Ratgeber
Mit einem Rasentrimmer säubern Sie schwer zugängliche Rasenecken, Rasenkanten und Beet-Einfassungen rund ums Haus und im Garten. Dank kompakter Abmessungen und einfacher Handhabung können Sie den Freischneider überall dort einsetzen, wo Sie mit dem Rasenmäher nicht hinkommen.
Ob Sie einem Mähroboter die Rasenpflege überlassen oder am liebsten selbst Mähen: Ein gepflegter Rasen ist hübsch anzusehen und erfreut Sie, Ihre Familie und die Nachbarn. Mit einem normalen Mäher oder Rasenmähroboter halten Sie das Grün rund ums Haus und auf Gartengrundstücken akkurat kurz, doch nicht alle Stellen sind damit gut zu erreichen. Das Mähen an Rasenkanten und unter Sträuchern ist problematisch, um Bäume herum bleibt häufig Gras stehen und auch entlang von Mauern, Beeten und Zäunen bleiben ungemähte Reste zurück. Hier ist die Flexibilität eines Rasentrimmers gefragt: Für sein schmales, schnell rotierendes Schneidwerkzeug sind auch schwer zugängliche Stellen kein Problem.
Ein Rasentrimmer ist eine sinnvolle Ergänzung zum Rasenmäher und kann überall dort zum Einsatz kommen, wo Ihr Mäher zu sperrig ist oder wo nach dem Mähen Nacharbeit erforderlich ist. Ihr neuer Trimmer kümmert sich um den Feinschliff an den Rasenkanten sowie Bäumen und um Ausputzarbeiten zwischen Sträuchern oder entlang von Zäunen. Auch zum Stutzen kleiner Raseninseln innerhalb von Beeten oder zwischen Steinen ist er geeignet. Stärkere Modelle schneiden auch Unkraut, Gestrüpp und Wildwuchs an Hanglagen, Grundstückseinfassungen und hügeligen Grünflächen, die mit dem Rasenmäher nicht effizient zu bearbeiten sind.
Rasentrimmer, Freischneider und Motorsensen - was sie unterscheidet
Rasentrimmer arbeiten nach dem Freischnittprinzip: Ein Motor treibt ein rotierendes Schneidwerkzeug an. Geschnitten wird üblicherweise mit einem dünnen Nylonfaden, mit Messern aus Kunststoff oder einer Metallmesserscheibe. Die hohe Drehgeschwindigkeit und die dabei entstehenden Zentrifugalkräfte spannen den Mähfaden straff und geben ihm so viel Power mit, dass er Gras und anderes Grüngut zuverlässig durchtrennt. Der Faden ist elastisch genug, um sich bei Berührung mit Mauern, Zäunen oder Baumstämmen absichtlich abzunutzen, sodass diese keinen Schaden nehmen. Durch Tippen des Mähkopfs auf den Boden stellt sich der Faden automatisch nach. Die Spule im Mähkopf hält dafür einige Meter Schneidfaden bereit. Ist diese Reserve erschöpft, können Sie den als Zubehör erhältlichen Faden aufwickeln oder die Fadenspule durch eine neue ersetzen. Das Nachkaufen von losem Faden senkt die Verbrauchskosten. Auch Kunststoffmesser opfern sich etwa an Mauern auf und müssen nach einiger Zeit ersetzt werden.
Ein Rasentrimmer ist in der Regel die richtige Wahl für den eigenen Garten. Günstige elektrische Einsteiger-Rasentrimmer für kleine Flächen besitzen ein kompaktes Gehäuse und sind oft mit nur einem Faden ausgestattet. Der Motor sitzt direkt über dem Mähkopf. Bessere Modelle für den Heimgebrauch arbeiten mit einem Zweifaden-Schneidsystem. Es sorgt für eine hohe und effiziente Schnittqualität auf mittelgroßen Flächen. Bei leistungsstärkeren Trimmern befindet sich der Elektromotor meist am Ende einer längeren Haltestange. Eine Welle in der Stange überträgt die Motorkraft auf den Fadenkopf. Der Motor hinten dient als Ausgleichsgewicht, sodass Sie den Trimmer mit einem Tragegurt bequem umhängen können.
Motorsensen und Freischneider arbeiten nach demselben Prinzip wie ein Rasentrimmer, sind jedoch größer, schwerer und üblicherweise mit einem Zwei- oder Viertaktmotor ausgestattet, der Benzin verbraucht. Mit einer Motorsense können Sie neben dichtem Gras auch Gestrüpp sowie Strauchwerk entfernen und größere Flächen mähen. Dazu lassen sich die Gartenwerkzeuge mit einem Flügelmesser oder Sägezahnmesser aus Stahl oder Edelstahl bestücken. Der Begriff „Freischneider“ steht bezeichnet gemeinhin eine starke Benzin-Motorsense, wie sie im professionellen Bereich etwa in der Land- und Frostwirtschaft oder bei Grünämtern zum Einsatz kommt.
Was ist besser: Rasentrimmer oder Rasenschere?
Überall dort, wo der Rasenmäher nicht hinkommt, stellt sich die Frage: Rasentrimmer oder Rasenkantenschere? Die ganzen Rasenkanten trimmen und verbleibende Grasreste nach dem Mähen mit einem Trimmer ausputzen geht üblicherweise viel schneller als das Abschneiden mit einer Grasschere.
Entlang von Pflanzbeeten, empfindlichen Büschen oder heiklen Oberflächen wie weiß gestrichenen Wänden sind Akku-Grasscheren wegen ihrer exakten Führung im Vorteil. Ihr gegenläufiger Scherkopf lässt sich ganz präzise lenken – andere Pflanzen bleiben unberührt. Auch bei dünnen Drahtzäunen („Hasendraht“ oder Volierendraht) sind die führgenauen Rasenscheren vorteilhaft. Der Schneidfaden des Rasentrimmers könnte den Draht bei versehentlichem Kontakt verformen oder durchtrennen.
Rasentrimmer verwenden Sie im Stehen, Rasenkantenscheren in der Regel in gebückter Haltung oder kniend. Durch die bodennahe Haltung kann das Nachputzen weitläufiger Rasenkanten auf Dauer ganz schön anstrengend sein. Deshalb gibt es Akku-Grasscheren mit Verlängerungsstiel oder ausziehbarem Teleskopstiel im Set – oft ist der Stiel auch als optionales Zubehör erhältlich. Er ermöglicht das Arbeiten mit der Schere in aufrechter Haltung. Leichtgängige Rollen oder Gleitbügel unten am Griff sorgen für eine komfortable Handhabung.
Elektro-Trimmer:
der universelle Kantenschneider
Rasentrimmer mit Energieversorgung über einen Netzstecker sind eine gute Wahl, wenn sich eine Steckdose in der Nähe der Mähflächen befindet und Sie mehrheitlich im kleinen Radius trimmen. Ein Verlängerungskabel vorausgesetzt, können Sie jederzeit sofort loslegen und beliebig lange mit dem Trimmer arbeiten. Weitere Vorteile von E-Trimmern sind ihr moderates Gewicht und der verhältnismäßig günstige Anschaffungspreis. Vor allem in größeren Gärten kann das Kabel unter Umständen aber stören.
Akku-Trimmer:
kabelloser
Rasensaubermann
Kabellose elektrische Rasentrimmer nutzen einen aufladbaren Lithium-Ionen-Akku nebst Ladegerät zur Energieversorgung. Bei den Akkumodellen begrenzt kein nachgeführtes Kabel Ihren Aktionsradius und Sie können auch fernab von Steckdosen trimmen. Die Mobilität ist mit der von Benzin-Trimmern vergleichbar. Darüber freut sich auch der Nachbar: Akku-Geräte erzeugen keine Abgase und sind deutlich leiser als die ebenso kabellosen Benzin-Trimmer. Achten Sie beim Kauf eines Akku-Rasentrimmers auf die Voltklasse – je höher die Voltzahl, desto mehr Leistung bietet das Gerät.
Akku-Grasschneider müssen vor der Verwendung am Ladegerät aufgeladen werden. Die Akkulaufzeit variiert bei den Herstellern und Modellen zwischen 20 und 60 Minuten. Praktisch ist eine Kontrollleuchte zur Anzeige der verbleibenden Akku-Kapazität. Die Ladezeit ist bei besseren Modellen relativ kurz. Möchten Sie ohne Wartezeit fürs Nachladen weitermachen, besorgen Sie sich einen Zweit-Akku.
Sie haben bereits Geräte mit Wechselakku im Garten in Benutzung? Einige Hersteller nutzen einheitliche Akkus und Ladegeräte für ihre Geräte wie Trimmer, Sägen, Heckenscheren und Laubbläser. Wenn Sie sich für den Rasentrimmer der entsprechenden Serie entscheiden, können Sie den Akku jeweils in das Gerät einsetzen, das Sie gerade verwenden wollen.
Benzinsensen:
für große Flächen
und Buschwerk
Zweitakt- oder Viertakt-Motorsensen und Freischneider sind die Profis fürs Grobe. Die Benzingeräte kombinieren hohe Mobilität mit starker Leistung. Ihr Erkennungsmerkmal ist ein schwerlich überhörbares Betriebsgeräusch. Der durchzugstarke Benzinmotor wirkt sich aufs Gewicht und die Abmessungen aus: Benzinsensen sind schwerer und nicht so handlich wie E-Trimmer und Akku-Trimmer.
Sensen und Freischeider mit Benzinantrieb sind vor allem bei großem Leistungsbedarf nützlich. Hangwiesen mähen, Unkrautflächen säubern oder Unterholz und unerwünschten Strauchwuchs entfernen sind die Paradedisziplinen der benzinbefeuerten Kraftprotze.
Motor- und Schnittleistung: Leistungsunterschiede bei Rasentrimmern werden vor allem bei hochgewachsenem, dichten Gras deutlich. Für das schnelle Ausputzen großer Flächen und saubere Schnittergebnisse ist ein Trimmer mit viel Leistung und dickem Faden von Vorteil. Die in der Produktbeschreibung in Watt angegebene Motorleistung, die Leerlaufdrehzahl und die in cm aufgeführte Arbeitsbreite lassen Rückschlüsse auf die Schnitt-Power zu. Vergleichen Sie auch den Durchmesser des Schnittkreises, den Fadendurchmesser (dicker ist besser), die Fadenlänge und die Möglichkeit, anstelle der Fadenspule ein Messer zu montieren.
Ergonomie: Ergonomische gestaltete Griffe sorgen für Bedienkomfort und ermöglichen eine körperschonende Grünflächenbearbeitung. Ein höhenverstellbarer Schaft (Teleskopschaft) und ein in Position und Winkel justierbarer Zusatzgriff erlauben eine Anpassung des Geräts auf die Körpergröße des Nutzers und damit ein angenehmes Trimmen in jeder Arbeitsposition. Eine rutschfeste Soft-Grip-Griffbeschichtung bietet sicheren Halt.
Tipp-Automatik: Auf eine Fadenautomatik, bei der sich der Nylonfaden bei einer Tipp-Berührung des Bodens automatisch nachstellt und von einem Messer passend zugeschnitten wird (halbautomatische Fadennachstellung), sollten Sie aus Komfortgründen und für unterbrechungsfreies Arbeiten nicht verzichten.
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Achten Sie auf eng anliegende Kleidung, die sich nicht im Mähkopf verfangen kann.
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Wegen der hohen Drehzahl des Schneidwerkzeugs und des seitlich offenen Mähkopfs sollten Sie beim Trimmen immer geeignete Arbeitskleidung tragen. Dazu gehört festes Schuhwerk (Sicherheitsschuhe), Arbeitshandschuhe, lange Hosen zum Schutz Ihre Beine und ein Augenschutz oder Gesichtsschutz. Bei Benzin-Trimmern ist ein Gehörschutz ratsam.
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Halten Sie Hände und Füße immer von der Schneideinrichtung entfernt.
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Reinigen Sie das Gartengerät nach jeder Verwendung. Stellen Sie dazu den Motor ab, ziehen den Netzstecker oder entnehmen Sie den Akku.
Gut zu wissen
Rasentrimmen: Zu welchen Zeiten ist es erlaubt?
Relativ laute Benzin-Freischneider können Nachbarn erheblich stören. E-Rasentrimmer und Akkumodelle mit Schneidfaden oder Kunststoffschneidblättern sind deutlich leiser, doch auch sie können bei geringem Abstand zu den Nachbarn zur Ruhestörung werden, wenn sich der Einsatz über längere Zeit hinzieht.
Das müssen Sie wissen: Bedingt durch den mit hoher Geschwindigkeit rotierenden Mähfaden entsteht beim Trimmen ein gut hörbares Surrgeräusch. Trifft der Faden auf dichtes Gras, wird er leicht gebremst und das Mähgeräusch erklingt ein wenig dumpfer – nach dem Durchtrennen geht es dann sofort wieder mit Maximaltempo weiter. Auch wenn der Schneidfaden auf festen Untergrund wie Mauerwerk oder Zäune trifft, hören Sie das an einer Klangänderung.
Das ist erlaubt: Mit der Geräte- und Maschinenlärmschutzverordnung hat der Gesetzgeber das Rasenmähen in Wohngebieten geregelt. Das Mähen ist von Montag bis Samstag von 7 bis 20 Uhr erlaubt – nur leise Mähroboter, extraleise E-Rasenmäher oder Spindelmäher sind nicht an diese Zeiten gebunden. Einschränkungen gibt es für lautstarke Geräte, unter die auch Rasentrimmer, Freischneider und Rasenkantenschneider fallen. Sie dürfen nur zwischen 9 und 13 Uhr sowie zwischen 15 und 17 Uhr eingesetzt werden, wenn das Gerät nicht mit einem besonderen Label gekennzeichnet ist.
Empfehlung: Kommunen können Sonderregelungen erlassen. Informieren Sie sich daher einfach vorab bei der Gemeindeverwaltung an Ihrem Wohnort, zu welchen Zeiten Sie Trimmen dürfen.