Ratgeber
Was ist ein Mainboard mit AM3+ Sockel (AMD)?
Mainboards, die mit einem AM3+ Sockel ausgestattet sind, sind für die CPUs (Prozessoren) der
AMD FX-Generation geeignet. Der AM3+ Sockel ist im Gegensatz zu seinem „Vorgänger“ AM3 nicht weiß, sondern schwarz eingefärbt und unterscheidet sich dadurch optisch. Die übrigen Bestandteile des Mainboards variieren je nach Schwerpunkt des Modells. Je nach Chipsatz sind die Mainboards mit AM3+ Sockel optimal für verschiedene Leistungsklassen der Prozessoren-Generation gerüstet.
Welche Mainboards mit AM3+ Sockel gibt es?
Mainboards, die über einen AM3+ Sockel verfügen, werden von verschiedenen Herstellern produziert und sind dementsprechend für verschiedene Schwerpunkte gerüstet. Im Fokus stehen dabei entweder: Arbeitsspeicher (4 Slots mit hoher Taktung), Anschlüsse für professionelle Grafikkarten (PCIe), verschiedene Anschlüsse für externe Geräte (USB 3.0, HDMI, etc.). Je nachdem, in welchem Kontext das Mainboard eingesetzt werden soll, können die unterschiedlichen Komponenten in den Fokus rücken. Grundsätzlich sind Mainboards in verschiedenen Größen, d.h. Formfaktoren, erhältlich. Gängige Varianten sind ATX und Micro-ATX:
Mainboard, Sockel AM3+ ATX | Nach dem Formfaktor ATX gebaute Mainboards mit AM3+ Sockel sind rechteckig gestaltet: 305×244 mm oder 12×9,6 Zoll sind die maximalen Abmessungen des ATX-Formfaktors. Alle Bohrungen sind für Gehäuse dieses Standards geeignet. |
Mainboard, Sockel AM3+ Micro-ATX | Der kleinere Micro-ATX lässt Mainboards mit AM3+ Sockel quadratisch aussehen. Mit 244×244 mm oder 9,6×9,6 Zoll maximaler Abmessung passen sie auch in kleinere Gehäuse und unterstützen eine schlanke Linie. |
Das passende Mainboard zum PC
- Passender Chipsatz: AMD 760G – 990 FX
- Geeigneter Formfaktor: Micro-ATX, ATX etc.
- Ausreichend RAM-Slots
- Passende RAM-Slots mit geeigneter Taktung: z.B. DDR3 1066 MHz
- Ausreichend Platz für alle Hardware-Komponenten und Kabel
- Passende Schnittstelle und Anzahl: eSATA, SATA III, SATA II
- Passende PCI-Steckplätze (zur Grafikkarte) und Anzahl: PCI x1, PCIe x16/16 2.0
- Für Peripherie: PS/2-Schnittstelle
Die passende Ausstattung
- Onboard-Soundkarte
- Onboard-Grafikkarte
- Passende externe Schnittstellen: Audio 7.1 (Klinke) USB 2.0/3.0/3.1, LAN
- Passender Bildschirm-Anschluss: DVI, VGA, HDMI™
- RAID-Fähigkeit
- Bluetooth®
Unser Praxistipp
Warum der Formfaktor und die exakten Abmessungen des Mainboards so wichtig sind, zeigt sich spätestens beim Einbau. Oft wird erst bei der Verkabelung deutlich, dass sich Kabel im Weg stehen oder ein Lüfter genau auf das Mainboard gerichtet ist. Deshalb lohnt sich bereits im Vorfeld ein Blick ins Gehäuse.
Kurz erklärt: Die Vorteile des AM3+ Sockels
Der große Vorteil des AM3+ Sockels gegenüber seinem Vorgänger AM3 ist seine Kompatibilität mit der neuesten Generation der AMD Prozessoren AMD FX™. Jedoch sind diese Prozessoren nicht die einzigen, die auf dem Mainboard einen sicheren Platz finden, auch die AMD Phenom II™ und sogar Sempron™-Generation sind grundsätzlich möglich. Baulich punktet der AM3+ durch etwas größere Öffnungen für die Pins der CPU und damit eine erhöhte Stabilität. Auch die Kommunikation mit dem Power Controller ist mit 3,4 MHz optimiert.
Mainboards mit AM3+ Sockel selbst tauschen
Ein Mainboard selbst zu tauschen, ist mit der richtigen Anleitung und geeigneten Hardware-Komponenten auch für Laien machbar. Mainboards, die den AM3+ Sockel und zusätzlich einen zum Chipsatz passenden AMD-Prozessor (z.B. AMD 990 FX™) mitbringen, sind sofort einsatzfähig. Sie müssen lediglich im PC eingebaut und angeschlossen werden. Selbstverständlich müssen alle übrigen Komponenten, wie RAM und Festplatte, vorhanden und angesteckt bzw. angeschlossen sein. Dabei sollte auch auf eine intelligente Platzierung im Gehäuse geachtet werden, damit Kabel gut geführt werden können und die Luft frei zirkuliert. Ist die übrige Hardware bereit, kann das neue Mainboard in Betrieb genommen werden. Wer sich mit Anschlusskabeln, den einzelnen Hardware-Komponenten und den Einstellungen in BIOS nicht auskennt, sollte sich dabei fachmännische Hilfe einholen.
Kann man auch ältere AMD Prozessoren mit dem Mainboard nutzen?
Grundsätzlich können auch AMD Chips, die auf dem AM3 Sockel Platz gefunden haben auf dem AM3+ Sockel genutzt werden. Dafür sind jedoch Updates in BIOS/UEFI nötig. Abwärtskompatibel sind AM3+ Sockel zum Beispiel zu AMD Phenom™ II oder Athlon II™-Prozessoren.
Wann sollte man ein Mainboard tauschen?
Der Tausch eines Mainboards ist immer dann sinnvoll, wenn es technische Defekte gibt oder eine der Komponenten ausgebaut werden soll. Das ist der Fall, wenn eine neue CPU installiert wird oder zusätzliche Slots für Arbeitsspeicher benötigt werden. Auch der Tausch anderer Hardware-Komponenten, zum Beispiel der Grafikkarte, kann zu Inkompatibilitäten mit dem Mainboard führen und einen Tausch notwendig machen.
Was kostet ein Mainboard mit AM3+ Sockel?
Der Preis von Mainboards mit geeignetem AM3+ Sockel hängt von einigen Faktoren ab. Der größte Preisunterschied besteht zwischen Mainboards mit unterschiedlichem Chipsatz. Handelt es sich um den stärksten Chipsatz für den schnellsten Prozessor der Generation liegen die Mainboard Preise schnell im dreistelligen Bereich.
Fazit: So finden Sie das passende Mainboard, Sockel AM3+
Wer sich für ein Mainboard mit AM3+ Sockel entschieden hat, kann aus einer großen Auswahl das passende Mainboard mit entsprechendem Formfaktor auswählen. Für die gängigen Prozessoren der FX™-Generation, aber auch für den Vorgänger sind verschiedene Chipsätze erhältlich, die die Performance jedes Prozessors optimal unterstützen. Schließlich kommt es darauf an, wofür der PC eingesetzt werden soll. Für eine starke Grafikkarte und schnelles Spielvergnügen sollte auf passende PCI-Steckplätze und ausreichend RAM-Slots geachtet werden. Wer dagegen die Onboard-Grafikkarte oder Onboard-Soundkarte nutzen möchte, sollte auf passende Schnittstellen für die Peripherie achten. Welches Mainboard es sein soll, hängt also maßgeblich vom Einsatz und der Hardware-Umgebung im PC ab. Wer die Langlebigkeit des Mainboards berücksichtigen möchte, sollte vor allem bei den Anschlüssen und Schnittstellen auf die neueste Generation (z.B. USB 3.0) achten. Dann sind auch zukünftige neue Hardware-Komponenten lange ohne Leistungseinbußen kompatibel.