Ratgeber
In der Freizeit, doch vor allem in der digitalisierten Arbeitswelt sitzen Menschen immer öfter zahlreiche Tagesstunden am Computer. Diese PC-Arbeit belastet den Körper durch Bewegungen und Haltungen, für die er von Natur aus eigentlich nicht gemacht war.
Ebenso wie eine ergonomische Tastatur für Entlastung sorgt, leistet eine ergonomische Computermaus einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit am Arbeitsplatz. Weshalb Ergonomie derart wichtig ist und welche Arten der ergonomischen Mäuse es gibt, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Das Ziel einer ergonomischen Maus ist es, die Arbeitsbedingungen auf die körperlichen Anforderungen des Menschen anzupassen. Genau darum geht es in der Ergonomie als Wissenschaft. Ergon ist das griechische Wort für Arbeit, nomos steht für Gesetz oder Regel. So wie ein ergonomischer Stuhl und ein ergonomischer Schreibtisch den Arbeitsplatz gesünder gestalten, hilft eine ergonomische Maus ebenfalls dem Anwender.
Mit einer normalen Maus zu arbeiten, bedeutet bereits nach wenigen Minuten, die Hand, das Handgelenk sowie den gesamten Arm und die Schultern immer wieder falsch zu belasten. Selbst ohne akuten Beschwerden belastet dies den Körper und steigert mit den Jahren das Risiko für Krankheiten wie das Karpaltunnelsyndrom oder das RSI-Syndrom.
Unser Praxistipp: Ergonomische Mäuse unterstützen den gesamten Bewegungsapparat
Ist eine Maus jedoch ergonomisch gestaltet, unterstützt sie anhand ihrer Form die natürliche Bewegung und normale Haltung von Hand und Handgelenk. Dies wirkt sich auch unmittelbar auf Unter- und Oberarm, Ellenbogen und Schulter aus. Davon profitiert auch der Bewegungsapparat insgesamt.
Die einfachste ergonomische Form nimmt die klassische Computermaus und passt das Gehäuse der gewölbten Form der Hand an. Die rechte und linke Seite ist dabei nach innen gewölbt.
Häufig ist für Rechtshänder die linke und für Linkshänder die rechte Seite stärker gewölbt, damit der Daumen besonders bequem positioniert werden kann.
Eine einfache ergonomische Form genügt den meisten Anwendern, die bislang keine akuten Beschwerden haben. Wer hingegen bereits an einem RSI-Syndrom, dem Mausarm, oder anderen Beschwerden leidet, sollte über eine vertikale Maus nachdenken.
Dieses Design kippt die Position der Tasten und des Scrollrads zur Seite. Daher liegt die Hand nun nicht mehr horizontal auf der Maus, sondern nimmt eine senkrechte Position ein. Das ist vor allem für das Handgelenk wesentlich entlastender.
Eine besondere Form der ergonomischen Maus trägt den Namen Tackball. Trackball-Mäuse erinnern an eine alte PC-Maus, die auf den Rücken gedreht wurde. Während die Maus früher einen kleinen Ball auf der Unterseite hatte und über dessen Rollbewegung beim Verschieben der Maus die Position des Mauszeigers zu berechnen, bleibt der Tackball auf seinem Untergrund bewegungslos.
Die Hand wird daraufgelegt und der kleine Ball mit dem Daumen bewegt. Wie andere optische Mäuse besitzen auch Trackballs programmierbare Tasten und ein Scrollrad.
Eine solche ergonomische Maus wird vor allem beim Karpaltunnelsyndrom empfohlen. Darüber hinaus kommen Trackball-Mäuse an inklusiven Arbeitsplätzen zum Einsatz, wenn Menschen nicht mit Hand und Handgelenk arbeiten, aber beispielsweise über eine Kinnsteuerung den Trackball bewegen können.
Maus-Joystick
Relativ unbekannt, doch ebenfalls bewährt, hat sich ein ergonomischer Maus-Joystick. Sein Gehäuse ähnelt der PC-Maus nicht mehr, sondern schließt an die Gestalt alter Joysticks an. Während das Handgelenk den Stick bewegt, wird mit dem Daumen geklickt.
Das ist vor allem für große Hände sehr angenehm und vermeidet einen typischen Mausfinger. Mit Schmerzen in den Fingergelenken ist diese Sonderform der ergonomischen Maus daher ideal. Auch der Unterarm wird entlastet.
Stiftmaus
Vor- und Nachteile von Maus-Joystick und Stiftmaus
Beide Gerätetypen haben den Vorteil, dass sie für die rechte Hand und die linke Hand gleichermaßen geeignet sind. Andere ergonomische Mäuse sind meist entweder für Rechtshänder oder Linkshänder ausgelegt.
Dafür sind diese Modelle ausdrücklich nicht als Grafiker- oder Gaming-Mäuse konzipiert. Dafür ist die Führung nicht präzise genug. Für klassische Büroarbeiten, wie etwa den Umgang mit vielen Dokumenten, sind sie hingegen gut geeignet.
An immer mehr Arbeitsplätzen hält die Bar-Mouse Einzug. Gedanklich haben die Erfinder sich beim Aufbau eines Notebooks bedient. Der Laptop ist aufgeteilt in einen oberen Monitor zur Ausgabe und vereint im unteren Teil die Tasten einer integrierten Tastatur samt Touchpad als Mausersatz.
Eine Bar-Mouse wird unter die Tastatur gelegt oder geklemmt und verlängert sie damit optisch nach unten. Anwender müssen also nicht nach rechts oder links greifen. Der deutsche und etwas sperrigere Name lauter Rollstangenmaus.
Als ergonomische Maus trägt die Bar-Mouse dazu bei, RSI-Beschwerden zu vermeiden oder bestehende Probleme zu mildern. Es werden zudem auch die Schultern und der Nacken entlastet, da der Mausarm nicht ständig neben die Tastatur greifen muss.
Die meisten Nutzer verwenden eine optische Maus, die mittels Leuchtdiode oder Laser einen Lichtstrahl aussendet und die Reflexion mittels Sensor registriert. Ein Signalprozessor im Inneren der Maus berechnet, welche Bewegungsstrecke zurückgelegt wurde. Die Information kann entweder kabelgebunden oder wireless an den Monitor übertragen werden.
Eine kabellose Maus hat den Charme, noch mehr Bewegungsfreiheit zu geben. Funk-Mäuse belegen dafür lediglich einen USB-Anschluss an den Computer. Der USB-Empfänger dient zur Signalübertragung. Bluetooth-Mäuse benötigen keinen USB-Slot, jedoch ein bluetooth-fähiges Endgerät.
Kabellos zu arbeiten, bedeutet allerdings, eine begrenzte Akkukapazität einzuplanen und mit Signalstörungen rechnen zu müssen. Wer daher Mäuse bevorzugt, die nicht kabellos sind, tauscht einen größeren Bewegungsradius zwar ein, da eine USB-Kabelverbindung bestehen muss, doch Störungen treten seltener auf und es sind keine Sorgen um die Stromversorgung nötigt.
Egal ob kabellos oder als USB-Maus mit Kabel, sobald die geformte Maus ergonomisch in der Hand liegt, profitiert die Gesundheit. Der Rest ist eine Frage, welche Vor- und Nachteile beim persönlichen Gebrauch schwerer wiegen.
Jede optische Maus, egal ob klassisch oder ergonomisch geformt, wireless oder mit Kabel, besitzt eine Genauigkeit, die im sogenannten DPI-Wert angegeben wird. Dies ist die Sensorauflösung. Wird die Hand einen Inch bewegt, rechnet die Maus dies in Pixel um. Je höher die Pixelanzahl, desto mehr Schnelligkeit bietet die Maus.
Eine ergonomische Computermaus sollte einen hohen DPI-Wert besitzen, damit nur wenig körperliche Bewegung zur Umsetzung der digitalen Bewegung nötig ist. Empfehlenswert sind mindestens 1.600 dpi am Arbeitsplatz.