Ratgeber
Im Bereich der Messtechnik sind verschiedene Geräte im Einsatz, um Größen wie elektrische Stromstärke, Druck oder Masse experimentell nachzuweisen. Sollen die Daten von Messleitungen erhoben werden, sind häufig Messadapter gefragt, um Prüfgerät und Endgerät zu verbinden. Auf diese Weise helfen Adapter dabei, die gewünschten Daten zu erhalten und zugleich das Risiko für Schäden an Maschinen sowie für Verletzungen zu reduzieren. Welche Adapterarten gibt es? Welche Rolle spielen die Messkategorien CAT I bis CAT IV? Erfahren Sie es hier in unserem Ratgeber.
Damit die Messtechnik die Funktionalität von Geräten überprüfen kann, werden Messleitungen genutzt. Sie stellen via Kabel eine Übertragung zwischen der gewünschten Messstelle und einem Messgerät her. Bei dem Messgerät kann es sich um Test- und Prüfgeräte, etwa Labor-Messgeräte oder Umwelt-Messgeräte handeln. Unverzichtbar sind beispielsweise das Oszilloskop für elektrische Spannungen und ein Widerstandsmessgerät, das unter anderem den Widerstand eines Potentiometer bestimmt. Heutzutage sind häufig Multimeter im Einsatz, die mehrere Messgrößen abdecken.
Die klassische Messleitung besitzt auf einer Seite Stecker, die in die Buchsen am Messgerät gesteckt werden. Auf der gegenüberliegenden Seite der Leitung befindet sich je nach geplanter Messung ein anderer Anschluss.
Es können ebenfalls Stecker, aber auch Buchsen, Klemmen sowie Prüfspitzen sein. In der Mikroelektronik sind Prüfspitzen unverzichtbar, um auf Platinen punktgenau arbeiten zu können. Prüfspitzen werden wie ein Stift in die Hand genommen und an die Prüfstelle gehalten.
Eine andere Messleitung, die regelmäßig gebraucht wird: die BNC-Messleitung. Da Koaxialstecker der Bauform BNC häufig im Einsatz sind, gibt es hierfür auch passende BNC-Messleitungen.
Mit ihnen kann die Gleichspannung oder Wechselspannungen innerhalb elektrischer Schaltungen erfasst werden. Die BNC-Messleitungen werden hierfür mit einem Oszilloskop genutzt.
BNC-Messleitung
Vorteil der Abgreifklemmen
Abgreifklemmen werden von vielen Elektrikern bevorzugt, da sie zuverlässig eine Verbindung für Messungen herstellen, jedoch sehr schnell gelöst werden können. Das erhöht die Sicherheit.
Abgreifklemme
Damit Messleitungen eine physische Verbindung via Kabel herstellen können, müssen Stecker und Buchsen zusammenpassen. An dieser Stelle kommt Messzubehör ins Spiel. Neben Federkontakten sind es vor allem Messadapter, die für ein reibungsloses Arbeiten sorgen. Sie werden beispielsweise als Adapter auf CEE-Steckdosen gesetzt. Werden diese Starkstromsteckdosen falsch benutzt, droht ein Kurzschluss oder ein enormes Verletzungsrisiko. Der Messleitungsadapter umgeht diese Gefahren.
Welche Adapterarten gibt es?
Da es viele Einsatzmöglichkeiten für dieses Messzubehör gibt, haben sich viele Unterarten der Messadapter etabliert. Die wichtigsten Bauformen:
Messleitungs-Adapter für CEE-Steckdosen
Sie sind häufig im Einsatz und erlauben die Überprüfung der Funktion der CEE-Steckdosen, indem der Adapter zwischen Dose und Prüfgerät, beispielsweise ein Isolations-Multimeter, gesetzt wird.
Hintergrundwissen CEE-Stecker
CEE steht als Kürzel für „Commission on the Rules for the Approval of the Electrical Equipment“. Eine internationale Kommission hat im Standard IEC 60309 feste Regelungen für industrielle Stecker und Steckdosen erlassen. Jede elektrische Ausrüstung, die mit CEE gekennzeichnet ist, erfüllt diesen Standard.
Messleitungs-Adapter für Batterien
Soll die vorhandene Kapazität einer Batterie oder eines Sets gemessen werden, ohne dass jede Batterie aus dem Gehäuse des Einsatzgerätes genommen werden muss, sind diese Adapter gefragt. Ein Lamellenstecker kommt an das Prüfgerät und der dünne Messfühler wird zwischen Batterie und Batteriekontakt geklemmt.
Messleitungs-Adapter für Kfz-Anwendungen
Soll die vorhandene Kapazität einer Batterie oder eines Sets gemessen werden, ohne dass jede Batterie aus dem Gehäuse des Einsatzgerätes genommen werden muss, sind diese Adapter gefragt. Ein Lamellenstecker kommt an das Prüfgerät und der dünne Messfühler wird zwischen Batterie und Batteriekontakt geklemmt.
Wird nicht auf die passende Messkategorie geachtet, können bei Spannungsspitzen während der Arbeit gefährliche Lichtbögen auftreten. Diese können schwerste Verbrennungen der Haut zur Folge haben, das Messgerät zerstören und die weitere Elektrik in Mitleidenschaft ziehen.
Damit beim Messen keine lebensgefährlichen Spannungsspitzen entstehen können, werden Messgeräte und Messadapter nach DIN EN 61010-1 in Überspannungskategorien eingeordnet. Zusätzlich wird angegeben, bis zu welchem Spannungsbereich eine sichere Anwendung möglich ist. Dieser Bereich kann bei 300 Volt enden, bis 600 Volt gehen oder maximal 1.000 Volt betragen.
CAT I
Sind Messgerät und Messadapter auf CAT I beschränkt, dürfen die zu überprüfenden Geräte keine direkte Netzverbindung besitzen. Das trifft auf alle Geräte mit Batterie- und Akkubetrieb zu.
CAT II
In dieser Messkategorie dürfen die Geräte ins Stromnetz eingebunden sein, müssen aber im Niederspannungsbereich arbeiten. Das trifft auf viele Elektrogeräte im Haushalt und in Büroräumen zu.
CAT III
Handelt es sich nicht um Haushaltsgeräte, sondern beispielsweise um Verteiler innerhalb der Gebäudeinstallation, gilt die Messkategorie CAT III.
CAT IV
Bei Messungen an Quellen wie dem Hausanschlusskasten oder dem primären Überstromschutz greift die höchste Kategorie.