Ratgeber
Tastaturen und Mäuse zur Bedienung von PCs sind in vielen unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Bei der Wahl der geeigneten Eingabegeräte steht im Vordergrund, für welchen Einsatzzweck sie benötigt werden. Die unterschiedlichen Bauweisen und ergonomischen Designs ermöglichen es, den jeweiligen Bedarf an Eingabegeräten optimal zu decken. Herkömmliche Tastaturen sind beispielsweise in einen alphanumerischen und einen Editor-Bereich aufgeteilt und verfügen zudem über einen Nummernblock. Diese Art der Tastaturen ist für Textverarbeitung ideal, jedoch für eine Nutzung am Smart-TV oder während einer Präsentation im Konferenzraum nicht optimal geeignet, weil sie recht groß und sperrig ist. Für solche Einsatzbereiche sind kompaktere Varianten empfehlenswert.
Viele moderne Tastaturen besitzen zusätzliche Funktionstasten. Diese können bereits vorprogrammiert sein und funktionieren demnach synchron mit Windows und den gespeicherten Programmen. Andere Funktionstasten können über die Treibersoftware zu sogenannten „Short-Keys“ programmiert werden. Dadurch ist es möglich, mit einem Tastendruck das E-Mail-Programm, die Bestellsoftware, den Browser und vieles mehr zu öffnen. Soll die Funktionalität der Tastatur komplett ausgereizt werden, können „Makros“ eingespielt werden. Ein Makro ist ein Befehlsablaufplan, in dem verschiedene Befehle in einer bestimmten Reihenfolge gespeichert werden. Dieser Ablauf wird bei Tastendruck automatisch vom PC ausgeführt, bis die Befehlskette abgeschlossen ist – praktisch, da beispielsweise das Anlegen eines neuen Auftrags mit dreimaligem Drücken derselben Taste abgeschlossen werden kann. Funktechnologien ermöglichen zudem eine flexible Nutzung von Maus und Tastatur.
Durch verschiedene Funktechnologien gestaltet sich die Nutzung der Eingabegeräte flexibel und kabellos. Zu den standardisierten Funktechnologien gehört die Übertragung mit 2,4 GHz und via Bluetooth, wobei letztere die bessere Wahl für ein Eingabegerät ist.
W-Lan und viele Kommunikationsgeräte nutzen die 2,4 GHz Funktechnologie, da sie eine große Reichweite und eine stabile Verbindung ermöglicht. Der Nachteil einer solchen Verbindung ist jedoch, dass sie durch Radiowellen übertragen wird und somit unterbrochen beziehungsweise gestört werden kann. Es kann passieren, dass in denselben Räumlichkeiten oder in der Nähe Überschneidungen bei der Eingabe auftreten. Somit hätte ein Anwender womöglich plötzlich die Eingaben eines anderen Nutzers auf dem Bildschirm. Im schlimmsten Fall wird die Verbindung sogar komplett blockiert.
Die Bluetooth-Verbindung dagegen setzt auf eine Kurzstreckenübertragung. Sie ist sicher, immun gegen eine Blockade durch Gegenstände und bietet eine stabile Reichweite von 10 bis 20 Metern. Außerdem ist es in den meisten Fällen möglich, mehrere Endgeräte mit dem Bluetooth-Adapter zu verbinden und zu nutzen. Der Adapter muss sich nicht im Sichtbereich auf dem Tisch befinden, um die Verbindung stabil aufrechtzuerhalten.
Vorteile:
- Eine flexible Nutzung der Eingabegeräte ist möglich, weil keine störenden Kabel vorhanden sind. Gleichzeitig herrscht mehr Platz und Ordnung am Arbeitsplatz.
- Das Kabelmanagement wird erleichtert. Die Maus muss nicht ständig herangezogen werden und es besteht keine Gefahr, dass sich Kabel verheddern oder eingeklemmt werden.
- Eine Nutzung am PC, Tablet, Smartphone und Smart-TV funktioniert in der Regel ohne Probleme.
- Präsentationen in großen Konferenzräumen sind bequem möglich.
- USB-Hubs werden für andere Geräte frei.
Nachteile:
- Je nach Qualität der Eingabegeräte und des Signalempfängers kann es zu Verzögerungen in der Eingabe kommen. Kabelgebundene Eingabegeräte haben dieses Problem nicht.
- Abrupte Verbindungsabbrüche können niemals ausgeschlossen werden, auch wenn diese selten vorkommen.
- Es werden Batterien oder aufladbare Akkus benötigt.
Vor der Anschaffung eines Tastatur- und Maus-Sets gilt es, zunächst einige allgemeine Fragen zu beantworten.
1. Brauche ich eine ergonomisch geformte Tastatur und Maus?
Eine ergonomische Tastatur und vor allem Maus ist von großem Vorteil für Nutzer, die die Eingabegeräte täglich über einen längeren Zeitraum bedienen. Ergonomisch designte Tastaturen und Mäuse minimieren das Risiko, dass zum Beispiel bei Büroangestellten nach einem langen Arbeitstag Schmerzen im Handgelenk und Handballen auftreten. Andererseits kann beispielsweise ein Lagerist, der nur gelegentlich Eingaben an Tastatur und Maus vornimmt, in den meisten Fällen auf eine ergonomische Tastatur oder Maus verzichten.
2. Soll das Set kabelgebunden oder kabellos sein?
Das ist letztlich eine Frage der persönlichen Präferenzen. Die Vorteile eines kabellosen Tastatur- und Maus-Sets überwiegen die Nachteile. Sie bieten maximale Flexibilität, besetzen keine USB-Anschlüsse und ersparen Ihnen „Kabelsalat“ am Arbeitsplatz. Kabelgebundene Tastauren und Mäusen punkten mit einer schnellen Übertragung des Befehls, einer nicht störanfälligen Verbindung und benötigen keine Batterien.
3. Wie soll die Bauart der Tastatur aussehen?
Die standardisierte Bauweise eignet sich gut für Bürotätigkeiten. Ein separater Nummernblock bei Standard-Tastaturen erleichtert Ziffern-Eingaben. Die Druckpunkte und die Abstände zwischen den verschiedenen Tasten sind ein ebenso wichtiges Kriterium und unterscheiden sich von Modell zu Modell. Minderwertige Tastaturen mit klapprigen Tasten und unregelmäßigen Druckpunkten können die Arbeitseffizienz negativ beeinflussen, gerade in Berufen, in denen viel getippt wird. Beim Tastenhub, also dem Weg, der beim Anschlag bis zum Erreichen des Druckpunktes zurückgelegt werden muss, gibt es geteilte Meinungen, manche Nutzer bevorzuge flache, andere hohe Tastaturen – grundsätzlich kann man jedoch sagen, dass sich hohe Tasten in der Regel besser zum Zehnfingerschreiben eignen. Die Farbe spielt eine untergeordnete Rolle, es gibt allerdings Untersuchungen, nach denen weiße Tastaturen aufgrund des höheren Kontrasts und der leichteren Lesbarkeit gegenüber dunklen zu bevorzugten sind. Tastaturen mit Beleuchtung erleichtern die Bedienung bei schlechten Lichtverhältnissen.
4. Tastaturlayout: QWERTZ, QWERTY, AZERTY?
Deutsche Tastaturen folgen dem QWERTZ-Format, benannt nach den ersten sechs Buchstaben von links in der oberen Reihe auf dem Tastenfeld. Englische Tastaturen vertauschen Y und Z, das führt dazu, dass deutsche Muttersprachler mit diesen Keyboards nicht mehr im Zehnfingersystem schreiben können. AZERTY ist das französische Äquivalent dazu.
5. Was bedeuten die Sensorauflösungen bei Mäusen?
Maushersteller geben die Sensorauflösung ihrer Geräte in DPI an, dots per inch. Je größer diese Zahl, desto feiner ist der Sensor aufgelöst. Eine Maus mit 800 DPI bewegt den Mauszeiger um 800 Pixel, wenn das Gerät selber um einen Zoll (also gut 2,5 cm) bewegt wird. Eine Maus mit 1.600 DPI kann man feiner justieren oder zur schnelleren Bewegung auf dem Bildschirm nutzen. In der Praxis sind Auflösungen über 1.000 für Büroarbeiten nicht notwendig. Höhere Auflösungen werden zumeist von Gamern oder Grafikern genutzt.
6. Was sind wichtige Kriterien für die Wahl der Maus?
- Müssen die Finger für einen Klick zu stark gekrümmt werden?
- Ist die Maus für Linkshänder geeignet? In dem Fall muss die Maus einen symmetrischen Aufbau haben.
- Liegt der Handballen in ruhender Position?
- Ist die Größe der Maus komfortabel für den Benutzer?
Um das richtige Maus- und Tastatur-Set zu finden, bedarf es einer kurzen Gebrauchsanalyse. Einfache Fragen über die Verwendung, die Konnektivität und die Bedienbarkeit reichen in den meisten Fällen aus, um eine passende Wahl zu treffen. Eine kurze Betrachtung des Layouts der Tastatur gibt bereits viele Informationen zur Funktionalität des Geräts. Der wichtigste Faktor ist jedoch die Ergonomie, um eine dauerhafte Nutzung möglichst komfortabel zu gestalten.
Einige der bekanntesten Marken und Hersteller von Maus- und Tastatur-Sets sind Microsoft, Logitech, Cherry, Fujitsu, Perixx und Rapoo.