Ratgeber
Neben optischen sind vor allem akustische Signalgeber in Industrie- und Gewerbebereichen weit verbreitet. Häufig auch in Kombination mit Informations- oder Alarmleuchten. Lesen Sie hier, welche Arten und typische Einsatzgebiete es gibt, wie sie funktionieren und worauf bei der Beschaffung zu achten ist.
Akustische Signalgeber erzeugen Töne oder Geräusche und signalisieren damit Ereignisse, Zustände oder Warnungen. Zu finden sind sie häufig in industriellen, sicherheitstechnischen aber auch in alltäglichen Anwendungen.
So warnen sie bei Gefahrensituationen wie Feuer, Gaslecks oder anderen Notfällen, weisen Benutzer auf Ereignisse wie den Abschluss eines Vorgangs oder auf Störungen hin oder bestätigen akustisch bestimmter Aktionen.
Diese Signalgeber sind in ihrer Lautstärke, Frequenz und Dauer variabel, dadurch lässt sich ihr Einsatz spezifisch auf das Einsatzgebiet anpassen.
Es gibt viele verschiedene Arten von akustischen Signalgebern, sie unterscheiden sich im Wesentlichen in ihrer Funktionsweise und Anwendung. Piezo-Signalgeber nutzen einen piezoelektrischen Kristall, der bei Spannung Vibrationen und damit Töne erzeugt. Als Signalsummer sind Sie klein, leicht und energieeffizient.
Elektromechanische Signalgeber verwenden dagegen elektromagnetische Bauteile und erzeugen mechanische Schwingungen. Dank ihrer einfachen Konstruktion sind sie oft in älteren Warnsystemen zu finden.
Membran-Signalgeber funktionieren wie herkömmliche Lautsprecher: Ein elektrischer Strom steuert eine Membran, die Schallwellen hervorbringt. Sie sind vielseitig einsetzbar und produzieren unterschiedlichste Klangarten und Lautstärken. Unter den Hupen und Sirenen gibt es sowohl elektromechanische als auch elektronische Geräte. Weil sie sehr laut und weithin hörbar sind, gelten sie als erste Wahl für Notfallsituationen.
Multifunktionale akustische Signalgeber können je nach Bedarf verschiedene Tonhöhen, Frequenzen und Muster erzeugen. Zu finden sind sie oft in modernen industriellen Steuerungssystemen, bei denen unterschiedliche Zustände oder Warnungen kommuniziert werden müssen. Sie bieten eine hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit an verschiedene Anwendungsszenarien.
Sicherheits- und Alarmsysteme
Bei Rauch- und Feuermeldern warnt akustischer Alarm vor Bränden oder Rauchentwicklung, Alarmsirenen in Sicherheitssystemen weisen auf Einbrüche oder unbefugtes Betreten hin. In Werkstätten und Fabriken sind häufig auch Gaswarnanlagen zu finden, die beispielsweise zu hohe Konzentrationen von Kohlenmonoxid detektieren und dann Hupen oder Sirenen auslösen.
Industrie und Produktion
Akustische Signale warnen bei Störungen, Überhitzung oder anderen Problemen an Maschinen und Anlagen. In der Prozesskontrolle informieren die Melder über
abgeschlossene Arbeitsvorgänge oder kritische Betriebszustände,
in Gefahrenzonen warnen sie vor gefährlichen Bewegungen, zum Beispiel bei Kränen oder großen Maschinen.
Einsatzfahrzeuge und Straßenverkehr
Akustische Signalgeber sind auch in den Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr, in Rettungswagen oder Polizeiautos unerlässlich. Durch die lauten Warntöne werden andere Verkehrsteilnehmer auf die Einsatzfahrzeuge aufmerksam gemacht, um freie Fahrt zu gewähren. Die akustischen Signalgeber werden zudem noch durch optische Signalgeber (Blaulicht) ergänzt.
Anwendung und Einsatzbereich
Ist der Schallgeber für den industriellen, privaten, sicherheitsrelevanten oder medizinischen Bereich vorgesehen? Je nach Zweck der Alarmierung unterscheiden sich die Anforderungen an Robustheit, Lautstärke oder Funktionalität. Muss der Alarmgeber extremen Temperaturen, Feuchtigkeit, Staub oder anderen Umwelteinflüssen standhalten? Hier sind Schutzarten wie die IP-Klassen IP65 oder IP67 zu empfehlen.
Signalart und Frequenz
Benötigen Sie einen Dauerton, einen Einzelton, einen Pulston oder spezielle Signalmuster? Das ist wichtig, um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe effektiv zu gewinnen. Je nach Einsatzbereich muss der Signalton eine bestimmte Frequenz besitzen, das dieser klar und deutlich wahrgenommen werden kann. Bewährt haben sich in diesem Zusammenhang Mehrtonsirenen, die Warntöne gleichzeitig in mehreren Frequenzen ausstrahlen.
Lautstärke
Die Lautstärke beziehungsweise der Schalldruckpegel des Signalgeräts muss der Umgebung angepasst sein. In lauten industriellen Umgebungen werden meist Signale über 100 dB benötigt, während in ruhigeren Bereichen geringere Pegel ausreichen. In manchen Fällen ist es wichtig, die Lautheit anpassen zu können, beispielsweise dann, wenn die Umgebungsgeräusche variieren.
Benutzerfreundlichkeit und Wartung
Der Signalgeber sollte leicht zu bedienen sein, vor allem bei Einstellungen wie Lautstärkeregulierung oder Signalmusterwahl. Wie leicht lässt sich der Signalgeber warten oder reparieren?
Einfache Wartung ist entscheidend für die Langlebigkeit und den störungsfreien
Betrieb.
Robustheit und Lebensdauer
Die Bauweise und die verwendeten Materialien müssen den Einsatzbedingungen entsprechen. In rauen Umgebungen ist eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Stöße, Vibrationen oder Chemikalien erforderlich. Besonders in sicherheitskritischen Anwendungen sind langlebige Signalgeber von großer Bedeutung.
Betriebsart
Wie wird der Signalgeber betrieben? Es gibt batteriebetriebene, netzbetriebene oder über Gleichstrom versorgte Modelle. Je nach Einsatzort kann die Art der Stromversorgung wichtig sein. Besonders bei batteriebetriebenen Geräten sollte auf einen niedrigen Energieverbrauch für lange Betriebszeiten gewährleistet.
Visuelle Signalisierung bei Kombigeräten
Die Kombination von akustischen und optischen Signalgebern ist besonders effektiv in lauten Umgebungen. Durch die multisensorische Wahrnehmung werden Warnsignale nicht nur gehört, sondern auch gesehen, was die Aufmerksamkeit erhöht und zu schnellerem Handeln führt.
Montage und Installation
Ist der Signalgeber leicht zu installieren und flexibel montierbar? Je nach Anwendungsfall kann es sinnvoll sein, verschiedene Montagetypen zu ermöglichen. Muss das Gerät verkabelt werden, oder gibt es drahtlose Optionen? Die Installation sollte den örtlichen Gegebenheiten angepasst sein.
Integration in bestehende Systeme
Der Signalgeber muss mit vorhandenen Steuerungs- oder Alarmsystemen kompatibel sein, nur das gewährleistet eine nahtlose Integration. Bei modernen Systemen kann es von Vorteil sein, den Signalgeber über ein Netzwerk oder eine Fernsteuerung überwachen und steuern zu können.
Sicherheits- und Redundanzanforderungen
In sicherheitskritischen Anwendungen kann es notwendig sein, redundante Signalgeber für die Ausfallsicherheit einzusetzen. Einige Signalgeber verfügen über Selbstdiagnosefunktionen, die den Betriebszustand überwachen und Störungen frühzeitig melden.
Welche Lautstärke sollte eine Sirene erzeugen können?
Der Schalldruckpegel einer Sirene oder einer Hupe hängt von ihrer Anwendung und dem Einsatzort ab. Notfall- und Alarmsirenen verfügen oft über Schalldruckpegel von 100 dB bis 130 dB bei 1 Meter Entfernung. Diese Lautheit ist notwendig, um über größere Entfernungen gehört zu werden, auch in geräuschvollen Umgebungen. In Gebäuden reichen meist 80 dB bis 100 dB. Diese Sirenen sind in der Regel so laut, dass sie in allen Räumen hörbar sind, ohne schädlich für das Gehör zu sein. Maschinenwarnsysteme können je nach Umgebungslärm zwischen 90 dB und 120 dB produzieren.
Welche Normen gelten für akustische Signalgeber?
Zu den wichtigsten Normen gehören DIN EN 54-3 (Brandmeldeanlagen: Akustische Signalgeber), DIN EN ISO 7731 (Ergonomie der akustischen Signale am Arbeitsplatz), DIN EN 981 (Sicherheitsnorm für akustische und optische Signale in der Industrie) und EN 50518 (Sicherheitsanforderungen für Alarmempfangszentralen).