Ratgeber
Der Nadeldrucker, manchmal auch Impact-Drucker genannt, hat trotz grosser Konkurrenz durch moderne Laser- und Tintenstrahldrucker nach wie vor seine Daseinsberechtigung. Dafür gibt es gute Gründe, denn er bietet Vorteile, die keine andere Druckertechnologie aufweist. Worin diese bestehen und worauf Sie bei der Anschaffung eines Nadeldruckers achten sollten, lesen Sie in unserem Ratgeber.
Nadel- oder Matrixdrucker werden hauptsächlich eingesetzt, wenn Durchschläge angefertigt werden müssen. Das kann etwa bei Banken, Arztpraxen oder beim Ausdrucken von Rechnungen im Einzelhandel der Fall sein. Auch bei den meisten Behörden verrichten die robusten Drucker zuverlässig ihre Dienste.
In vielen Industriebetrieben wird heute noch auf Endlospapier gedruckt, auch dafür ist ein Nadeldrucker optimal geeignet. Aufgrund ihrer Robustheit finden die Drucker auch Verwendung, wenn hohe Temperaturen oder eine hohe Staubbelastung das Drucken mit anderen Drucken unmöglich macht.
Der Druckvorgang bei einem Nadeldruck läuft etwas anders ab als bei anderen Druckern. Während des Druckvorgangs wird ein Farbband am Druckkopf vorbeigeführt.
Die einzelnen Nadeln des Druckers schlagen gegen das Farbband und bringen so das gewünschte Zeichen aufs Papier. Der Prozess ist mit dem Tippen auf einer normalen Schreibmaschine vergleichbar.
Da die Nadeln mit einer gewissen Kraft gegen das Band schlagen, ist auch die Anfertigung von Durchschlägen kein Problem.
Ein Nadeldrucker mag heute auf den ersten Blick wie ein technischer Anachronismus anmuten. Doch das täuscht! Nadeldrucker haben einige Vorteile, bei denen weder Laser- noch Tintenstrahldrucker mithalten können. Das beginnt bei den Druckkosten: Diese sind deutlich niedriger als bei jeder anderen Art von Drucker. Das benötigte Farbband kostet zwischen 5 bis 30 Euro und ist ausreichend für mehrere Tausend gedruckte A4-Seiten.
Nur ein Nadeldrucker ist in der Lage, Durchschlag-Formulare oder berührungssensitive Papiere zu bedrucken. Das ist einer der Gründe, warum diese Druckerart auch heute noch bei fast jeder Behörde zu finden ist. Im Handel finden Sie Modelle, die bis zu neun Durchschläge anfertigen können.
Zudem ist ein mit einem Nadeldrucker gedrucktes Dokument deutlich haltbarer als ein mit Toner oder Tinte bedrucktes Papier. Während letzteres bereits nach relativ kurzer Zeit verblasst, sind die Ausdrucke eines Matrixdruckers auch nach vielen Jahren noch deutlich lesbar.
Hinzu kommt, dass die mit einem Farbband ausgestatteten Nadeldrucker keine bestimmte Arbeitstemperatur benötigen wie es etwa bei Laserdruckern der Fall ist. Das reduziert den Stromverbrauch speziell im Standby-Betrieb deutlich. Ein Farbband trocknet auch nicht so schnell ein wie eine Tintenpatrone oder eine Tonerkartusche. Und schliesslich sind Nadeldrucker ausserordentlich robust, langlebig und zeichnen sich durch eine hohe Zuverlässigkeit aus.
Bei Matrixdruckern werden drei unterschiedliche Druckmodi unterschieden: Beim sogenannten Draft-Modus handelt es sich um eine Entwurfsansicht. Hier wird der Druckkopf mit einer hohen Geschwindigkeit auf Kosten der Druckqualität bewegt. Im Draft-Modus gedruckter Text ist lediglich als zweckmässig zu betrachten.
Eine bessere Qualität bietet der NLQ-Modus. Die Geschwindigkeit des Druckkopfes wird hier im Vergleich zum Draft-Modus um 50 Prozent reduziert. Daraus ergibt sich bei gleicher Anschlagfrequenz der Nadeln eine höhere Auflösung, was zu einem schärferen Schriftbild führt. Der Druck einer Seite im NLQ-Modus dauert bis zu viermal länger als im Draft-Modus.
Die höchste Qualität wird im LQ-Modus erreicht. Die Geschwindigkeit ist noch einmal langsamer als im NLQ-Modus. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass mit dem Anstieg der Druckgeschwindigkeit die Ausgabequalität sinkt, da weniger Zeit zur Erzeugung eines Druckzeichens zur Verfügung steht.
Bei der Anschaffung eines Nadeldruckers sollten Sie auf folgende Punkte achten: Nicht jeder Nadeldrucker kann Endlospapier verarbeiten. Falls Sie diese Funktion benötigen, sollten Sie sich vor dem Kauf vergewissern, dass das gewünschte Modell entsprechend ausgestattet ist. Wenn Sie vorrangig in A4 drucken werden, sollten Sie zu einem A4-Nadeldrucker greifen. Die Anfertigung von Durchschlägen ist mit jedem Modell möglich.
Von Bedeutung ist zudem die Druckqualität, die Sie an der Höhe der Auflösung (dpi) erkennen. Ebenfalls wichtig sind die zur Verfügung stehenden Schnittstellen, um eine Anbindung an den PC oder ein anderes Gerät sicherzustellen.
Unser Praxistipp: Lärmschutz für sensible Umgebungen verwenden!
Ein Nadeldrucker ist während des Betriebs deutlich hörbar, um nicht zu sagen laut. In geräuschsensiblen Umgebungen kann das schnell stören. Soll dennoch auf einen Nadeldrucker zurückgegriffen werden, lohnt sich die Anschaffung spezieller Lärmschutzgehäuse, die das Betriebsgeräusch effektiv dämmen und so zu einem angenehm ruhigen Arbeitsklima beitragen.
FAQ – häufig gestellte Fragen zu Nadeldruckern
Über welchen Anschluss können Matrixdrucker angeschlossen werden?
Nadeldrucker werden heute üblicherweise über USB mit dem Computer verbunden. Je nach Modell steht aber auch ein paralleler oder serieller Anschluss zu Verfügung.
Welche Farbbänder gibt es für Nadeldrucker?
Es ist zwischen monochromen und Farbbändern zu unterscheiden. Ein Band für Schwarz-Weiss-Druck ist mit schwarzer Tinte getränkt, während Farbbänder aus den Farben Blaugrün (Cyan), Purpur (Magenta), Gelb und Schwarz bestehen. Die einzelnen Farben sind in Spuren nebeneinander angeordnet.