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Ratgeber
Gefahrenmelder: Weil jede Sekunde zählt
Gefahren erkennen, Bewohner alarmieren und Leben retten
Gas, Rauch, Feuer und Wasser bahnen sich ihren Weg durchs Haus, häufig ohne von den Bewohnern sofort bemerkt zu werden. Vor allem nachts werden diese Gefahren oft erst sehr spät erkannt – manchmal auch gar nicht, etwa im Falle des geruch-, farb- und geschmacklosen Kohlenmonoxids (CO), das bei Verbrennungen entsteht. Gefahrenmelder warnen Sie und andere anwesende Personen im Gebäude rechtzeitig. So können Sie früh genug eingreifen und haben genügend Zeit, um geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen, Hilfe zu holen und sich in Sicherheit zu bringen – bevor es zu spät ist. Durch Gefahrwarner lassen sich Brand- und Wasserschäden in vielen Fällen verhindern. Die Geräte tragen damit in erheblichem Maße zu Verbesserung der Sicherheit bei und können Leben retten. Sie dürfen daher in keinem Heim fehlen!
Wie funktioniert ein Gefahrenmelder?
Gefahrenmelder sind kompakte Geräte mit integrierter Stromversorgung über Batterien oder einen Stromanschluss. In ihrem Inneren arbeiten Sensoren für Rauch, Hitze, Gas oder Wasser, bei Wassermeldern ist der Sensor häufig an einem flexiblen Kabel befestigt. Die Detektoren analysieren die Umgebung permanent. Wird eine Gefahr durch ein Überschreiten eines vom Hersteller vorgegebenen Grenzwerts oder durch direktes Auslösen des Sensors erkannt, führt der Melder eine automatische Alarmierung durch, in der Regel über ein lautes, weithin wahrnehmbares akustisches Alarmsignal.
Unser Praxistipp: Gefahrenmelder rechtzeitig austauschen
Gefahrenmelder haben meist eine begrenzte Lebensdauer. Entweder ist die fest eingebaute Batterie nach der vom Hersteller angegebenen Nutzungszeit leer oder der Sensor verbraucht. Spätestens nach zehn Jahren müssen Rauch- und Brandmelder normalerweise ersetzt werden. Auch viele Gasmelder haben nach einigen Jahren ihr Soll erfüllt und ein Austausch steht an. In der Anleitung zum jeweiligen Gerät ist angegeben, nach welcher Zeit ein Wechsel erforderlich ist. Am besten notieren Sie das Installationsdatum mit einem wasserfesten Stift so am Gehäuse, dass sich das Datum nach der Montage leicht ablesen lässt. So können Sie die Nutzungsdauer kontrollieren, rechtzeitig für Ersatz sorgen und gewährleisten eine durchgängige Gefahrüberwachung.
Zugehörige Themen rund um den Bereich Sicherheit und Überwachung
Den richtigen Gefahrwarner finden
Gute Gefahrmelder zeichnen sich durch hohe Zuverlässigkeit, einfache Bedienung, geringen Wartungsaufwand, sichere Alarmierung in Risikosituationen und eine lange Lebensdauer aus.
Gefahrwarner gibt es als unvernetzte Einzelgeräte, kabellos über Funk verbundene Modelle und als Zubehör für Alarmanlagen und Smart Home-Systeme. Einzelgeräte sind eine gute Wahl zur Überwachung begrenzter Bereiche wie Küche, Kamin, Schlafzimmer oder Heizungskeller sowie für offen gestaltete Wohnungen und Einfamilienhäuser, bei denen der Alarmton überall hörbar ist. Bei einem Einzelgerät alarmiert zunächst immer nur der Gefahrenmelder, dessen Sensor eine Bedrohung als erstes erkannt hat – im Falle eines Aschenbecherbrands im Schlafzimmer also der Rauchmelder im Schlafraum. Die Rauchmelder im Flur und in anderen Zimmern schlagen im Beispiel des Aschebrands erst an, wenn sich der Rauch ausbereitet und auch in den Erfassungsbereich der anderen Melder gezogen ist.
Auch Gefahrenmelder für Alarmanlagen und Smart Home-Systeme erlauben über die jeweilige Alarmzentrale oder Funk-Basisstation eine Warnung der Bewohner in ganzen Haus. Der Alarm ertönt dann nicht nur am Melder, sondern je nach Programmierung auch per Innen- und Außensirene und via Push-Benachrichtigung, SMS oder Telefonanruf am Smartphone.
Vernetzte Gefahrenmelder kommunizieren im Alarmfall kabellos per Funk untereinander. Erkennt ein Gerät eine Gefahrsituation, schlagen alle Melder im Gebäude Alarm. Das Alarmsignal geht also nicht nur von einem Melder aus, sondern es warnen alle Geräte gleichzeitig. Das macht vernetzte Gefahrmelder zur Empfehlung für weitläufige Wohnungen, Häuser mit mehreren Wohngeschossen und größere Gebäude.
Rauchwarnmelder:
Überlebenswichtig, wenn es brennt
Bei einem Brand entstehenden Giftgase können innerhalb weniger Minuten zum Tode führen. Der Einbau von Rauchwarnmeldern – umgangssprachlich werden sie als Rauchmelder, Rauchwarner, Rauchdetektoren oder Feuerwarner bezeichnet – ist daher ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit in Wohnungen und Häusern zu erhöhen.
Rauchmelder schlagen im Brandfall rechtzeitig Alarm und wecken schlafende Bewohner auf. Die Geräte sind für Neubauten bundesweit verpflichtend vorgeschrieben. Für die Nachrüstung von Altbauten laufen teilweise noch Übergangsfristen bis 2020. In Wohnungen und Einfamilienhäusern müssen Schlafräume und Kinderzimmer sowie Flure, die als Rettungswege dienen, jeweils mindestens einen Rauchwarnmelder haben. Aber auch in anderen Räumen empfiehlt sich die Montage von Rauchmeldern zur raschen Erkennung von Brandrauch. Bei nachlassender Batterie geben Rauchmelder einen kurzen Warnton ab, der Sie zum Batteriewechsel auffordert. Modelle mit fest verbauter Langzeitbatterie sind wartungsarm und ohne Batteriewechsel rund zehn Jahre lang einsatzbereit. Gut: Die Alarmbereitschaft des Geräts können Sie durch Drücken des Testknopfs jederzeit überprüfen. In Küche und Bad ist die Installation von Standard-Rauchwarnmeldern nicht empfehlenswert, da die Sensoren auch auf Wasserdampf und Kochdunst reagieren und Fehlalarm auslösen würden. Für diese Räume sind Hitzemelder geeignet.
Wassermelder:
Schutz vor Wasserrohrbruch, geplatztem Schlauch und Überlauf
Wasserschäden gehören nach Brandschäden zu den teuersten Schadensarten in privaten Räumen. Dabei sind Beschädigungen durch austretendes Wasser gar nicht so selten: Waschmaschinen, Aquarien, Wellness-Wannen, Armaturen, Durchlauferhitzer, Boiler und Wasserbetten können durch einen Defekt am Gerät, Bett oder im Bereich der Zu- und Ableitung leckschlagen. Ein unkontrollierter Wasserausfluss führt in der Regel nicht nur zu Schäden an Ihrem Eigentum, sondern auch am Eigentum Ihrer Nachbarn in den darunterliegenden Stockwerken und im schlimmsten Fall an der Gebäudesubstanz selbst.
Leckwassermelder registrieren mithilfe eines speziellen Fühlsensors Feuchtigkeit und schlagen Alarm, wenn eine Flüssigkeit den Sensor berührt. Praktisch für Waschmaschinen und Spülmaschinen sind Modelle mit integriertem Magnetabsperrventil und Zwischensteckdose, die bei einem Defekt die Wasser- und Stromzufuhr des angeschlossenen Geräts unterbrechen.
Wassermelder ohne Sensor dienen in der Regel der Füllstandskontrolle. Sie eignen sich zur Überwachung und automatischen Steuerung von Pumpen sowie zur Befüllung oder Leerung von Becken, Tanks und Zisternen.
Gasmelder:
Verhindern Gefahren durch unbemerkten Gastaustritt
Erd- oder Flaschengas wie Propan, Butan und Methan, Kohlendioxid oder das besonders heimtückische Kohlenmonoxid: Gase gehören zu den oft unterschätzten Gefahren im Haushalt, beim Camping und im Caravanbereich.
Gasmelder erkennen ausströmendes Gas und alarmieren Sie frühzeitig mittels unüberhörbarem akustischen und teilweise auch optischen Warnsignal. Die empfindliche Messkammer im Gasmelder registriert mit der Raumluft gemischte Gase und schlägt bereits Alarm, wenn die Gaskonzentration noch deutlich unter einem für die Bewohner gefährlichen Wert liegt.
CO-Melder warnen Sie vor Kohlenmonoxid (CO), das mit bloßem Auge oder dem Geruchssinn nicht wahrzunehmen ist. Kohlenmonoxid entsteht im Haushalt etwa in Kamin- und Verbrennungsöfen, Heizungen und beim Betrieb von Verbrennungsmotoren wie benzinbetriebenen Gartengeräten oder Stromerzeugern. Kohlenmonoxid blockiert die Sauerstoffaufnahme des Bluts und führt dadurch innerhalb kurzer Zeit zu Bewusstlosigkeit und nach wenigen Minuten zum Tod.
Stromausfallmelder:
Sofortwarnung, wenn die Stromzufuhr unterbrochen wird
Ohne Strom kühlt der Kühlschrank nicht mehr, Lebensmittel in der Gefriertruhe tauen auf und das Wasserbett wird eiskalt. Ein Stromwächter erkennt, wenn die Stromversorgung des angeschlossenen Geräts unterbrochen wird. Dann informiert Sie der Stromausfallmelder mit einem akustischen Signal. Dazu ist der Melder mit einem eigenen Akku ausgestattet.
Nest:
Smarte Sicherheit von Google
Vernetzte Rauch- und Kohlenmonoxidmelder mit Sprachausgabe, intelligente Überwachungskameras für drinnen und draußen und eine App, mit der Sie Ihr Zuhause stets im Blick haben: Mit den Gefahrwarnern und Überwachungsgeräten von Nest ist Ihr Heim bestens geschützt. Der Smart Home-Hersteller gehört zu Google – entsprechend einfach lassen sich die Geräte per Sprachsteuerung über Google Home/Google Assistant und per Smartphone einrichten und bedienen.
Tipp:
Gefahrenmelder für hörgeschädigte Personen
Rauch- und Brandmelder sowie Gasaustrittswarner, die mit einem akustischen Alarmsignal arbeiten, können schwerhörige oder gehörlose Menschen in Gefahrsituationen nur unzureichend oder überhaupt nicht warnen. Für hörgeschädigte Personen gibt es Gefahrmelder mit optischer Signalisierung über Lichtblitze, Alarmlampen, Rundumleuchten oder Vibrationsalarm. Diese Modelle geben Gefahrsignale aus, die für Bewohner mit Hörbehinderung oder Hörverlust durch Sehen oder Tasten wahrnehmbar sind. Weil eine optische Alarmierung in der Regel nur innerhalb eines Raums erfassbar ist, empfiehlt es sich, behindertengerechte Gefahrenmelder in allen Räumen anzubringen, in denen sich schwerhörige oder gehörlose Personen allein aufhalten.