Ratgeber
Kraftfahrzeug-Testgeräte, -messgeräte und OBD-Scanner sind komplexe, spezialisierte Mess- und Diagnosewerkzeuge für den umfassenden Service an Kraftfahrzeugen aller Bauarten. In der Kfz-Branche sind viele „freie“ Werkstätten tätig, die ihre Dienstleistungen rund ums Fahrzeug ohne die Bindung an eine Automarke oder einen Auto-Konzern anbieten. Daher müssen diese Unternehmen über ein Portfolio an Testgeräten, Messgeräten und OBD-Scannern verfügen, das der Markenvielfalt und den Ansprüchen der Kunden gerecht wird. Da im Kfz-Gewerbe viele gesetzliche Bestimmungen einzuhalten sind, muss das gesamte Werkstatt-Equipment für die Erfüllung dieser Vorgaben qualifiziert sein.
Die genannten drei Gerätegruppen sind wie folgt zu unterscheiden:
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Kfz-Testgeräte sind spezialisierte Diagnosegeräte von ganz einfacher oder bis hin zu komplexer Ausführung, mit denen die Funktionen bestimmter Baugruppen überprüft und Fehler zuverlässig eingegrenzt werden können.
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Kfz-Messgeräte sind Prüfgeräte für physikalische Größen aller an Bord eines Kraftfahrzeuges vorkommenden Medien.
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Die Abkürzung OBD steht für „On Board Diagnosis“ und beschreibt das Erfassen von Parametern eines Kfz während des Betriebs. Dazu werden diese OBD-Scanner mithilfe eines Systemsteckers mit dem Fahrzeug verbunden, um die Daten auszulesen.
Für Conrad-Geschäftskunden steht eine große Auswahl an Geräten für die Diagnose und Wartung von Kfz zur Verfügung. Einige Geräte sind herstellerspezifisch, also nur für Marken eines Herstellers beziehungsweise der Marken unter dem Dach eines Autokonzerns geeignet. Darüber hinaus gibt es Module, mit denen definiert in die Kfz-Programmierung eingegriffen werden kann. Manche Test- und Messgeräte werden als Kfz-Testsets angeboten, mit denen vielfältige Messungen und Diagnosen möglich sind.
Im Bereich der Kfz-Elektrik sind mithilfe geeigneter Testgeräte unter anderem folgende Funktionen überprüfbar:
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Elektrische Durchgangsprüfung von Leitungen oder Bauteilen
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Polaritätsfeststellung im Gleichstromnetz des Kraftfahrzeuges
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Tests der Fahrzeugbeleuchtung
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Funktion von Überbrückungskabeln
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Lokalisierung von Kurzschlüssen
Es gibt weitere einfache Tester für die Prüfung auf Druckverlust in Reifen, Stethoskope für die Lokalisierung der Ursachen von anormalen Geräuschentwicklungen sowie Tester für das Anti-Blockier-System (ABS) der Bremsanlage.
Mit Geräten aus der Gruppe der Kfz-Messgeräte sind Sie in der Lage, Werte wie Spannung, Strom, Widerstände, Betriebsflüssigkeitsstände, Reifenfülldruck und Abgaswerte zu messen. Als Ergebnis erhalten Sie eine physikalische Größe oder Kombinationen davon, anhand derer der Zustand der bewerteten Komponenten oder Baugruppen beurteilt werden kann.
Zu den Kfz-Messgeräten gehören spezielle Geräte, mit denen die Temperaturfestigkeit von Kühlflüssigkeit, aber auch die Dichtheit von Kfz-Kühlkreisläufen geprüft werden kann. Andere Geräte erlauben es, den Zustand der Batteriesäure zu bestimmen und damit eine Aussage über den Zustand der Kfz-Batterie zu treffen. Zudem gibt es spezielle Prüfgeräte für den Qualitätsstatus von Bremsflüssigkeit. Einfachere Geräte wie der Spaltmaß-Messer werden für die Karosserie-Instandsetzung benötigt.
Mit der On Board Diagnose (OBD) ist es möglich, den Bordcomputer moderner Kraftfahrzeuge auszulesen, der alle Betriebsdaten speichert. Das gestattet Rückschlüsse auf Systemfehler oder -ausfälle. Früher war die Verbindung vom Fahrzeug zum OBD-Scanner je nach Kfz-Marke unterschiedlich. Dieser Standard hieß OBD-1.
Inzwischen erfolgt der Zugang für die Fahrzeugdiagnose über das vereinheitlichte OBD-2. Das ist eine 16-polige Diagnosebuchse im Fahrzeug, mit der der OBD-Scanner an das Fahrzeugsystem angeschlossen wird. Diese Buchse wird für die spezifischen Diagnoseprotokolle der Hersteller verwendet. Mit geeigneter Software können detaillierte Informationen über den Fahrzeugzustand angezeigt und gespeichert werden. Das kann inzwischen auch über mobile Apps via Smartphone oder Tablet erfolgen. Folgende Auswertungen können OBD-Scanner liefern:
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Elektrische Diagnosen für Leitungen und Kurzschlüsse, Kabelbrüche oder unklare elektrische Spannungen
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Diagnose von Sensoren, zum Beispiel für einen Aufprall, der zum Auslösen von Gurtstraffern und Airbags führt
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Diagnose von Aktoren, zum Beispiel in Gurtstraffern oder automatischen Türschließern
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Systemdiagnosen, zum Beispiel das Erkennen eines aussetzenden Zylinders bei ungleichmäßigem Motorlauf
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Komponentendiagnosen, wie die Katalysatordiagnose, Tankleckdiagnose oder die Erkennung eines geplatzten Schlauches in optisch unzugänglichen Bereichen des Fahrzeugs
Dem Bereich der OBD-Scanner sind die sogenannten Service-Rücksteller zuzuordnen, die nach erfolgten Inspektionen das Rückstellen des Bordsystems auf den Beginn eines neuen Service-Intervalls ermöglichen.
Gegenwärtig wird bereits am OBD-3-Standard gearbeitet, der eine satellitengestützte Online-Überwachung des Kfz ermöglichen soll. Dafür könnte im Gegenzug die zeitlich festgelegte Fahrzeugüberprüfung entfallen, da ein aktueller Fehler nach seinem Auftreten sofort signalisiert wird und das Fahrzeug immer gleich instandgesetzt werden kann.
Was ist beim Umgang mit Kfz-Testgeräten, -messgeräten und OBD-Scannern zu beachten?
Ein Kfz ist ein komplexes technisches Gebilde, an dem nur ausgebildete Fachleute arbeiten sollten, um die Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen für ein betriebssicheres Fahrzeug zu gewährleisten. Das betrifft insbesondere sicherheitsrelevante Baugruppen wie die Lenkung, Bremsanlagen, Sicherheitsgurte und Airbags.
Bewahren Sie die Geräte immer nach den Vorschriften der Hersteller auf. Dazu gehört der Schutz vor dem Einfluss von aggressiven Betriebsflüssigkeiten, wie Ölen oder Batteriesäure. Lassen Sie die Geräte – soweit vorgeschrieben – regelmäßig prüfen beziehungsweise eichen.
Halten Sie die Software der Geräte aktuell. Viele Anbieter stellen Updates auf ihren Webseiten zur Verfügung.
Welche allgemeinen Hinweise sind zu beachten?
Für das Kfz-Gewerbe gelten umfangreiche Arbeitsschutzbestimmungen für die Prävention gegen Verletzungen der Beschäftigten und für den Einsatz von Werkstattausrüstungen.
Weiterhin ist zu empfehlen, sich vor der Anschaffung eines Gerätes genau zu informieren, welche Systeme in Ihr Werkstatt-Profil passen. Damit vermeiden Sie kostenintensive Umrüstungen oder Nachkäufe.