an mehreren Maschinen gleichzeitig betreiben. So entfällt das Umstecken des Ansaugschlauchs bei der abwechselnden Nutzung verschiedener Werkzeuge.
Alternativen zu Staubabsaugung
Geräte zur Holzbearbeitung wie Tischkreissägen, Elektrohobel oder Oberflächenfräsen sind mit einem Absaugstutzen ausgestattet, an den sich alternativ zu Absauganlagen auch Haushaltsstaubsauger und Industriesauger anschließen lassen. Die Filter von Staubsaugern sind für das gelegentliche Aufsaugen von Spänen zwar nur bedingt geeignet, jedoch praktisch, wenn gerade keine andere Absaugmöglichkeit zur Verfügung steht. Für die häufige Verwendung in der Werkstatt reicht die Kapazität eines günstigen Staubsaugers in der Regel nicht aus. Der Staubsack in Haushaltsgröße macht häufiges Leeren erforderlich, zudem kommt der verhältnismäßig dünne Schlauch bei Späneabsaugung schnell an seine Grenzen. Besser fürs Saugen von Spänen und Maschinenstaub ist ein Industriesauger geeignet. Anders als eine Absauganlage bringt er wie ein Haushaltsstaubsauger im professionellen Werkstattbetrieb bei stark spanentwickelnden Arbeiten aber nicht die Luftleistung, die etwa für eine Hobelmaschine wünschenswert ist.
Eine Absauganlage besteht aus einem leistungsstarken Elektromotor. Er ist an einem Untergestell befestigt, an dem sich ein Auffangsack oder Auffangbehälter befindet. Der Motor treibt einen aerodynamisch geformten Rotor oder schnell drehende Flügelräder an, durch die ein Luftstrom entsteht. Dieser saugt über einen flexiblen Ansaugschlauch Späne, Staub und andere Partikel an. Ein luftdurchlässiger Filter trennt die im Luftstrom enthaltenen Feststoffpartikel, die anschließend im Fangsack oder Fangbehälter gesammelt werden. Die gereinigte Luft entweicht wieder in den Raum.
Für beste Arbeitsergebnisse stehen zwei wartungsarme Modellvarianten zur Auswahl.
Mobile Absauganlagen
Mobile Absauggeräte sind portabel und lassen sich neben der Verwendung in der Werkstatt auch für Arbeiten vor Ort mit handgeführten Maschinen einsetzen. Mobilabsauger zeichnen sich durch kompakte Abmessungen, bewegliche Rollen und ein handliches Gehäuse aus. Auffangsack und Filter der optisch an Industriesauger angelehnten Mobilabsauganlagen sind kleiner als bei rein stationären Geräten. Beide Komponenten sitzen gut geschützt zusammen mit dem Motor im Gehäuse. Durch die moderaten Abmessungen und das geringe Gewicht lassen sich mobile Absauganlagen für einen schnellen Einsatzwechsel leicht transportieren, etwa im Kofferraum.
Stationäre Absauganlagen
Größere Absauggeräte sind für den rein stationären Einsatz in Werkstätten konzipiert. Modelle ohne Räder dienen als zentrale Staubabsaugung und benötigen einen festen Standort. Stationäre Absauganlagen mit stabilen Laufrollen am Untergestell sind fahrbar und können innerhalb der Werkstatt leicht in die Nähe der gewünschten Maschine bewegt werden. Stationäre Sauger unterscheiden sich von mobilen Modellen durch mehr Leistung, einen größeren Luftstrom sowie Schlauchdurchmesser und ein deutlich größeres Fangsackvolumen. Berücksichtigen Sie bei der Produktauswahl den in der Produktbeschreibung angegebenen Platzbedarf und das Gewicht.
Eine gute Span- und Staubabsaugung zeichnet sich durch eine hohe Luftleistung, ein verhaltenes Arbeitsgeräusch und eine lange Lebensdauer aus. Bei der Auswahl sind auch die folgenden Ausstattungsdetails relevant:
Staub- und Spänesack: Die Größe des Auffangsacks wird entweder anhand des Spansackdurchmessers und der Spansacklänge angegeben oder als Volumen in Litern. Je größer der Auffangsack, desto mehr Späne kann das Gerät aufnehmen, bevor Sie den Auffangbehälter leeren müssen. Bei stark spanenden Arbeiten ist ein möglichst großer Fangsack von Vorteil. Ein großer Spansack gewährleistet außerdem ein langes Wechselintervall.
Leistung: Die in Watt angegebene Motorleistung erlaubt Rückschlüsse auf die Power des Geräts. Je höher die Wattangabe, desto kräftiger arbeitet das Gebläse.
Motordrehzahl: Je größer die in Umdrehungen pro Minute (U/min) angegebene Motordrehzahl, desto stärker ist der maximale Luftstrom. In der Regel geht mit einer höheren Drehzahl auch ein lauteres Betriebsgeräusch der Absaugtechnik einher.
Luftdurchsatz: Der Volumenstrom in m³/h besagt, wie viel Kubikmeter Raumluft das Absauggerät in der Stunde maximal ziehen kann. Ein hoher Luftdurchsatz steht für eine hohe Ablaugleistung.
Sauganschluss: Der Sauganschluss gibt den Durchmesser des Übergangsrings zum Anschluss des Flexschlauchs oder Absaugrohrs an. Mittels Reduzieradapter kann der Durchmesser bei Bedarf verringert werden.
Antistatikfunktion: Elektrostatische Effekte sind bei der Verarbeitung von Holz mitunter ein Problem, da sich der Holzstaub stark elektrisch aufladen kann. Achten Sie daher auf eine in die Absaugtechnik integrierte Erdung zur Minimierung elektrostatischer Aufladung. Solche Anlagen leiten eventuell entstehende Ladungen gefahrlos ab.
Betriebsspannung: Absauggeräte mit 230-Volt-Anschluss lassen sich an haushaltsüblichen Steckdosen anschließen. Modelle mit 380-Volt-Stromversorgung sind für den Werkstatteinsatz gedacht und erfordern eine entsprechende Anschlussdose.
Mit dem passenden Zubehör wie Filterpatronen, Schläuchen, Adaptern und Einschaltautomaten erweitern Sie die Einsatzmöglichkeiten Ihres neuen Span- und Staubsaugers. Ein Schlauch in der benötigen Länge verbindet die Absauganlage mit der gewünschten Maschine. Solche Schläuche sind speziell auf Absaugsysteme abgestimmt und zeichnen sich durch gute elektrostatische Eigenschaften aus. In der Produktbeschreibung ist der Durchmesser angegeben – er muss mit dem Durchmesser des Anschlussstutzens oder Sauganschlusses am Absauggerät übereinstimmen.
Achten Sie beim Kauf von Saubsäcken und Filtern auf die in der Produktbeschreibung angegebenen Marken und Modellbezeichnungen, für die das Zubehör geeignet ist. Weiteres Zubehör sind Bodensauger zur Aufnahme von Schmutz vom Werkstattboden und Absaugständer für Anlagen ohne Ansauganschluss.
Absaugweg kurz halten
Durch ihren starken Luftstrom sind Absaugsysteme in der Lage, einen Großteil der beim Hobeln, Fräsen, Bohren, Sägen und Schleifen von Holzoberflächen anfallenden Späne und Staubpartikel aufzunehmen. Für einen optimalen Luftstrom halten Sie den Absaugweg möglichst kurz und verwenden Sie den vom Hersteller des Absauggeräts empfohlenen Schlauchdurchmesser oder Rohrdurchmesser. Durch lange Wege steigt der Luftwiderstand beim Absaugen und dementsprechend reduziert sich der Volumenstrom. Außerdem wichtig, um die Saugleistung aufrechtzuerhalten: Vermeiden Sie bei der Flexschlauch- beziehungsweise Rohrführung enge Winkel und Kehren.