Ratgeber
Schlauchverbinder dienen dazu, Schläuche zu verlängern, abzuzweigen oder zu reparieren. Sie sorgen für eine dauerhafte, dichte und feste Verbindung und sind in der Regel unkompliziert zu montieren. Welche Formen von Schlauchverbindern es gibt und was es beim Kauf zu beachten gilt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Schlauchverbinder kommen vorrangig in hydraulischen und pneumatischen Systemen zum Einsatz. Es handelt sich um Verbindungsstücke, mit deren Hilfe Schläuche aneinander gekoppelt werden können, um sie beispielsweise zu verlängern und dadurch ihre Reichweite zu erhöhen. Sie können aber auch für die Abzweigung von Schläuchen und zur Schlauchreparatur verwendet werden. Schlauchverbinder sorgen für eine feste, unbewegliche und dauerhafte Verbindung, die sich nicht ohne Weiteres trennen lässt. Das unterscheidet sie von sogenannten Schlauchkupplungen, die es ermöglichen, Schläuche schnell anzuschließen und auszuwechseln. Sie sind auch zu unterscheiden von Schlaucharmaturen, die an den Enden einer Schlauchleitung angebracht sind und gelegentlich ebenfalls als Schlauchverbinder bezeichnet werden. In der Regel verfügen Schlauchverbinder über gerippte oder gewellte Stutzen, die in die Enden der Schläuche gesteckt und meist zusätzlich mithilfe einer Schlauchschelle fixiert werden. Schraubbare Varianten mit Gewinde sind ebenfalls erhältlich.
Schlauchverbinder sind in vielerlei Ausführungen erhältlich und eignen sich jeweils für verschiedene Einsatzzwecke. Unterscheiden kann man zunächst verschiedene Bauformen. Es gibt sogenannte I-Stücke, L-Stücke, V-Stücke, T-Stücke, Y-Stücke und Kreuzstücke. Schlauchverbinder in I-Form stellen im Prinzip die einfachsten Ausführungen dar. Sie verfügen über zwei Enden und kommen zum Einsatz, um eine gerade Verbindung zwischen zwei Schläuchen zu schaffen. Schlauchverbinder in L-Form haben ebenfalls zwei Enden, sind aber in einem rechten Winkel konstruiert. Sie erweisen sich als praktisch, wenn zwei aneinander gekoppelte Schläuche in verschiedene Richtungen ausgelegt werden sollen.
Das spitzwinklige Äquivalent zu L-Stücken sind Schlauchverbinder in V-Form. Y-Schlauchverbinder zeichnen sich, wie der Name schon andeutet, durch eine Y-Form aus. Sie sind mit drei Enden ausgestattet, ermöglichen es, zwei Schläuche mit einem weiteren Schlauch zu verbinden, und dienen der Abzweigung von Schläuchen, wenn das im Schlauch transportierte Medium umgelenkt oder verteilt werden soll. Schlauchverbinder in T-Form erfüllen den gleichen Zweck, sind aber rechtwinklig konstruiert. Um drei Schläuche mit einem vierten zu verbinden, kommen Kreuz-Schlauchverbinder zum Einsatz, die über vier Enden verfügen.
Ein Schlauchverbinder muss in die zu verbindenden Schlauchenden passen, also auf deren Durchmesser abgestimmt sein. In diesem Zusammenhang ist der Innendurchmesser der Schläuche relevant, da der Außendurchmesser je nach Wandstärke, Schlauchtyp und -aufbau variieren kann. In der Regel wird jeder Schlauch nach seinem inneren Nenndurchmesser bezeichnet. Ein 1"-Schlauch halt also einen Innendurchmesser von 1 Zoll. Darüber hinaus muss klar sein, zu welchem Zweck der Schlauchverbinder eingesetzt werden soll. Es kann sein, dass die Architektur des Schlauchsystems eine bestimmte Bauform vorgibt. Wenn Sie lediglich zwei Schläuche miteinander verbinden wollen, genügt ein I-Stück. Für Abzweigungen im rechten Winkel hingegen müssen Sie zu einem T-Schlauchverbinder greifen.
Bei der Auswahl eines Schlauchverbinders gilt es außerdem auf das Material zu achten, aus dem er besteht. Schlauchverbinder können aus Kunststoff, beispielsweise thermostabilem POM (Polyoxymethylen), oder Metall wie Messing, Edelstahl, Stahl oder Aluminium gefertigt sein. Ausführungen aus Glas gibt es ebenfalls, sie werden jedoch vorrangig genutzt, wenn mit Säuren hantiert wird, wie es etwa in Chemie-Laboren der Fall ist. Schlauchverbinder aus Metall sind meist etwas teurer als solche aus Kunststoff, eignen sich aber oft besser für anspruchsvolle Anwendungen. Messing-Schlauchverbinder beispielsweise sind UV-beständig, wetterfest und grundsätzlich sehr robust. Im Hinblick auf die Stabilität gilt es den Betriebsdruck zu berücksichtigen. Je höher er ausfällt, desto hochwertiger und widerstandsfähiger sollte das Material sein, aus dem der Schlauchverbinder gefertigt ist. Für den dauerhaften Kontakt mit dem Betriebsmedium (bspw. Öl, Kraftstoff, Druckgas, Luft oder Wasser) muss das Material ebenfalls geeignet sein.
Die Art der Montage spielt eine weitere Rolle beim Kauf von Schlauchverbindern. Steckverbinder sind am einfachsten zu handhaben und ermöglichen es, Schläuche via Steckanschluss schnell miteinander zu verbinden und wieder zu trennen. Hierbei handelt es sich jedoch eher um Kupplungen. Soll die Schlauchverbindung dauerhaft halten, greifen Sie am besten zu Schlauchverbindern mit Schlauchschelle oder zu schraubbaren Ausführungen. Der Schlauchanschluss erfordert dann zwar ein paar mehr Handgriffe als es bei einer Kupplung der Fall ist, dafür ist die Verbindung aber auch richtig fest.
Sogenannte Reduzierer oder Reduzierstutzen bieten die Möglichkeit, zwei Schläuche unterschiedlicher Durchmesser miteinander zu verbinden. Sie sind meist kegelförmig konstruiert, gerippt und verfügen über ein größeres und ein kleineres Ende. Die Schläuche werden einfach auf den Stutzen aufgeschoben, bis sie fest und wackelfrei sitzen. Die Rippen dienen als zusätzliche Fixierung. Universal-Schlauchverbinder sind ähnlich aufgebaut und ebenfalls für die Koppelung verschieden großer Schläuche geeignet.
Wann sollte man zu einem Schlauchverbinder mit Schlauchschelle greifen?
Schlauchverbinder mit Schlauchschellen sollten insbesondere dann eingesetzt werden, wenn das Schlauchmaterial weich und nachgiebig oder hohen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist und durch vermehrtes Ausdehnen und Zusammenziehen die Gefahr besteht, dass es erschlafft. Eine Fixierung ist auch dann anzuraten, wenn der Schlauch hohem Druck standhalten muss oder einen großen Durchmesser hat.
Kann man die Schlauchschelle direkt am Schlauch befestigen oder sollte man eine Einlage zum Schutz dazwischen legen?
Eine Einlage ist nicht zwingend notwendig, kann aber sinnvoll sein, wenn Schlauchmantel und Schlauchschelle aneinander zu reiben drohen. Das Risiko besteht beispielsweise, wenn der Schlauch Teil eines Pumpsystems und in der Folge Vibrationen ausgesetzt ist. Um die mechanische Belastung zu reduzieren, kann man ein Stück Leder oder Gummi zwischen Schlauchmantel und Schelle anbringen. Das ist aber nicht bei jeder Art von Schlauchschelle möglich.