PV-Befestigung und Montagesysteme » Ein Material-Leitfaden
Veröffentlicht: 28.02.2024 | Lesedauer: 6 Minuten
In Zeiten der globalen Energiewende sowie einer immer weiter steigenden Umweltbewusstheit gewinnt die Nutzung erneuerbarer Energien zunehmend an Bedeutung. Photovoltaik-Anlagen, die Sonnenlicht in elektrische Energie umwandeln, spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Die rasante Entwicklung der Solartechnologie und staatliche Fördermaßnahmen haben die Installation von Photovoltaik-Anlagen sowohl für private Haushalte als auch für Unternehmen attraktiver gemacht.
Die Entscheidung, in eine Photovoltaik-Anlage zu investieren, geht jedoch über die Anschaffung von Solarmodulen hinaus. Die Auswahl und fachgerechte Anbringung des Montagematerials sind entscheidend für die Effizienz, Langlebigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg einer Anlage.
Warum ist es so wichtig, dass Personen, die den Kauf einer Photovoltaik-Anlage planen, nicht nur die Anlage selbst sorgfältig auswählen, sondern auch die Montage nicht unterschätzen? Die Antwort: Das richtige Montagematerial kann die Leistung einer Photovoltaik-Anlage maßgeblich beeinflussen.
Insbesondere bei der effizienten Ausrichtung der Solarmodule für optimalen Sonnenlichteinfall spielt das eine Rolle. Die richtige Montage beeinflusst die Neigung, Ausrichtung und Stabilität der Module, wodurch sichergestellt wird, dass sie den Sonnenstrahlen bestmöglich ausgesetzt sind.
Maximalleistung dank richtigem Montagematerial
Neben der Qualität der verwendeten Materialien spielen dabei auch zwei weitere Aspekte eine wichtige Rolle. So beeinflusst beispielsweise das Design die Ausrichtung der Solarmodule und die Anpassungsfähigkeit an verschiedene Dachtypen, während eine gut durchdachte Konstruktion eine stabile Befestigung und Ausrichtung der Module ermöglicht.
So müssen sie etwa der Belastung durch Umwelteinflüsse wie starkem Wind, heftigem Niederschlag oder Temperaturschwankungen standhalten und eine langfristige, zuverlässige Funktionalität gewährleisten können. Alles zusammen sorgt dafür, dass die Anlage maximal Energie erzeugt und die Gesamtleistung der Photovoltaik-Anlage verbessert wird.
Höhere Anfangsinvestitionen zahlen sich finanziell aus
Obwohl qualitativ hochwertige Montagematerialien anfangs möglicherweise höhere Investitionen erfordern, führen sie langfristig zu erheblichen Kostenersparnissen. Robuste und langlebige Materialien reduzieren Wartungs- und Reparaturkosten erheblich und tragen dazu bei, die Gesamtbetriebskosten der Photovoltaik-Anlage zu minimieren. Eine sorgfältige Materialauswahl zahlt sich somit nicht nur in Bezug auf Leistung, sondern auch in finanzieller Hinsicht aus.
Von der Planung der Photovoltaik-Anlage bis zur Inbetriebnahme dauert es in der Regel zwischen drei und sechs Monate. Die Montage der Anlage selbst geht dagegen vergleichsweise schnell – ein Fachbetrieb braucht, je nach geplanter Größe, oft nur wenige Tage. Der genaue Ablauf der Montage kann allerdings je nach Art der Anlage, den örtlichen Gegebenheiten und möglichen spezifischen Anforderungen variieren.
Mieten, kaufen, Standort? – wichtige Überlegungen
Bevor es an die eigentliche Montage geht, wollen wir an dieser Stelle noch auf die Bedeutung einer guten Planung hinweisen. Denn folgende Fragen müssen Sie sich am Anfang immer stellen – sei es für sich selbst oder im Gespräch mit Experten: Eignet sich mein Dach für eine PV-Anlage? Was muss ich beachten, wenn ich die Solarpanele an der Fassade installieren oder mir ein Balkonkraftwerk bauen will? Möchte ich mir eine PV-Anlage mieten oder lieber kaufen?
Außerdem empfiehlt sich eine Standortanalyse: Sonneneinstrahlung, Schattenwurf, Windverhältnissen und andere Umweltfaktoren haben Einfluss darauf, für welche Art von Solarmodul Sie sich entscheiden sollten und wie viel Strom Sie erzeugen können. Müssen vielleicht Bäume entfernt werden?
Zeit für Genehmigungsverfahren berücksichtigen
Haben Sie sich für eine Anlagenkonfiguration entschieden, müssen Sie die erforderlichen Genehmigungen einholen, sowie die örtlichen Bauvorschriften und Umweltauflagen einhalten.
Als letzten Schritt der planerischen Vorbereitung geht es noch an die Auswahl der Montagemethode, die Anordnung der Solarmodule sowie die Platzierung der Wechselrichter.
Selbst montieren oder Fachleute anheuern?
Außerdem die Entscheidung: Selbst montieren oder lieber Fachleute anheuern? Falls man sich für letzteres entscheidet, sollte man sich zügig mit entsprechenden Fachbetrieben in Verbindung setzen, da es aufgrund der hohen Nachfrage zu terminlichen Engpässen und dadurch längeren Wartezeiten kommen kann.
Empfehlung: Montage immer durch Fachkräfte durchführen lassen!
Grundsätzlich ist es Privatleuten bzw. fachlichen Laien durchaus erlaubt, ihre Solaranlage selbst zu montieren. Voraussetzung sollte allerdings sein, dass man über gute bis sehr gute handwerkliche Fähigkeiten sowie ein fundiertes Elektrotechnik-Wissen verfügt.
Der Haus- und Netzanschluss darf allerdings aufgrund der lebensgefährlich hohen Spannungen von mehr als 125 Volt nur durch einen zertifizierten Fachbetrieb vorgenommen werden!
>> Wir empfehlen die professionelle Montage durch zertifizierte Fachkräfte. Denn schon kleine Fehler können Sicherheitsrisiken verursachen, die Lebensdauer der Anlage verringern, die Garantie erlöschen lassen oder den Versicherungsschutz aufheben.
Es gibt mehrere Montagemethoden für Photovoltaik-Anlagen, die je nach Standort, Gebäudestruktur und den individuellen Anforderungen variieren können.
Flachdachmontage
Montage von Solarmodulen auf Flachdächern unter Verwendung ballastfreier, ballastierter oder aufgeständerter Montagesysteme.
Die Auswahl der richtigen Montagematerialien für Photovoltaik-Anlagen hängt stark von der spezifischen Montagemethode ab und kann je nach den spezifischen Anforderungen des Projekts und den örtlichen Bauvorschriften variieren. Ganz grundsätzlich sollte man darauf achten, hochwertige und langlebige Materialien zu wählen, um die Effizienz und Sicherheit der Photovoltaik-Anlage zu gewährleisten.
Hier sind einige essentielle Materialien, die häufig in verschiedenen Montagesystemen verwendet werden:
Aufständerung
Solarmodule werden auf speziellen Modulhalterungen, Gestellen oder Ständern erhöht montiert, um eine optimale Neigung für die Sonneneinstrahlung zu erreichen.
Ballastmaterial
In flachen Dachmontagesystemen mit Ballast müssen Materialien wie Betonblöcke oder andere schwere Elemente verwendet werden, um die Stabilität der Anlage sicherzustellen.
Befestigungselemente
Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben und andere Befestigungselemente sind entscheidend, um die verschiedenen Komponenten der Montagestrukturen miteinander zu verbinden.
Dachhaken
Bei einer Aufdachmontage verbinden Dachhaken die Montageschienen, auf die die Solarmodule geklemmt werden, mit der Dachhaut. Eingesetzt werden sie bei Ziegeldächern aller Art. Je nach Ziegelart müssen unterschiedliche Dachhaken verwendet werden.
Wer seine PV-Anlage stattdessen auf einem Blechdach montieren möchte, braucht Schrauben für die Befestigung der Unterkonstruktion.
DC-Trenner
DC-Trenner dienen dazu, den Gleichstromkreis einer PV-Anlage bei Bedarf zu trennen. Beispielsweise für Wartungsarbeiten oder in Falle einer Notsituation.
Dichtungsmaterialien
Bei Aufdachmontagen sind Dichtungsmaterialien wie Gummidichtungen, Dichtungsbänder oder Silikon notwendig, um sicherzustellen, dass das Dach wasserdicht bleibt.
Erdanker
Wird die Photovoltaik-Anlage auf dem Boden/einer Freifläche montiert, müssen stabile Erdanker oder Befestigungen verwendet werden, um die Montagestruktur im Boden zu verankern.
Erdungen
PV-Anlagen müssen immer mit einem Schutzpotentialausgleich bzw. einer Schutzerdung direkt an die Haupterdungsschiene des Gebäudes angeschlossen werden. Die Erdung ist wichtig, um die elektrische Sicherheit der Anlage zu gewährleisten und stellt sicher, dass überschüssige elektrische Ladung sicher in die Erde abgeleistet wird. Sie minimiert außerdem das Schadensrisiko durch Blitzeinschläge.
Kabelmanagement
Kabelkanäle und Kabelhalterungen sind wichtig, um die Verkabelung zwischen den Solarmodulen und den Wechselrichtern ordentlich zu verlegen und zu schützen.
Montageschienen
Aluprofilschienen oder Stahlträger haben die Aufgabe, die Photovoltaik-Module bei einer Aufdachmontage sicher auf dem Dach zu befestigen. Sie dienen als Auflagepunkte und bilden die Grundstruktur, an der die Module montiert werden. Außerdem werden Wind- und Schneelasten so gleichmäßig auf die Unterkonstruktion verteilt.
Werden die Module im Hochformat angebracht, reichen in der Regel zwei horizontale Montageschienen pro Modulreiche, um die die Solarmodule sicher anzubringen. Bei der Landscape-Montage werden zusätzlich zwei vertikale Schienen benötigt.
Montagehalterungen / Klemmen
Halterungen oder Klemmen werden verwendet, um die Solarmodule sicher auf den Montageschienen sowie an den Wechselrichtern und anderen elektrischen Komponenten zu befestigen. Sie werden in den Fugen der Montageschiene verankert und festgeschraubt, sollten aber auch die Möglichkeit zur thermischen Ausdehnung der Module ermöglichen.
In der Regel werden die PV-Module mit jeweils vier Klemmen an den Montageschienen fixiert und mittels Mittelklemmen miteinander verbunden. Am Dachrand werden Endklemmen eingesetzt.
Sicherungen
Sicherungen schützen die PV-Anlage vor Überlastung und Kurzschlüssen. Sie werden in der elektrischen Verkabelung der Anlage verwendet, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Solarkabel
Solarkabel sind spezielle Kabel, die in Photovoltaikanlagen verwendet werden, um die Verbindung zwischen den Solarmodulen, dem Wechselrichter und anderen Komponenten herzustellen. Sie werden auch Stringleitungen genannt. Da sie oft extremen Temperaturen ausgesetzt sind, insbesondere in sonnenexponierten Umgebungen, sind sie extrem temperatur- und UV-beständig. Außerdem sind sie besonders robust, haben eine hohe Abriebfestigkeit und sind beständig gegenüber Säuren, Laugen, Ammoniak und Ozon.
Solarkabel kommen in der Regel immer paarweise im Plus- und Minus-Set. Zur besseren Unterscheidung sind sie meist farblich gekennzeichnet: rotes Kabel = Plus-Polarität, schwarzes Kabel = Minus-Polarität.
Solarmodule
Der wichtigste Teil jeder PV-Anlage sind natürlich die Solarmodule. Dabei kann man drei Arten von Panelen unterscheiden: Monokristalline, polykristalline und Dünnschicht-Module. Jede Art hat gewisse Vor- und Nachteile, wobei man grundsätzlich sagen kann:
- Monokristalline Solarzellen haben den höchsten Wirkungsgrad und eignen sich besonders, wenn man nur wenig Platz zur Verfügung hat.
- Polykristalline Solarzellen haben das bessere Kosten-Nutzen-Verhältnis und werden daher am häufigsten verbaut.
- Dünnschichtzellen sind vergleichsweise leicht, haben dafür aber den geringsten Wirkungsgrad.
Steckverbinder
Steckverbinder werden verwendet, um die Solarkabel miteinander zu verbinden sowie eine Verbindung zwischen den Solarmodulen und den Wechselrichtern herzustellen.
Die Verbindung der Solarkabel mit den Solarmodulen erfolgt in der Regel über spezielle Steckverbinder, wie beispielsweise MC4-Stecker. Diese Steckverbinder sind wasserdicht und ermöglichen eine sichere Verbindung.
Wechselrichter
Der Wechselrichter wandelt den Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom um und muss daher sowohl mit der PV-Anlage als auch dem Hausstromnetz verbunden sein.
Falls die Wechselrichter nicht in unmittelbarer Nähe der Solarmodule installiert werden, sind spezielle Montagesysteme erforderlich, um sie sicher zu befestigen.
Die Montage einer Photovoltaikanlage erfordert spezielle Ausrüstung und Werkzeuge, um sicherzustellen, dass die Installation effizient und korrekt durchgeführt wird. Hier sind einige unverzichtbare Zubehörteile und Werkzeuge für die Montage von PV-Anlagen:
Werkzeuge:
- Bohrmaschine
- Schraubenschlüssel und Schraubendreher
- Inbusschlüssel
- Zange und Crimpzange
- Kabelschneider
- Dachhaken-Einbauwerkzeuge
Montage- und Installationsmaterial:
- Schrauben, Muttern, Unterlegscheiben und Bolzen
- Dachhaken oder Klemmen
- DC-Verbindungskabel
- Verbindungsstecker
- DC-Sicherungen und Sicherungshalter
- Anschlussdosen
Messgeräte:
- Multimeter (Zur Überprüfung von Spannungen und Strömen während der Installation.)
- Stringtester (Zum Testen der Leistung von Solarmodul-Strings.)
Sicherheit geht vor!
Die Montage von Photovoltaikanlagen – gerade auf Dächern oder an Fassaden – erfordert sorgfältige Sicherheitsmaßnahmen, um Unfälle zu verhindern und die Gesundheit der Arbeiter zu schützen.
- Tragen Sie geeignete Ausrüstung wie Schutzhelme, Arbeitshandschuhe, Sicherheitsschuhe, Schutzbrillen und Gehörschutz, um Verletzungen zu minimieren.
- Verwenden Sie für Arbeiten in der Höhe Sicherheitsgurte und -seile.
- Vermeiden Sie die Installation bei schlechten Wetterbedingungen wie starkem Wind oder Regen, um das Risiko von Unfällen zu minimieren.
- Schalten Sie vor Installation oder Wartung die Stromversorgung ab, um das Risiko von Stromschlägen zu minimieren.
- Stellen Sie sicher, dass alle elektrischen Installationen den geltenden Normen entsprechen.
- Verwenden Sie stabile Leitern für einen sicheren Zugang zum Arbeitsort.
- Installieren Sie temporäre Sicherheitsgeländer oder Schutznetze, um Abstürze zu verhindern.
Sind alle Planungen abgeschlossen, alle Genehmigungen durch und das benötigte Material bestellt und geliefert, geht es schließlich an die Montage der PV-Anlage:
1. Unterkonstruktion montieren
Im ersten Schritt muss die Unterkonstruktion montiert und befestigt werden. Je nach Montageart sehen die Abläufe und benötigten Materialen anders aus. So müssen bei einer Aufdachmontage beispielsweise Dachhaken und Montageschiene angebracht werden.
Mit zu den wichtigsten Montagematerialien bei diesem Schritt sind – je nach Montageart:
- Dachhaken (höhenverstellbar)
- Befestigungsschrauben
- Montageschienen aus Aluminium oder Edelstahl
Generell ist dieser Schritt sehr arbeitsintensiv und womöglich der zeitraubendste. Ist die Unterkonstruktion einmal fest verankert, geht der Rest vergleichsweise rasch.
2. DC-Verkabelung anschließen
Im nächsten Schritt muss das Solarkabel am Montagegestell verlegt werden. Erst danach können die Solarmodule montiert werden – zumindest wenn es sich um eine Dachmontage handelt. Das DC-Kabel verbindet die Solarmodule mit dem Wechselrichter, damit der von der PV-Anlage erzeugte DC-Strom in Gleichstrom umgewandelt werden kann. Es gibt zwei Möglichkeiten der Verschaltung:
Reihenschaltung
Dies ist derzeit die häufigste Art der Verschaltung. Hier werden die Solarmodule als sogenannter Modulstring hintereinander mit einem einzigen Solarkabel verbunden, das durch alle Module zum Wechselrichter läuft. Üblich sind zwei bis drei Strings.
Sie haben den Vorteil, dass weniger Material (Kabel) benötigt wird und die Montage schneller geht. Allerdings bestimmt hier auch das schwächste Glied der Kette die Leistung. Kann eines der Solarmodule z.B. wegen Verschattung weniger Strom erzeugen, wirkt sich das negativ auf die Leistung des gesamten Modulstrings aus.
Parallelschaltung
Bei der Parallelschaltung erfolgt die individuelle Verbindung jedes Solarmoduls mit dem Wechselrichter. Dies führt zwar zu einem erhöhten Bedarf an Solarkabeln und verlängert die Montagezeit leicht, jedoch resultiert daraus auch ein spürbar geringerer Leistungsabfall der gesamten Photovoltaikanlage, wenn eines der Module vorübergehend weniger Strom erzeugt.
Der Vorteil liegt darin, dass der Leistungsverlust nicht auf den gesamten Strang übertragen wird, wie es bei der Reihenschaltung der Fall wäre.
3. Montage der Solarmodule
Wurden alle Solarkabel verlegt, geht es an das Anbringen und Verkabeln der Solarmodule. Dabei wird die DC-Verkabelung an einer bestimmten Stelle durch das Dach geführt. Üblicherweise wird eine Dachpfanne gegen eine spezielle Pfanne mit Aussparung für das Kabel ausgetauscht. Alternativ kann auch eine ähnliche Aussparung am Ziegel genutzt werden, wie sie bei der Installation von Dachhaken gemacht wird.
Die Positionierung der Solarmodule auf dem Gerüst kann auf verschiedene Arten erfolgen. Bei kleineren Installationen kann dies durch Handarbeit vor Ort geschehen, während bei größeren Projekten oft eine Hebebühne zum Einsatz kommt. Ein oder zwei Handwerker bringen das Solarpanel dann mithilfe der Hebebühne an die vorgesehene Stelle auf dem Dach.
Anschließend werden die beiden Solarkabel von der Unterseite über Steckkontakte bzw. MC4 Solarstecker mit den benachbarten Modulen verbunden und mit Kabelbindern gesichert. Die Montage des Solarmoduls erfolgt dann mithilfe der Montageklemmen.
Während der Montage ist es besonders wichtig, die Ausrichtung der PV-Module zu beachten, um am Ende ein gleichmäßiges Erscheinungsbild sicherzustellen. Nach Abschluss der Montage erfolgt eine Messung, um sicherzustellen, dass alle Module korrekt angeschlossen sind.
4. Installation des Wechselrichters und Überspannungsschutz
Nach der Montage und Verkabelung der Solarmodule erfolgt der abschließende Schritt mit der Installation des Wechselrichters und Überspannungsschutzes. Da der Wechselrichter Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umwandelt, muss er sowohl mit der PV-Anlage sowie dem Hausstromnetz verbunden sein.
Die PV-Wechselrichterinstallation erfolgt üblicherweise im Anschlussraum (alternativ auf dem Dachboden oder in der Garage), wobei ein geeigneter, geschützter Standort wichtig ist. Er sollte vor Witterungseinflüssen geschützt, aber gut belüftet sein. Für die Installation werden die positiven und negativen Kabel der Solarmodule an den entsprechenden Eingängen des Wechselrichters angeschlossen.
Der Überspannungsschutz wird in der Nähe des Wechselrichters installiert, idealerweise in einem feuerfesten Kleinverteiler. Die Montage des Wechselrichters erfolgt gemäß den Herstelleranweisungen, ebenso wie die Verkabelung der Solarkabel, die von den Solarmodulen zum Wechselrichter geführt wird. Die korrekte Polarität und sichere Verbindung sind dabei entscheidend.
Trotz der Möglichkeit zur Selbstinstallation des Großteils der PV-Anlage muss der Netzanschluss stets von einer zugelassenen Elektroinstallations-Fachkraft durchgeführt werden. Dies gilt auch für die Verbindung des Wechselrichters mit dem Hausstromnetz.
Optional: Blitzschutz
Eine Photovoltaik-Anlage erhöht zwar nicht die Wahrscheinlichkeit eines Blitzeinschlags, in einigen Regionen ist es dennoch ratsam, Blitzschutzvorrichtungen zu installieren, um die Anlage vor Schäden zu schützen.
Denn nicht nur direkte Einschläge sind gefährlich. Auch ein Blitzeinschlag in der Nähe kann durch die dadurch entstehenden hohen Spannungen und Elektroströme die eigene Solaranlage schädigen. Daher lohnt es sich, zum bereits standardmäßigen Überspannungsschutz der PV-Anlage ein paar Extra-Maßnahmen zu installieren:
- Blitzableiter auf dem Dach leiten die Blitzenergie sicher in den Boden.
- Erdungssystem: Alle metallischen Komponenten der PV-Anlage sollten ordnungsgemäß geerdet sein, einschließlich Solarmodule, Montagesysteme und Wechselrichter. Potentialausgleicher sorgen außerdem dafür, dass alle Solarmodule gleichmäßig geerdet sind. Entlang der DC-Verkabelung und zwischen den Solarmodulen sollten Erdungsleitungen verlaufen, um Blitzenergie sicher in den Boden zu leiten.
- Blitzschutz für DC-Verkabelung: Blitzschutzgeräte an den DC-Eingängen der Wechselrichter verhindern, dass der Gleichstrompfad durch Überspannungen geschädigt wird.
- DC-Trenner und Abschaltung: Mittels DC-Trennschaltern kann die PV-Anlage bei einem Gewitter (oder auch bei Wartungsarbeiten) sicher vom Stromnetz getrennt werden.
5. AC-Verkabelung
Nach erfolgter Installation des Wechselrichters und der Fertigstellung der AC-Verkabelung zum Stromzähler ist die Solaranlage betriebsbereit und beginnt Strom zu erzeugen.
Bei der Auswahl des Stromzählers ist es entscheidend, sicherzustellen, dass er sowohl den bezogenen als auch den eingespeisten Strom messen kann. Hierfür wird oft ein Zweirichtungszähler verwendet.
Eine fortschrittliche Option sind moderne Smart Meter, die flexibel programmiert werden können und Echtzeit-Verbrauchsdaten bereitstellen. Diese bieten vielseitige Funktionen für eine präzise Überwachung der Stromerzeugung und -nutzung.
6. Optional: Stromspeicher und Wallbox
Nach der vollständigen Verkabelung und Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage kann ein Stromspeicher installiert und ans Stromnetz angeschlossen werden. Diesen Schritt können Sie selbst übernehmen oder einem Fachbetrieb überlassen, wobei bei der Montage des Speichers und des Wechselrichters besondere Vorsicht geboten ist.
Beachten Sie, dass die Installation eines Stromspeichers den Montageaufwand deutlich erhöht. Meist wird für den Batteriespeicher auch noch ein zusätzlicher Wechselrichter benötigt, wobei moderne Hybridwechselrichter beide Funktionen vereinen können.
Wenn Sie auch eine Wallbox installieren möchten, ist jetzt ebenfalls ein guter Zeitpunkt. Allerdings kann dies auch parallel oder vor der Montage der Solarmodule geschehen.
7. Überprüfung, Probedurchlauf, Messung
Die Montage der Photovoltaikanlage ist abgeschlossen. Jetzt ist es an der Zeit, alles zu überprüfen und einen Probebetrieb durchzuführen, um sicherzustellen, dass alles ordnungsgemäß funktioniert. Dies beinhaltet einen Probedurchlauf zur Messung der Stromerzeugung und die Funktionalität des Betriebssystems, wie z.B. einer App.
>> Verbindungen überprüfen
- Sitzen alle Verbindungen und Kabel fest? Sind Kontakte sicher?
- Gibt es beschädigte oder abgenutzte Kabel? Falls ja, sofort austauschen.
- Dokumentieren Sie alle durchgeführten Maßnahmen sorgfältig.
>> Netzanschluss überprüfen
- Verbindung zur PV-Anlage mit dem Stromnetz durch qualifizierte Fachkraft sicherstellen und prüfen lassen.
- Abnahmeprozesse, Prüfungen und Messungen gemäß geltenden Normen und Richtlinien durchführen.
>> Funktionstest durchführen
- Arbeiten alle Komponenten der PV-Anlage ordunungsgemäß?
- Überprüfung der Solarmodule, Wechselstromausgang des Wechselrichters und ggf. die Funktionalität des Stromspeichers.
- Elektrische Werte müssen den erwarteten Spezifikationen entsprechen.
>> Wartungs- und Reinigungsplan erstellen
- Auf Herstelleranweisungen und empfohlene Intervalle achten.
- Regelmäßige Überprüfung auf Verschmutzungen und Beschädigungen.
- Reinigung der Oberfläche, Inspektion der Verkabelung und Anschlüsse sowie die Überwachung der Leistung als Teil des Wartungsplans durchführen.
Wichtig: Dokumente und Protokolle unbedingt aufbewahren!
Beachten Sie, dass sämtliche relevanten Dokumente, einschließlich Installationsprotokolle, Inbetriebnahmeberichte, Herstellerzertifikate und Testergebnisse ordnungsgemäß aufbewahrt werden müssen. Überprüfen Sie außerdem noch einmal, ob bei der Montage und Installation alle erforderlichen Genehmigungen und Meldepflichten eingehalten wurden.