Ratgeber
Wissenswertes zu Druckluft Schalldämpfer
Druckluft-Schalldämpfer werden bei pneumatischen Abluftkanälen verwendet, um den Schall von austretender Luft aus einem Rohrsystem zu verringern. Diese Schalldämpfer werden als Endstücke angebracht. Deswegen muss ihr Mass für das Aussengewinde auf den vorhandenen Rohrdurchmesser passen.
In dieser Kategorie finden Sie Druckluft-Schalldämpfer für pneumatische Anlagen und gebäudetechnische Anwendungen.
Druckluft-Schalldämpfer dienen der Lärmreduzierung beim Ausströmen von Abluft aus pneumatischen Systemen.
Wenn Luft aus einem Rohrsystem in die Umgebungsluft ausgelassen wird, verursacht sie – je nach Höhe des Luftdrucks – zum Teil erheblichen Lärm. Gegen diese unerwünschte Schallemission helfen Schalldämpfer. Druckluft-Schalldämpfer können die Geräusche zwar nicht gänzlich verhindern, aber erheblich mindern.
Zur Verminderung des Schalls verwenden die Dämpfer hauptsächlich die folgenden Bau- und Funktionsweisen:
Poröse Materialien wie beispielsweise Mineralwolle können die Luftmoleküle der Druckluft abbremsen und dadurch den Schall beim Austritt mindern. Schalldämpfer, bei denen solche Materialien eingesetzt werden, heissen Absorptions-Schalldämpfer. Sie eignen sich für mittlere und hohe Frequenzen. Bei tiefen Frequenzen wäre die benötigte Dämmschicht hingegen zu voluminös.
Bei Kammer-Schalldämpfern wird der Schall im Inneren mehrfach gebrochen. In den Kammern, den sogenannten Kulissen, wird der Schall so umgeleitet, dass sich Schallfrequenzen gegenseitig überlagern und dadurch aufheben. Zusätzlich sind in Kammerschalldämpfern Absorptionsmaterialien integriert. Dieser Typ von Schalldämpfer wird häufig in der Raumlufttechnik für diverse Frequenzen eingesetzt, wobei er auch bei tiefen Frequenzen wirksam ist.
Resonanzschalldämpfer leiten die Energie der Schallwellen auf ein mechanisch bewegliches Bauteil in ihrem Inneren um, welches dann mitschwingt. Dadurch wird dem hörbaren Schallfeld Energie entzogen. Auch Resonanzschalldämpfer setzen häufig auf zusätzliche Dämpfung durch Absorptionsmaterial. Sie sind für ein breites Schallspektrum geeignet.
Eine vierte Gruppe der Druckluft-Schalldämpfer sind die aktiven Schalldämpfer. Bei ihnen wird bewusst ein Gegenschall erzeugt, der die vorhandenen Schallfrequenzen durch Überlagerung aufheben soll. Da man dazu den zu dämpfenden Schall sehr genau analysieren muss, sind aktive Schalldämpfer eher selten im Einsatz.
Das Schaltzeichen für Schalldämpfer verdeutlicht den Brechungseffekt zur Minderung des Schalldrucks aus der ankommenden Abluftleitung. Links ist die Zuleitung zum Schalldämpfer zu sehen, rechts der Luftaustritt. Dazwischen wird der Luftdruck durch diverse Umleitungen abgebremst, was zur Verminderung der Schallemission führt.
Wozu werden Druckluftschalldämpfer verwendet?
Druckluft-Schalldämpfer in verschiedenen Ausführungen haben vielfältige Anwendungsbereiche. Einige Beispiele dafür sind:
- Als Endstück einer pneumatischen Leitung verhindert die Bauweise des Schalldämpfers oft ein Eindringen von Staub in die Leitung.
- In Raumluftanlagen und anderen pneumatischen Anwendungen im Rahmen der Gebäudetechnik sorgen Schalldämpfer für Schallminderung an Luftaustrittsstellen. Zum Teil verhindern sie dadurch auch die Übertragung von Schallfrequenzen zwischen verschiedenen Räumen.
- Bei industriellen Anlagen werden Schalldämpfer ebenfalls zur Geräuschreduzierung und zur Verhinderung der Übertragung von pneumatisch erzeugten Schwingungen eingesetzt. Manchmal werden über diese Schalldämpfer gleichzeitig Partikel aus der Abluft gefiltert.
- Bei einigen Strahlpumpen, die als sogenannte Vakuum-Ejektoren konzipiert sind, wird die abgesaugte Luft zur Erzeugung des Vakuums und die ausströmende Druckluft über Schalldämpfer abgeleitet.
- Bei Kraftfahrzeugen sorgen Druckluftschalldämpfer am Auspuff für Geräuschreduzierungen.
- Ausserdem werden Schalldämpfer in Silofahrzeugen verwendet. Hier sind sie hinter dem Kompressor installiert, der den Überdruck für Entladevorgänge des Silos erzeugt.
Bei der Installation von Schalldämpfern werden diese als Endstücke auf das Abluftrohr geschraubt. Damit diese Schraubverbindung passt, benötigen Sie einen Schalldämpfer mit einem Aussengewinde, dass zum vorhandenen Anschlussstück passt. Manchmal kommen zusätzlich Dichtungsringe zum Einsatz.
Tipp: Sollte das vorhandene Rohr nicht mit einem Innengewinde, sondern ebenfalls mit einem Aussengewinde bestückt sein, benötigen Sie einen entsprechenden Gewinde-Adapter.
Der zweite wichtige Punkt bei der Auswahl von Schalldämpfern ist der Betriebsdruck. Der Betriebsdruck des angeschlossenen, pneumatischen Systems darf den Schalldämpfer nicht überfordern. Eine Überschreitung der maximal zulässigen Werte für den Betriebsdruck ist in keinem Fall zulässig, denn dies kann gefährliche Konsequenzen haben. Die Leitung könnte aufplatzen oder die Verbindung an der Anschlussstelle des Schalldämpfers könnte plötzlich reissen.
Ebenfalls wichtig bei der Auswahl von Schalldämpfern ist die Temperaturspanne, unter der Ihre pneumatischen Prozesse stattfinden. Beachten Sie, dass sich mit der Temperatur auch der Betriebsdruck ändert. Ausserdem sind die maximalen und minimalen Werte für die Umgebungstemperatur relevant, damit der Schalldämpfer sich nicht verformt.
Das durchströmende Medium spielt ebenfalls eine Rolle bei der Wahl eines geeigneten Druckluft-Schalldämpfers. In der Regel sind normale Druckluft und neutrale Gase kein Problem. Arbeitet Ihre pneumatische Anlage hingegen mit geölter Luft aus einer Druckluft-Wartungseinheit oder gar mit chemisch-aggressiven Gasen, kann dies den Schalldämpfer angreifen. Nicht alle Schalldämpfer-Materialien sind für Schmiermittel-Partikel, Kondenswasser und andere chemische Einflüsse geeignet.
Tipp: Schalldämpfer aus Metall sind in der Regel robuster, was hohe Temperaturen angeht. Kunststoff-Schalldämpfer hingegen korrodieren nicht so schnell bei Kondenswasser.
Druckluft-Schalldämpfer sind einfache Schalldämpfer zur Verringerung des Luftdrucks an der Austrittsstelle von Abluft. Neben der Schallreduzierung dienen Sie häufig auch als Abdeckung gegen Staubeindrang von aussen in das Endstück eines pneumatischen Rohrsystems.
Drosselschalldämpfer reduzieren vorm Austritt der Luft am Ende eines Rohrstücks den Querschnitt des Leiters. Im Schalldämpfer wird der Luftstrom mehrfach umgeleitet und zum Teil durch Absorptionsmaterialien gebremst, sodass die Abluft schlussendlich mit weniger Druck und dadurch auch weniger Schall austritt.
Beim Abluftdrosselventil handelt es sich um eine Kombination aus Drosselventil und Schalldämpfer. Hinter der Drosselung sorgt ein Ring aus Absorptionsstoffen für eine Schallbrechung und dadurch für den Austritt von Abluft mit weniger Schallemission.