Ratgeber
Rundsteckverbinder » Unverzichtbare Verbindungselemente
Leitungen mit Rundsteckern und Geräte mit runden Buchsen gibt es sowohl in privaten Haushalten als auch in Handwerk, Gewerbe und Industrie. Sie gehören zum Standardrepertoire elektrischer und elektronischer Verbindungen und übertragen neben Strom auch Signale. In unserem Ratgeber informieren wir Sie über die Gemeinsamkeiten von Rundsteckverbindern, stellen Typen und Bauarten vor und geben Tipps für die Beschaffung.
Rundsteckverbinder sind mehrpolige Verbindungselemente, die hauptsächlich für externe Schnittstellen verwendet werden.
Sie lassen sich zur Datenübertragung, zur Übertragung von Signalen oder zur Stromversorgung elektrischer Geräte verwenden.
In einigen Fällen sind Rundsteckverbinder so konstruiert, dass sie ein gemischtes Signal aus Energie und Daten übertragen. Diese mehrpoligen Ausführungen finden sich häufig bei der gleichzeitigen Übertragung von Strom und Netzwerkdaten.
Mit Steckverbindern werden Leitungen für elektrischen Strom verbunden oder getrennt. Die spezielle Bezeichnung „rund“ bezieht sich hier auf die grundsätzliche äußere Bauform der Steckverbinder.
Steckverbinder bestehen aus einem Umgebungsgehäuse aus Metall oder Kunststoff, in dem sich die Verbindungselemente in einem isolierenden Medium befinden. Die Verbindungselemente sind auf der zu verbindenden Seite so ausgelegt, dass sie das Gegenstück des Rundsteckverbinders aufnehmen können. Auf der Rückseite sind Anschlüsse für Leitungen zum Schrauben, Löten oder Crimpen ausgeführt. Es gibt ebenso Bauformen mit Lötstiften für die Leiterplattenmontage. Der Querschnitt der Kontakte und Buchsen sowie das verwendete Material dafür variieren je nach Einsatzgebiet und nötiger Standfestigkeit.
Der Begriff Rundsteckverbinder wurde ursprünglich ausschließlich für Rundstecker aus Kunststoff verwendet.
Heute trifft die Bezeichnung auch für Verbinder mit Metallgehäuse zu, die überwiegend in industriellen Anwendungen im Einsatz sind. Diese Rundstecker und Buchsen sind so konstruiert, dass sie einer rauen Umgebung standhalten und gleichzeitig eine sichere Verbindung bieten.
Rundsteckverbinder finden sich auch für andere Arten von Steckverbindungen, darunter DIN-Rundstecker und -Buchsen, militärische Steckverbinder und Mikro- oder Nano-Steckverbinder.
Rundsteckverbinder lassen sich durch die Anzahl der Kontakte, die Gehäusegröße und den Kontaktdurchmesser definieren. Jeder Steckverbinder ist proportional für seine Anwendung dimensioniert, Standardsteckverbinder zum Beispiel nach DIN- oder Militärnormen.
Der sogenannte Einsatz ist ein vollisolierter Körper im Inneren des Gehäuses. Er dient der Ausrichtung der elektrischen Verbindungen. Jeder Einsatz ist für die Aufnahme bestimmter Kontakttypen oder -größen ausgelegt. Sie besitzen eine Kontaktanordnung, die es ihnen ermöglicht, so viele Leiter aufzunehmen, wie Kontaktschlitze beziehungsweise -löcher in der Buchse vorhanden sind.
Die zu verbindenden Teile sind durch speziell geformte Ausführungen so konstruiert, dass sie nur mit den exakt passenden Gegenstücken miteinander verbunden werden können. Dabei kommen zusätzlich Verschraubungen, Feder-Rastelemente oder Bajonettverschlüsse zum Einsatz, um die Verbindungen per Kraftschluss gegen versehentliches Lösen zu schützen. Mechanische Dauerbeanspruchungen treten zum Beispiel als Vibration in Fahrzeugen, Werkzeugen oder Haushaltgeräten auf. Viele Verbinder sind mit Zugentlastungen ausgestattet, die die mechanische Zugbeanspruchung von den eigentlichen elektrischen Kontakten fernhalten, zum Beispiel an Mikrofonkabeln.
Bei der Verdrahtung der Kontakte ist es nicht erforderlich, jeden verfügbaren Kontaktschlitz zu nutzen. So lässt sich ein sechsadriges Kabel, das die Anforderungen an den Kabeldurchmesser erfüllt, mit einem Einsatz verwenden, der mehr als sechs Anschlüsse aufnehmen kann. In manchen Fällen ist es aber vorzuziehen, nur einen Teil der verfügbaren Kontakte zu belegen, damit Stecker und Buchse durch Ausrichten der blinden oder fehlenden Kontakte ausgerichtet werden können.
Die Gehäusegröße von Rundsteckern ist recht unterschiedlich und richtet sich generell nach der Kompatibilität zur Buchse beziehungsweise Kupplung.
Geschlecht
Ein Steckverbinder ist entweder als Stecker mit Stiften oder als Buchse beziehungsweise Kupplung mit Löchern oder Schlitzen ausgeführt. Ein männlicher Steckverbinder besitzt Stifte, die in ihrer Ausrichtung exakt zu ihrem Gegenstück passen.
Polzahl
Die Polzahl bezeichnet die Anzahl aller zur Kontaktierung vorgesehenen Anschlussstifte, Schlitze oder Löcher. Bei Netzstromverbindern wird üblicherweise auch der Schutzkontakt angegeben, abgekürzt PE für Protective Earth. Dieser Kontakt sollte bei Rundsteckern voreilend sein, das heißt, der Schutzkontakt verbindet sich mit dem Erdkontakt noch bevor eine Verbindung über stromführende Buchsenkontakte hergestellt wird. Eventuelle Kurzschlüsse sind so von Fehlerstrom- oder Leitungsschutzschaltern erkennbar.
Bauform
Neben geraden Rundsteckern oder Kupplungselementen bieten sich auch abgewinkelte Bauformen an, der Winkel beträgt im Allgemeinen 90 Grad. Erhältlich sind außerdem y-förmige Adapter sowie Rundsteckverbinder in Miniaturform.
IP-Schutzart
Die IP-Schutzart ist in der Norm IEC 60529 definiert, die den Schutzgrad von mechanischen und elektrischen Gehäusen gegen Eindringen, Staub, versehentliche Berührung und Wasser klassifiziert und bewertet. Bei Rundsteckverbindern häufig anzutreffen sind die Schutzarten IP67 und IP68. Sie stehen für die Dichtigkeit gegenüber Staub und Wasser und den Schutz gegen Berührung.
Anschlusstechnik
Der Anschluss von Rundsteckern beschreibt, wie die leitenden Elemente des Kabels mit den elektrischen Kontakten in Stecker, Buchse oder Kupplung zusammenpassen. Es existieren verschiedene Arten von Anschlussoptionen, zu den dominierenden gehören Löten, Schrauben und Crimpen.
Montage
Rundsteckverbinder können so konstruiert sein, dass sie an einem Kabelende, in einer Schalttafel, an einer Leiterplatte oder einem anderen Eingangspunkt montiert werden können.
Nennspannung und Nennstrom
Die Nennspannung und der Nennstrom beschreiben das typische Energielevel, für das der Steckverbinder ausgelegt ist. Die Spannungs- und Strombelastbarkeit wird durch die Größe und Art der verwendeten Kontakte bestimmt. Niedrige Strom- und Spannungswerte finden sich häufig bei Sensoren und Signalen in der Elektronik. Für die Stromversorgung von Geräten bestimmt die übliche Last Nennspannung und Nennstrom. Die Stromstärke beschreibt den Stromfluss, gemessen in Ampere. Die Strombelastbarkeit von Steckverbindern liegt in der Regel zwischen 1 und 150 Ampere. Die Spannung wird in Volt angegeben, typische Nennwerte sind 60, 125, 250 und 600 Volt.
Kabeldurchmesser
Der Kabeldurchmesser bezeichnet die Drahtstärke, für die der Steckverbinder ausgelegt ist. Sie wird in der Regel mit einem Minimum und einem Maximum angegeben, wobei häufig die maximale Drahtstärke das Doppelte der minimalen beträgt.
Was sind M12-Power-Steckverbinder?
Diese Steckverbinder sind kodiert, um Fehlsteckungen mit Signalsteckverbindern und Steckverbindern mit unterschiedlichen Spannungen zu vermeiden. M12-Power-Steckverbinder bieten eine robuste, wasserdichte Verbindung für hohe Leistungen bei Wechsel- und Gleichspannungen. In der Regel bietet der Handel diese Verbinder mit Leiterplattensteckern, Kabelsteckern und einseitig konfektionierten Kabeln an.
Was ist unter DIN-Steckverbindern zu verstehen?
DIN-Steckverbinder sind Steckverbinder, die in den späten 1950er Jahren populär wurden. Alle Rundstecker dieser Familie verfügen über eine Metallabschirmung mit einem Durchmesser von 13 Millimetern und einer Kerbe, die die Ausrichtung für das Stecken begrenzt. Es gibt eine Reihe von Steckverbindern der gleichen Form, die sich nur in Konfiguration der Pins unterscheiden und genormt sind.
Ursprünglich wurde die Steckerfamilie von DIN für analoge Audiosignale genormt. Einige dieser Verbinder fanden aber auch Verwendung für analoge Videoanwendungen, für Stromanschlüsse und für digitale Schnittstellen wie MIDI oder PC-Tastaturen.