14.02.2023
6 Minuten
So verbessern Sie die Luftqualität im Büro
Die durchschnittliche Lebenserwartung in der Schweiz liegt bei 83,75 Jahren, was umgerechnet rund 30.590 Tagen entspricht. Mit der Annahme einer Berufstätigkeit von 45 Jahren mit jährlich 250 Arbeitstagen zu je 8,5 Stunden verbringen wir Schweizer knapp 11 Jahre am Arbeitsplatz. Als moderne Dienstleistungsgesellschaft führen wir einen grossen Teil der Arbeiten in Büros aus. Hier gibt es einen Parameter, der fast überall zu täglichen Auseinandersetzungen führt: die Luftqualität. Dem einen ist die Temperatur zu hoch, dem anderen fehlt es an Frischluft, während es dem gesamten Team im Grossraumbüro viel zu stickig ist. Die Qualität der Luft wird dabei völlig zu Recht lebhaft diskutiert. Schliesslich ist das Raumklima im Büro direkt mitverantwortlich für effizientes Arbeiten.
In diesem Beitrag nehmen wir uns der Frage an, was gute Luft im Büro eigentlich ausmacht, wie sie definiert wird und mit welchen technischen Massnahmen Sie das Raumklima in Ihren Büros schnell, effizient und nachhaltig verbessern können.
Definition von Raumklima: Diese Faktoren bewerten die Qualität der Raumluft
Das Raumklima wird von mehreren Faktoren bestimmt. Neben der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit sorgen die chemische Zusammensetzung der Raumluft, Oberflächentemperaturen von Wänden, Möbeln und Fussböden, Luftzug und Beleuchtung für mehr oder weniger «Büroqualität». Während die Temperatur in einem Raum vom Menschen direkt wahrgenommen wird, spüren wir Abweichungen bei der Luftfeuchtigkeit nur bei Extremwerten.
Ist die Luftfeuchtigkeit beispielsweise sehr gering, ist dies an spröden Lippen, trockenen Schleimhäuten oder juckenden Augen bemerkbar. Damit die Gesundheit der Mitarbeiter*innen am Arbeitsplatz nicht leidet, müssen die einzelnen Parameter optimal aufeinander abgestimmt sein. Ein technisch komplexer Prozess, der in der Schweiz durch das SECO, dem Staatssekretariat für Wirtschaft, im Artikel 16 der «Wegleitung zur Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz» genau definiert ist.
Die Vorgaben der SECO in Sachen Luftqualität am Arbeitsplatz
Die SECO gibt im Artikel 16 der Wegleitung zur Verordnung 3 zum Arbeitsgesetz vor:
«Sämtliche Räume sind ihrem Verwendungszweck entsprechend ausreichend natürlich oder künstlich zu lüften. Raumtemperatur, Luftgeschwindigkeit und relative Luftfeuchtigkeit sind so zu bemessen und aufeinander abzustimmen, dass ein der Gesundheit nicht abträgliches und der Art der Arbeit angemessenes Raumklima gewährleistet ist.»
Schauen wir uns die einzelnen Anforderungen der SECO in Sachen Raumluftqualität im Büro einmal genauer an.
Raumtemperatur
Die Raumtemperatur ist die Temperatur, die von den Mitarbeiter*innen am Arbeitsplatz empfunden wird. Die Raumtemperatur ist direkt für die thermische Behaglichkeit verantwortlich und setzt sich zusammen aus der Lufttemperatur am Arbeitsplatz und der Strahlungstemperatur der Umgebung, beispielsweise von Böden, Wänden oder Decken. Arbeitsphysiologisch empfehlenswerte Bereiche für Lufttemperaturen im Büro sind:
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21° - 23° Celsius bei sitzender Tätigkeit im Büro während der kalten Jahreszeit
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23° - 26° Celsius bei sitzender Tätigkeit im Büro während der warmen Jahreszeit
Raumluftfeuchte
Mit Luftfeuchte wird der Anteil von Wasserdampf am Gasgemisch der Luft bezeichnet. Der physiologisch optimale Bereich, bei dem das menschliche Befeuchtungssystem der Schleimhäute in Nase und Rachen korrekt funktioniert, liegt zwischen 30 bis 60 % relativer Luftfeuchte. Sowohl zu niedrige als auch zu hohe Luftfeuchtigkeit ist aus gesundheitlicher und gebäudetechnischer Sicht ungünstig. Bei zu niedriger Feuchte können die Atemwege austrocknen, während bei zu hoher Luftfeuchtigkeit die Raumluft als «schwül» und damit unangenehm empfunden wird. Die SECO macht folgende Vorgaben für physiologisch angenehme Bereiche der relativen Luftfeuchtigkeit in Büros im Schweizer Mittelland:
-
Winter: 30 – 50 %
-
Sommer: 40 – 60 %
Zugluft
Gerade bei sitzenden Tätigkeiten im Büro kann Zugluft das Wohlbefinden schon bei geringen Luftgeschwindigkeiten negativ beeinträchtigen. Störend sind dabei nicht die Luftbewegungen, sondern die dadurch ausgelösten Temperaturdifferenzen auf der Haut. Auch wenn jeder Mensch hier ganz individuell und unterschiedlich sensibel reagiert: Beschwerden über Zugluft müssen immer ernstgenommen werden. Denn Zugluft kann zu Leistungseinbussen, Unzufriedenheit und sogar zu gesundheitlichen Problemen führen. Ausgelöst wird Zugluft durch undichte Fenster, ungenügend gedämmte Aussenwände, grosse Fensterflächen oder auch falsch positionierte Umluft-Kühlgeräte.
Abhängig von der lokalen Lufttemperatur sind folgende maximale Luftgeschwindigkeiten empfehlenswert:
-
Bei 20° und mechanischer Lüftung: zwischen 0.10 und 0.12 m/s
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Bei 22° und mechanischer Lüftung: zwischen 0.11 und 0.14 m/s
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Bei 24° und mechanischer Lüftung: zwischen 0.12 und 0.16 m/s
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Bei 26° und mechanischer Lüftung: zwischen 0.14 und 0.18 m/s
Luftqualität
In von Menschen frequentierten Räumen ohne Schadstoffquellen – was auf Büros zutrifft – wird CO² (Kohlendioxid) als Indikator für die Raumluftqualität verwendet. In unverbrauchter Büroluft liegt der CO²-Grundpegel bei etwa 0.04 Volumenprozent (400 ppm CO²). Dieser Wert wird bei mechanischer Belüftung und unter Einhaltung der Luftraten und Belegung in einem Büro zuverlässig gehalten, während in natürlich belüfteten Räumen die CO²-Konzentration abhängig von der Belegung und der Raumdichtigkeit sehr schnell ansteigen kann. Erreicht die CO²-Konzentration 2.000 ppm, muss dringend und intensiv gelüftet werden!
Was passiert bei zu schlechter Raumluftqualität im Büro?
Die Luft in Schweizer Büros ist in vielen Fällen deutlich stärker verunreinigt, als es auf den ersten Blick scheint. Viren und Keime, Schimmelsporen, Elektro-Smog von Druckern, Rechnern und Servern, Hausstaub und Chemikalien: Bei genauer Betrachtung kann ein Büro ein ziemlich fieser Ort sein. Und darüber hinaus ein Ort, der die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mitarbeiter*innen deutlich beeinträchtigen kann. So führt ein Sauerstoffmangel in der Büroluft bereits zu Kopfschmerzen und Unkonzentriertheit – kommen dann noch weitere Schadstoffe hinzu, sind auch ernste, gesundheitliche Folgen nicht auszuschliessen.
Die gute Nachricht: Im Allgemeinen ist die Schadstoffbelastung in Schweizer Büroräumen als gering einzustufen – vor allem dann, wenn vermeidbare Schadstoffquellen auch wirklich konsequent vermieden werden.
Mit diesen Massnahmen lässt sich die Luftqualität im Büro effizient verbessern
Mit den smarten Lösungen von Conrad können Sie die Luftqualität in Ihrem Büro schnell und ohne grossen Aufwand verbessern und dafür sorgen, dass sich Ihre Mitarbeiter*innen rundum wohl am Arbeitsplatz fühlen. Wir empfehlen Ihnen insbesondere folgende technische Massnahmen, die auch ohne aufwändige Umbauaktionen durchzuführen sind:
Smarte Thermostate einbauen
Konventionelle Heizkörperthermostate können konstante Temperaturen innerhalb eines Büros nicht gewährleisten. Die mechanischen Lösungen sind schlichtweg nicht in der Lage, einen gewünschten Temperaturbereich automatisch zu halten. Mit smarten, elektronischen Thermostaten hingegen bringen Sie im Nu die Raumtemperatur auf ein Optimum. Besprechen Sie vor der Einstellung der Temperatur mit allen Mitarbeiter*innen, welcher Temperaturbereich als angenehm empfunden wird und stellen Sie diesen ein.
Tipp: Rüsten Sie die Bürofenster zusätzlich mit Sensoren aus, die die Heizung bei geöffnetem Fenster herunterregeln oder gleich ganz ausschalten. So sparen Sie zusätzlich Energiekosten!
Mit Luftentfeuchtern und Luftbefeuchtern zum optimalen Raumklima
Luftentfeuchter werden immer dann benötigt, wenn die Luftfeuchte in einem Büro zu hoch ist. Das ist allerdings eher die Seltenheit – vielmehr ist die Luftfeuchtigkeit in Schweizer Büros in der Regel viel zu niedrig. Conrad empfiehlt Ihnen hier vor allem Geräte, die mit erhitztem Wasserdampf arbeiten. Zwar müssen diese Luftbefeuchter regelmässig entkalkt werden, verkeimen aber nicht so schnell wie Geräte, die mit Verdunstungsflächen arbeiten. Verzichten Sie bitte generell auf Verdunster, die direkt am Heizkörper montiert werden oder offene Wasserschalen auf den Schreibtischen. Zwar haben auch diese Lösungen einen (geringen) Effekt auf die Luftfeuchte, stellen aber auch ein hervorragendes Biotop für Keime und Schimmelpilze dar.
Tipp: Haben Ihre Mitarbeiter*innen einen «Grünen Daumen»? Dann bereichern Sie Ihr Büro unbedingt mit Grünpflanzen! Zwar braucht es eine hohe Anzahl von Büropflanzen, um die Luftfeuchtigkeit in einem Büro wirklich messbar zu regulieren – aber das sollte kein Grund sein, komplett auf Pflanzen im Büro zu verzichten.
Rauchmelder und CO² Melder – für gesicherte Luftqualität am Arbeitsplatz
Rauchmelder und CO² Melder sollten in keinem Büro fehlen. Während Rauchmelder vor allem die Sicherheit erhöhen, dienen CO² Melder direkt dem Komfort. Die kleinen Geräte, die Sie selbstverständlich bei uns im Conrad Online-Shop erwerben können, messen kontinuierlich den Anteil an CO² in der Raumluft und geben einen Alarm aus, wenn die vordefinierten Grenzwerte überschritten werden. Als Frühwarnsystem eingesetzt, bewahren CO² Melder Ihre Mitarbeiter*innen vor Konzentrationsmängeln, Kopfschmerzen und Motivationsverlusten.
Klimaanlagen und Ventilatoren
Gerade in den Sommermonaten werden Klimaanlagen und Ventilatoren zu den beliebtesten Produkten in unserem Technik-Sortiment. Gerade Klimaanlagen eignen sich für Büros hervorragend, um den Temperaturbereich im Wohlfühl-Optimum zu halten. Ventilatoren können zusätzlich an den Schreibtischen für Abkühlung sorgen. Im Online-Shop von Conrad finden Sie eine grosse Auswahl an energiesparenden, hocheffizienten Klimaanlagen und Ventilatoren für den professionellen Einsatz in Ihrem Büro.
Mit Messgeräten die Luftqualität genau bestimmen
Mit Messgeräten können Sie die Luftqualität in Ihrem Büro besonders genau bestimmen. Die praktischen Handgeräte sind auch von Laien gut zu bedienen und zeigen auf, wo konkret Handlungsbedarf entsteht.
Gerne beraten wir Sie ausführlich zu unseren Messgeräten für die Bestimmung der Luftqualität in Ihrem Büro. Nehmen Sie am besten gleich Kontakt mit unseren Experten auf!
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