Ratgeber
Vom Blitzlicht zum Klassiker: Taschenlampen
Taschenlampen gehören nicht nur in jeden privaten Haushalt, sondern liefern auch Handwerkern, Industriebetrieben und Sicherheitskräften die notwendige Beleuchtung bei schlechten Lichtverhältnissen. Die kleinen Lampen gibt es noch dazu in einer Fülle an Varianten. Ob Stirnlampe, Stablampe oder Handleuchte, ob mit Batterie oder Akku betrieben, ob LED oder UV-Licht - für jeden Anspruch ist das richtige Modell zu finden. Alles, was Sie zum Kauf einer Taschenlampe wissen sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Stablampe | Ein Klassiker ist die Stablampe oder Stabtaschenlampe. Es gibt sie in verschiedenen Grössen von der Mini-Taschenlampe bis hin zu grösseren und robusteren Varianten, die z.B. von Sicherheitsdiensten genutzt werden. Die Stabtaschenlampe ist der praktische Favorit unter den mobilen Leuchtquellen, weil man mit ihr zum einen jeden Winkel erhellen und den Lichtstrahl zum anderen fokussiert auf ein Objekt oder in eine Richtung lenken kann. |
Stirnlampe | Wie der Name schon verrät, wird die Stirnlampe am Kopf getragen. Die Vorteile dieser Leuchten: Man hat zwei freie Hände zum arbeiten und leuchtet punktgenau dahin, wo man auch hinsieht. Meistens wird die Stirnlampe auf einem Gurt befestigt, der sich bei Benutzung am Kopf fixieren lässt. |
Handlampen | Handlampen/Werkstattlampen sind so zu benutzen wie Stabtaschenlampen. Allerdings haben diese tragbaren Lichtquellen einen zusätzlichen Haltegriff, eine stärkere Leuchtkraft und sind etwas grösser und schwerer. Perfekt geeignet zum Jagen, Angeln oder für die Werkstatt. |
Mini-Lampe | Viel kleiner als Stablampen, aber mit voller Leuchtkraft unterstützen die Mini-Taschenlampen ihre Nutzer. Oftmals können diese mit einem Clip an der Arbeitshose oder mit einem Ring am Schlüsselbund befestigt werden. So ist die kleine Leuchte immer griffbereit. Auch im Auto nimmt die Mini-Lampe wenig Platz weg und kann beispielsweise bei einer Panne in der Dunkelheit helfen. |
Taucherlampe | Besonders robust und wasserdicht bis um die 200 Meter Wassertiefe dienen sie nicht nur Tauchern für gutes Sehen und Gesehen-werden, sondern sind auch für Sondereinheiten der Polizei und Bundeswehr ein perfektes Hilfsmittel. |
UV-Taschenlampe | Wie man es von Krimiserien kennt, kann man mithilfe von UV-Licht unsichtbare Spuren von Körperflüssigkeiten finden, Geldscheine prüfen, Wasserleitungen auf Lecks prüfen oder Schimmel und Insekten aufspüren. |
Einsatzbereich
- Schlechte Sichtverhältnisse in Aussen- und Innenräumen: Für Feuerwehr, Polizei, Technisches Hilfswerk, DLRG und andere Rettungsdienste müssen die Leuchten einiges aushalten und trotz ungünstigen Rahmenbedingungen zuverlässig funktionieren. Aber auch in Werkstätten und bei der Pannenhilfe verbessern sie die Arbeitsbedingungen.
- Exposionsgefahr: In solchen Situationen ist es besonders wichtig, dass die Taschenlampe explosionsgeschützt ist. Sonst könnte das Einschalten bei einem unentdeckten Gasleck zu einer Explosion führen.
- Aufenthalt in der freien Natur: Dort, wo keine dauerhafte künstliche Beleuchtung vorhanden ist oder störend wirken, beispielsweise beim Jagen, Angeln oder sonstigen Aktivitäten in der freien Natur, dienen die kleinen Lampen zur Orientierung. So hat man nach Bedarf eine Lichtquelle, die jederzeit schnell ausgeschaltet werden kann.
- Haushalt: Vom plötzlichen Stromausfall bis hin zur spontanen Nachtwanderung, eine Taschenlampe ist ein praktischer Haushaltsgegenstand, der garantiert zum Einsatz kommt. Im Haushalt genügen zumeist klassische Stabtaschenlampen oder kleine LED-Taschenlampen.
Ausstattung
In ihren verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten spielen gerade diese vier Eigenschaften eine wichtige Rolle: Leuchtkraft, Stabilität sowie Stoss- und Schüttelfestigkeit.
- Gehäuse: Ein robustes Alu-Gehäuse ist oftmals sinnvoller als eines aus Kunststoff. Allerdings lässt sich ein Kunststoff-Gehäuse bei niedrigen Temperaturen viel angenehmer anfassen als kaltes Aluminium.
- Schalterkonstruktion: Eine Taschenlampe sollte immer eine wertige Konstruktion und Anordnung der Schalter aufweisen. Warum? Damit sich die Lampe nicht von selbst anschaltet, wenn sie kurz in der Hosentasche aufbewahrt wird.
- Gewicht: Das jeweilige Gewicht ist abhängig von Material und Einsatzort. In der freien Natur bieten sich zwar stabilere Materialien an, jedoch sind diese meist auch schwerer als leichtere Kunststoff-Gehäuse.
- Licht: Je nach Einsatzzweck können die Ansprüche stark variieren, allerdings gibt es stets die passende Lampe. Zum einen gibt es Lampen, die noch mit Glühbirnen funktionieren, zum anderen gibt es LED-Taschenlampen. Diese sind bei vergleichbarer Helligkeit stromeffizienter, leichter und langlebiger als Glühbirnen. Zudem können LED-Taschenlampen eine sehr hohe Leuchtkraft erreichen, gerade wenn mehrere LEDs verbaut sind und so oftmals zu Hochleistungs-Taschenlampen werden.
Der Lichtstrom, also die Helligkeit der Taschenlampen, wird in Lumen gemessen:
Bis 35 Lumen | Bis 100 Lumen |
Bis 1.000 Lumen |
Über 1.000 Lumen |
Für erste Hilfe bei Stromausfall, Fusswege bei Nacht, Heimgebrauch. | Für Aktivitäten im Freien. | Für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben wie Polizei. | Für Suchtrupps und Rettungseinsätze. |
Extras
Für viele Geräte steht dem Nutzer eine Auswahl an Zubehör zur Verfügung. Neben Akkus und Ladegeräte können manche Lampen mit einem Fernschalter geräuschlos an- und ausgeschalten werden.
Mit Trageschlaufe, Clips und Holster lassen sich die Lampen sicher verstauen und sind trotzdem immer griffbereit. Hilfreich sind auch Magnethalter, die in der Lampe integriert sind. So haftet sie von selbst an Metall und man hat beide Hände frei zum arbeiten.
Verschiedene aufsteckbare Farbfilter helfen weiter, wenn weisses Licht nicht mehr ausreicht. Beispielsweise:
- Rotfilter: Erhält die Nachtsichtfähigkeit ohne die Dunkeladaption des Auges zu beeinträchtigen.
- Blaufilter: Erleichtert die Spurensuche (Flüssigkeiten – Blut/Schweiss) für Polizei, Feuerwehr und Sicherheitsdienste.
- Grünfilter: Erleichtert Wildfütterung und Wildbeobachtung.
- Gelbfilter: Sorgt für bessere Sicht bei Nebel.
Unser Praxistipp: IP Schutzklassen gegen Feuchtigkeit
Ist es wichtig, dass die Taschenlampe vor Feuchtigkeit und Wasser geschützt ist, muss man auf die Angabe der IP Schutzklasse achten. Die Klassifizierungen verraten, inwieweit ein Gerät beispielsweise vor Spritzwasser oder Strahlwasser geschützt ist. In unserem Ratgeber zu IP Schutzklassen und Schutzarten erklären wir die Klassifizierungen detailliert.
Die folgende Skizze zeigt den Aufbau einer Taschenlampe:
Die Funktionsweise ist recht einfach: Das Leuchtmittel ist mit dem Mittelanschluss ständig mit dem Pluspol der ersten Batterie verbunden. Vom Gewinde des Leuchtmittels geht ein Kontaktblech zum Schalter. Der Schalter verbindet das Kontaktblech mit dem Gehäuse der Taschenlampe. Das Gehäuse ist über die Schraubkappe und den Federkontakt mit dem Minusanschluss der zweiten Batterie verbunden.
Wie hoch ist die nutzbare Sichtweite von Taschenlampen?
Theoretisch leuchten Taschenlampen unendlich weit. Allerdings ist das Licht nach einer gewissen Entfernung so schwach, dass es nicht mehr nutzbar ist.
Wie weit die nutzbare Sichtweite ist, kommt ganz auf das Modell an. Es gibt Taschenlampen mit 400 Lumen, deren nutzbare Sichtweite „nur“ etwa 100 m beträgt, aber auch Modelle, die bis zu 800 m Sichtweite haben. Die Angaben finden Sie in den technischen Daten zu den einzelnen Produkten.
Was sind Taschenlampen mit Cree LEDs?
Cree ist eine Bezeichnung für hochleistungsfähige LEDs mit extrem hohen Lumen-Werten. Im Gegensatz zu normalen LED-Taschenlampen ist der Preis für Modelle mit Cree LEDs wesentlich höher.
Wann wurden Taschenlampen erfunden?
Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Taschenlampe von Conrad Hubert erfunden. 1898 meldete er ein Patent auf die tragbare, elektrische Lichtquelle an.