Ratgeber
Winterartikel: Machen Sie Ihr Auto winterfit
Rutschige, eisige Strassen und unklare Strassenverhältnisse - machen Sie Ihr Auto Winterbereit. Von der Überprüfung der Autobatterie über Frostschutzmittel, Abdeckplanen und alles um die Thematik Winterreifen und Pneuwechsel sorgt unser Ratgeber zum Thema Auto-Wintercheck mit praktischen Produkten und Tipps dafür, dass Sie gut durch die kalte Jahreszeit kommen.
Die Temperaturen sind tagsüber noch angenehm warm, dennoch sollten die Winterpneus bereits vor dem ersten Schneefall montiert sein.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Winterreifenwechsel? Was zeichnet einen Winterpneu aus und unterscheidet ihn zugleich von einem Sommerreifen? Pneuwechsel eigenständig vornehmen, wie vorgehen und was gilt es zu beachten?
Wir bieten Ihnen Antworten zu all diesen Fragen rund um die Thematik des Winterreifenwechsels, damit Sie sicher und gut ausgerüstet auch durch diese Jahreszeit kommen.
1. Winterreifenpflicht in der Schweiz?
Eine gesetzliche Regelung zu den Winterreifen gibt es in der Schweiz nicht - wird allerdings dringend durch Fachorganisationen wie dem TCS empfohlen. Jeder Autofahrer und jede Autofahrerin ist dazu verpflichtet sein Fahrzeug so zu beherrschen, dass er seinen Vorsichtspflichten nachkommen kann.
Werden Sie im Winter in einen Unfall mit Ihrem Auto verwickelt und haben währenddessen noch die Sommerpneus montiert, müssen Sie damit rechnen, dass Ihnen Ihre Versicherung Leistungen kürzen wird.
3. Reifen - selber wechseln
Sie möchten nicht warten bis Ihr Garagist einen Termin frei hat um Ihnen die Reifenwechseln? Dann legen Sie selber Hand an. Grundsätzlich können Sie sich an der Faustformel "von O bis O" orientieren für den Reifenwechsel. Gemeint ist damit, dass man die Winterreifen von Oktober bis Ostern und die Sommerreifen dementsprechend von Ostern bis Oktober fahren sollte.
Tipp: Detaillierte Schritt für Schritt Anleitung um Ihre Autoreifen zu wechseln
Zubehör zum Radwechsel
Radkreuz
Das Radkreuz auch Kreuzschlüssel genannt, wir benötigt um die Schrauben und Muttern am Rad von Hand zu lösen.
Druckluft-Schlagschrauber
Wer die Radmuttern nicht mit einem Kreuzschlüssel löst, der greift auf einen Druckluft-Schlagschrauber zurück
Drehmomentschlüssel
Ermöglicht das Festziehen der Radmuttern mit der exakten, vom Hersteller empfohlenen Festigkeit.
Lagerung
Sobald die Winterpneu-Saison vorbei ist, steht auch schon wieder der Wechsel zu den Sommerreifen an.
Reifendruck
Oft vernachlässigt, aber sehr wichtig: Der richtige Reifendruck. Mit einem Kompressor ist das schnell erledigt.
Reinigung
Vor der Einlagerung ist es empfehlenswert die Räder gründlich zu reinigen.
Profiltiefenmesser
Stimmt die Profiltiefe noch? Ab einer Profiltiefe von 1.6 Millimeter ist eine Umbereifung gesetzlich vorgeschrieben.
Radzierblenden
Sicherheit geht vor aber auf etwas Verschönerung Ihrer Räder müssen Sie dennoch nicht verzichten.
Wagenheber
Der Wagenheber ist unerlässlich für den Radwechsel. Damit können Sie Ihr Auto jederzeit anheben.
Trotz Winterpneus - in den Bergen oder bei extremen Schneeverhältnissen stossen nicht selten auch Winterreifen an Ihre Grenzen. Hier sind Schneeketten das sicherste und hilfreichste Hilfsmittel.
Gute Schneeketten sind leicht anzulegen, ohne das Fahrzeug bewegen zu müssen und sorgen selbst bei widrigsten Verhältnissen für grösstmögliche Traktion. Beim Kauf der Schneeketten ist es wichtig, auf Qualität zu achten. Sie sollten einfach in der Handhabung sein, langlebig und absolute Griffigkeit in allen Situationen aufweisen. Wenn Sie in den Winterferien Schneeketten mitnehmen, üben Sie das Anlegen besser einmal im Trockenen zu Hause.
Als besonders nützlich kann sich das Mitführen von etwas Splitt erweisen. Gerade Fahrzeuge mit Heckantrieb können auf Schnee und Eis oftmals eine Unterstützung gebrauchen. Etwas Splitt unter die treibenden Reifen kann im Ernstfall helfen, ein feststeckendes Auto zu befreien.
Bitte beachten: Beim Anlegen der Schneeketten auf keinen Fall das Überziehen der Warnweste vergessen!
Jede Autobatterie hat im Winter bei niedrigen Temperaturen weniger Kapazität als bei höheren Temperaturen im Sommer. Das liegt daran, dass die chemischen Abläufe in einer Batterie durch Kälte behindert werden und so die Kapazität nachlässt.
Ausserdem wird im Winter mehr Energie verbraucht, da häufiger und länger mit Licht gefahren und zudem Strom für z. B. das Heizen benötigt wird. Die Lichtmaschine hat deshalb nicht mehr so viel Energie zu Verfügung, um die Batterie während der Fahrt aufzuladen. Zudem benötigt der Startvorgang des Verbrennungsmotors im Winter weit mehr Energie als im Sommer.
Deshalb sollten Sie spätestens im Herbst überprüfen lassen, ob Ihre Batterie noch über genügend Kapazität verfügt. Dies können Sie in einer Auto-Werkstatt durchführen lassen oder mit den geeigneten Hilfsmitteln selber machen.
Haben Sie bereits schon öfters bei kälteren Temperaturen Startschwierigkeiten gehabt, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass die Batterie zu schwächeln anfängt. Da kann es helfen die Batteriekontakte zu reinigen und die Pole bzw. die Polklemmen mit etwas Polfett einzufetten. Korrosion wird so verhindert und für einen sicheren Kontakt der Batterieklemmen gesorgt.
Wichtig: Das Polfett sollte nicht auf die Kontaktfläche zwischen den Batteriepolen und der Polklemme aufgetragen werden!
Überprüfen Sie alle Leuchten: Stand-, Abblend-, Fern, Brems- und Rücklicht, ebenso die Nebelschlussleuchte.
Die regelmässige Reinigung der Scheinwerfer sollte auch nicht vergessen werden. Bereits nach einer halben Stunde Fahrzeit verschmutzt der Autoscheinwerfer um mehr als 60% und schluckt so das Licht.
Sowohl das Kühlsystem als auch die Scheibenwaschanlage müssen über genügend Frostschutzmittel verfügen (ein Schutz bis zu -25 °C ist empfehlenswert). Eine regelmässige Überprüfung der Flüssigkeit und ein Nachfüllen, wenn erforderlich, sind daher sehr wichtig. Frostschutzmittel gehört auch in die Türschlosser.
Damit die Türen nicht am Rahmen des Autos anfrieren, behandeln Sie die Türgummis mit geeigneten Mitteln wie z.B. Talkum.
Ein kurzer Blick unter das Auto schadet auf keinen Fall. Denn salznasse Fahrbahnen und Auftaumittel können dazu führen, dass das Auto zu rosten anfängt. Damit keine teuren Reparaturen entstehen, sollte man rechtzeitig den Unterbodenschutz in einer Werkstatt überprüfen und wenn nötig ausbessern lassen.
Bei den Scheibenwischergummis ist es hilfreich, wenn Sie einen Karton oder etwas anderes Flaches unterlegen oder die Scheibenwischer bei Frostgefahr abklappen.
Der Einsatz von Streusalz im Winter macht nicht nur den Strassen, sondern auch dem Autolack zu schaffen. Deshalb ist es wichtig, den Autolack gut darauf vorzubereiten um hohe Folgekosten (z. B. Rostentfernung) zu vermeiden. Am besten sollte bereits im Herbst eine Politur und Wachsversiegelung durchgeführt werden.
- Bei einer Politur wird der Lack aufgefrischt, indem kleine Kratzer und Oberflächenstörungen entfernt werden.
- Die Wachsversiegelung trägt dazu bei, dass Wasser und Schmutzpartikel abgewiesen werden. Diese Schutzschicht hält leider nicht den ganzen Winter an. Normale Autowachse halten rund 4 Wochen, Premium-Wachse etwa doppelt so lange.
Nach kalten Nächten kann es durchaus vorkommen, dass das Auto am nächsten Morgen nicht mehr anspringt. Da ist es hilfreich, wenn man ein Starterkabel oder ein Starthilfegerät zur Hand hat. Vergewissern Sie sich vor dem Überbrücken, dass die Nennspannungen der Batterien gleich sind (zumeist 12 V), die beiden Fahrzeuge einander nicht berühren und die Zündung sowie alle anderen Stromverbraucher (Licht, Radio, …) beider Fahrzeuge abgeschaltet sind.
Als Alternative zu den Starthilfekabeln gibt es auch Starthilfegeräte. Diese Geräte verfügen bereits über eine eingebaute Batterie, d. h. die Funktion entspricht dem Starterkabel nur dass kein zweites Auto zum Überbrücken benötigt wird.
Beheizbare Sitzauflagen
Nachdem man mühsam die Windschutzschreibe freigekratzt hat, lassen einen die kalten Sitze im Innenbereich erschaudern. Eine einfache Abhilfe dagegen schaffen beheizbare Sitzauflagen.
Abdeckplanen
Scheibenkratzen gehört so zum Winter wie der Schnee. Man kann sich diese mühselige Arbeit morgens jedoch auch sparen, wenn man abends eine Abdeckplane auf die Front- und Heckscheibe des Autos anbringt.
Erste-Hilfe-Koffer
Nicht vergessen werden sollte die Überprüfung des Verbandkastens. Dabei sollte überprüft werden, ob auch alles vollständig vorhanden ist und dass nichts unter den sommerlichen Temperaturen gelitten hat.