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Ratgeber
Die richtige Arbeitskleidung bietet Sicherheit, hohen Tragekomfort und fördert im Idealfall die Freude an der Arbeit. In vielen Berufsfeldern ist Schutzkleidung zudem über den gesetzlichen Arbeitsschutz vorgeschrieben.
In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Arten der Arbeitsbekleidung es gibt und worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.
Die Kleidungsstücke müssen branchenspezifische Vorgaben erfüllen und dabei den Vorschriften zum Arbeitsschutz entsprechen. Oft steht die Absicht im Zentrum vor Gefahren wie Witterungseinflüssen, Hitze, Chemikalien oder Stößen zu schützen. Neben der Reduzierung des Verletzungsrisikos dient Arbeitskleidung aber auch zur Identifizierung von Berufsständen.
Die Bekleidung sollte nicht nur Funktionalität und Sicherheit, sondern auch Tragekomfort bieten, denn nur über eine gute Passform kann die Schutzfunktion dauerhaft umgesetzt werden. Hilfreich sind in diesem Zusammenhang Elemente wie ein Gummibund an Hosen oder verstellbare Ärmel, um bestmöglich auf individuelle Körperformen einzugehen.
Arbeitskleidung versus Schutzkleidung
Auch wenn die Begriffe teils synonym verwendet werden, gilt es im Detail zu unterscheiden:
Einfache Arbeitskleidung
Einfach Arbeitskleidung umfasst allgemein alle Textilien, die in einem beruflichen Kontext getragen werden.
Diese Kleidung kann sowohl schützend als auch rein repräsentativ sein.
Schutzkleidung
Hierbei handelt es sich um spezialisierte Arbeitsbekleidung, die entwickelt wurde, um vor bestimmten Risiken und Gefahren zu schützen. Es können flammenhemmende Stoffe oder chemikalienbeständige Kleidungsstücke sein. Auch Arbeitskleidung mit UV-Schutz nach UV Standard 801 gehört hierzu.
Die folgenden Elemente gehören zur Bekleidung an vielen Arbeitsplätzen.
Arbeitshandschuhe
Handschuhe sind ein wichtiger Bestandteil der persönlichen Schutzkleidung. Man unterscheidet je nach Arbeitsbereich verschiedene Unterarten: Schutzhandschuhe gegen Hitze, Modelle für den Kontakt mit Chemikalien, Schnittschutzhandschuhe oder auch Spannungsschutzhandschuhe. Entsprechend werden sie aus unterschiedlichen Materialien wie Leder, Gummi oder Spezialgewebe hergestellt. Wichtig ist eine gute Passform, damit Arbeitshandschuhe optimale Griffigkeit und Bewegungsfreiheit bieten.
Hemden & Shirts
Aus hochwertigen, atmungsaktiven Stoffen wie Baumwolle gefertigt, verhindern sie übermäßiges Schwitzen. Praktisch sind Hemden und Shirts mit Elastananteil, da eine gewisse Dehnbarkeit entsteht und das Oberteil sich den Bewegungen anpasst. Für den Einsatz im Freien sind spezielle Oberteile erhältlich, die eine schmutz- und wasserdichte Beschichtung aufweisen und oft zusätzlich mit Reflektoren für eine bessere Sichtbarkeit ausgestattet sind.
Jacken & Westen
Arbeitsjacken und Westen sind unverzichtbare Begleiter für die Outdoor-Arbeit. Sie bieten dank strapazierfähiger Materialien effektiven Schutz vor den Elementen und halten den Körper warm und trocken. Unterformen sind etwa die Thermojacke für den Einsatz in kalten Umgebungen und Modelle samt Glasfaserstoffen, die hitzebeständig sind und auch bei Funkenflug am Arbeitsplatz getragen werden können. Häufig sind sowohl Reflektoren als auch Außen – und Innentaschen vorgesehen, um die Bekleidung noch funktionaler zu gestalten.
Arbeitshosen
Enorm belastbare Hosen, oft samt verstärkten Bereichen, sind in vielen handwerklichen Branchen fester Bestandteil der Berufskleidung. Je nach Einsatzbereich gibt es Latzhosen, Warnschutzhosen, Regenhosen sowie Shorts und 3/4-Hosen. Eine hohe Qualität der Stoffe ist dabei immer ein Muss, um outdoor auf Baustellen oder in der Werkshalle sowohl bequeme als auch praktische Kleidung zu bieten. Viele Arbeitshosen besitzen mehrere Taschen und Schlaufen, damit für den Beruf benötigtes Werkzeug direkt mitgeführt werden kann.
Arbeitsoveralls
Arbeitsoveralls kombinieren Oberteil und Hose und sind meist mit Taschen ausgestattet, um Utensilien zu verstauen. Arbeitsoveralls gibt es in verschiedenen Ausführungen und mit unterschiedlichem Materialschwerpunkt, von strapazierfähiger Baumwolle über Mischgewebe bis hin zu spezialisierten Stoffen für besondere Arbeitsbedingungen wie dem Umgang mit Flammen oder Chemikalien.
Arbeitsschürzen
Diese Schutzkleidung variiert von leichten, einfachen Modellen für den Gastronomiebereich bis hin zu robusten Schürzen aus widerstandsfähigen Materialien wie Leder oder PVC für handwerkliche Tätigkeiten. Zusätzlich können die Arbeitsschürzen je nach Bedarf wasserabweisend, flammhemmend oder chemikalienbeständig sein.
Funktionswäsche
Auch Funktionswäsche, bestehend aus kurzen oder langen Unterhemden und Unterhosen, Bustiers sowie Socken, gehört zur Arbeitskleidung. Als am Körper anliegende Bekleidungsschicht bietet Funktionswäsche ein gutes Feuchtigkeitsmanagement sowie eine Temperaturregulierung. Durch Materialien wie Mikrofaser oder Merinowolle transportiert sie Schweiß ab, hält die Haut trocken und minimiert Geruchsbildung. Für den Tragekomfort sollte auf eine nahtlose Verarbeitung geachtet werden, um das Risiko für Reibung und Hautirritationen zu reduzieren.
Sicherheitsschuhe
Sicherheitsschuhe sollen Füße vor potenziellen Gefahren am Arbeitsplatz bewahren. Sie bieten nicht nur Schutz vor Stößen, Eindringen von Objekten und rutschigen Oberflächen, sondern auch vor elektrischer Gefährdung oder chemischen Substanzen. Sicherheitsschuhe werden aus widerstandsfähigen Materialien wie Leder, Kunststoff oder Verbundstoffen gefertigt und können je nach Anforderung mit Stahlkappen oder durchtrittsicherer Sohle ausgestattet sein.
Einwegbekleidung
Einmalkleidung wird in verschiedenen Branchen als hygienische und praktische Lösung genutzt, denn dank ihr werden Kontaminationen weitestgehend verhindert. Daher ist sie in Krankenhäusern, Laboren oder Betrieben der Lebensmittelindustrie im Einsatz. Beispiele für diese temporäre Bekleidung sind Überziehschuhe, Kopfhauben oder Einwegoveralls. Nach dem Gebrauch muss Einmalkleidung entsorgt werden.
Ergänzendes Zubehör
Verschiedene Branchen setzen neben der genannten Arbeitskleidung weiteres Schutzzubehör voraus: Helme, Gehörschutz, Brillen, Atemschutz etc.
Wer muss Arbeitskleidung stellen?
In Deutschland liegt die Verantwortung für die Bereitstellung von Arbeitsbekleidung gemäß Arbeitsschutzgesetz bei den Arbeitgebern, wenn das Arbeitsumfeld das Tragen dieser Kleidung aus Gründen der Sicherheit, Gesundheit oder Hygiene notwendig macht. Im Gegenzug sind Mitarbeiter verpflichtet, die vorgeschriebene Schutzkleidung zu tragen.
Wann muss Arbeitskleidung getragen werden?
Gemäß Arbeitsschutzgesetz muss Arbeitskleidung immer dann am Arbeitsplatz getragen werden, wenn Sicherheit, Gesundheit oder Hygiene sonst nicht gegeben sind. Da die Vorgaben in Konkurrenz zum Persönlichkeitsrecht treten können, müssen Arbeitgeber die Möglichkeit bieten, dass die Berufskleidung vor und nach der Arbeitszeit gewechselt werden kann. Das geschieht etwa durch Umkleiden auf dem Arbeitsgelände.
Arbeitskleidung: Wie oft wechseln?
Dank geprüfter Qualität sollte Arbeitsbekleidung langlebig sein, doch natürlich muss sie regelmäßig gewaschen werden. Je nach Arbeitsbereich können körperliche Anstrengung, Verschmutzung und Hygieneanforderungen dazu führen, dass ein täglicher Wechsel ansteht. In anderen Bereichen reicht ein Wechsel alle zwei bis drei Tage. Damit Zeit für die Reinigung bleibt, sollte jeder Angestellte mindestens drei Sets seiner benötigten Berufsbekleidung besitzen. Ein kompletter Neukauf durch den Arbeitgeber erfolgt bei starkem Verschleiß.
Wer zahlt die Reinigung der Arbeitsbekleidung?
Muss der Arbeitgeber persönliche Schutzausrüstung stellen, ist er auch für deren Reinigung zuständig. Für Arbeitskleidung, die nur normalen Verschmutzungen ausgesetzt ist, kann allerdings die Vereinbarung getroffen werden, dass Mitarbeiter die Kleidung mit nach Hause nehmen und selbst waschen. In diesem Fall können die Kosten in der Steuererklärung angegeben werden.