Ratgeber
Die Computertechnik und alles, was rundum dazugehört, unterliegen einer immer schneller voranschreitenden Entwicklung. Was heute noch als topaktuell beworben wird, hat bereits morgen einen leistungsgesteigerten Nachfolger und ist quasi übermorgen schon veraltet.
Auch wenn die Aussage etwas überspitzt formuliert ist, liegt doch ein Körnchen Wahrheit darin. Denn irgendwie hat das doch jeder schon einmal erlebt, der beruflich oder privat mit Computern und Bürotechnik zu tun hatte.
Wie gut, dass USB-Kabel in diesem Punkt eine löbliche Ausnahme bilden.
Denn USB-Kabel sind bereits seit dem Jahr 1996 auf dem Markt und erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit.
Warum das so ist und warum uns USB-Kabel auch noch die nächsten Jahre oder Jahrzehnte begleiten werden, beantworten wir in unserem Ratgeber.
Der Begriff USB setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnung Universal Serial Bus zusammen. Demnach beschreibt USB eine standardisierte Kommunikationsverbindung, bei der Datenbits seriell übertragen werden. Im Gegensatz zu den vormals verwendeten Ports (seriell oder parallel), bei denen jeweils nur ein Gerät angeschlossen werden konnte, können über USB theoretisch bis zu 127 Peripheriegeräte an einem Anschluss betrieben werden. Ein weiterer großer Vorteil der USB-Schnittstelle ist die Hot Plug-Funktion, also die Anschlussmöglichkeit während des aktiven Betriebes des Computers.
Allerdings müssen wir die eingangs erwähnte Aussage bezüglich der jahrzehntelangen Beständigkeit noch etwas ins richtige Licht rücken. Denn auch bei den USB-Kabeln ist die technische Entwicklung nicht stehen geblieben. Die Leitungen und Steckverbinder sind sowohl an die immer größeren Geschwindigkeiten und Datenvolumen, als auch an die stetig steigenden Strombelastungen angepasst worden.
Ursprünglich war der USB-Standard vorrangig für die Datenübertragung, zum Teil auch noch mit High Speed, gedacht. Also für den schnellen und einfachen Computer-Anschluss von Peripheriegeräten wie Drucker, Scanner, externe Festplatten, USB-Speichersticks oder Tastaturen. Der besondere Vorteil einer USB-Schnittstelle ist aber, dass neben den Anschlüssen für die bidirektionale Datenübertragung auch die Betriebsspannung für das angeschlossene Gerät mit zur Verfügung gestellt wird. Darum benötigen USB-Sticks und zum Teil auch externe Festplatten keinen zusätzlichen Stromanschluss bzw. kein externes Netzteil. Aber auch bei Smartphones werden die USB-Buchsen vorrangig als Ladebuchsen und erst in zweiter Linie als USB-Anschluss zur Hi-Speed Datenübertragung genutzt.
Allerdings muss man wissen, dass bei einem USB-Ladekabel die Kontakte für die Datenübertragung oftmals nicht angeschlossen sind. Schließlich soll das Mobiltelefon ja nur geladen werden. Auch dann, wenn anstelle eines Steckernetzteils die USB-A-Buchse eines PCs als Spannungsquelle genutzt wird. Ansonsten würde das Mobiltelefon durch das Betriebssystem im PC angezeigt werden.
Selbstverständlich können auch USB-Kabel, die für die Datenübertragung ausgelegt sind, ebenso als Ladekabel verwendet werden. Der einzige Nachteil in diesem Fall könnte aber sein, dass der Ladevorgang etwas länger dauert. Denn im Gegensatz zu Ladekabeln weisen die Adern für die Stromübertragung bei Datenkabeln oftmals einen etwas geringeren Querschnitt auf.
Neben der bereits angesprochenen Unterscheidung zwischen USB-Ladekabel und USB-Datenkabel gibt es bei den Kabeln noch weitere Unterschiede, die wir hier kurz vorstellen möchten:
USB-Anschlusskabel | Mit Standard USB-Anschlusskabeln werden Geräte wie Drucker, Kameras oder auch externe Festplatten an einen Computer angeschlossen. Sie bieten von den Generationen USB 1.1 bis USB 4.0 eine schnelle und zuverlässige Datenübertragung. Je nach USB-Generation sind unterschiedliche Anschluss-Stecker im Gebrauch, die wir im nachfolgenden Absatz noch genauer vorstellen. |
USB-Verlängerungskabel | Wenn das vorhandene USB-Kabel zu kurz für die zu überbrückende Distanz ist, können USB-Verlängerungskabel für alle Generationen zusätzliche Reichweite bieten. Sie kombinieren einen USB-Stecker mit einer USB-Buchse und bieten außerdem (je nach Modell) aktive Repeater bzw. Verstärker, doppelte Schirmung und viele weitere praktische Extras. |
USB-Adapter | USB-Adapter bzw. USB-Adapterkabel stellen eine komfortable Lösung dar, wenn Geräte mit unterschiedlichen USB-Anschlüssen miteinander verbunden werden müssen. Dies kann beispielsweise erforderlich werden, wenn am PC lediglich eine USB 2.0 oder USB 3.0 Buchse A frei ist, aber am neuen Smartphone ein USB-C Stecker benötigt wird. |
USB-Y-Kabel | Praktische USB-Y-Kabel verbinden bis zu drei Geräte miteinander und können beispielsweise bei Laptops mit wenigen USB-Buchsen die Anschlussmöglichkeiten erweitern. Dazu werden die Y-Kabel in verschiedenen Kombinationen mit unterschiedlichen USB-Steckern angeboten. |
USB-OTG-Kabel | USB-OTG steht für USB On The Go und bedeutet so viel wie USB für unterwegs. Der Kerngedanke hinter dieser Verbindungstechnik ist, dass beispielsweise eine Digitalkamera ohne zwischengeschalteten PC mit einem Drucker oder einem Speicherstick verbunden werden kann. Um dies zu ermöglichen, müssen die Geräte OTG unterstützen und es muss ein OTG-Kabel verwendet werden. |
Apple iPad/iPhone/iPod- Anschlusskabel | Für die speziellen Lightning-Buchsen oder 30poligen Apple Dock-Buchsen an Apple-Geräten gibt es multifunktionale Anschlusskabel, die mit einer USB-Buchse verbunden werden können. So gelingt der High Speed Datentransfer problemlos! |
Wie bereits erwähnt, haben sich die USB-Steckverbinder nach und nach der technischen Entwicklung und den Erfordernissen bzw. dem zur Verfügung stehenden Platz angepasst. Das führte über die Jahre hinweg dazu, dass sich inzwischen eine stattliche Anzahl an USB-Steckverbindern am Markt etabliert hat. Die wichtigsten Steckverbinder wollen wir hier kurz vorstellen:
USB Mini-B:
Besonders bei älteren mobilen Geräten wie Digitalkameras oder Kfz-Navigationsgeräten sind noch Anschlüsse für Mini B Stecker zu finden.
Aber auch USB-Schnittstellenadapter, die das Anschließen von externen Systemen an einen PC ermöglichen, weisen Mini-USB Buchsen zum Anschluss von Leitungen auf.
USB Micro-B:
Micro B Stecker bzw. Micro-USB-Kabel waren und sind sehr häufig bei Smartphones und Tablets zu finden.
Da Micro B Stecker deutlich flacher als die Mini-Stecker ausgelegt sind, eignen sie sich in idealer Weise für Geräte mit geringer Bauhöhe. Auch bei vielen Powerbanks sind Anschlüsse für Micro-Stecker zu finden.
USB Typ C™ bzw. USB-C:
Neben der hohen Datenübertragungsgeschwindigkeit, die für USB 4.0 benötigt wird und der deutlich gesteigerten Strombelastbarkeit, hat ein USB-C Stecker einen entscheidenden Vorteil:
Der flache Stecker muss nicht in eine bestimmte Position gedreht, sondern kann beidseitig eingesteckt werden.
USB-C als einheitlicher EU-Standard
Ab dem 28. Dezember 2024 müssen Hersteller von mobilen Consumer-Produkten eine USB-C Buchse als Standard-Ladebuchse in ihre Geräte integrieren. Im ersten Schritt betrifft das Smartphones, Tablets, eBook-Reader, Digitalkameras, Spielekonsolen, tragbare Navigationssysteme, mobile Lautsprecher, Headsets, Ohrhörer, Kopfhörer und auch Computer-Tastaturen und Mäuse. Ab Januar 2026 müssen auch Notebooks mit USB-C Anschlüssen ausgestattet sein.
Unser Praxistipp: USB-Stecker richtig anschließen
Abgesehen vom USB-C bzw. Typ-C Stecker müssen die oben erwähnten Stecker immer erst in die richtige Position gedreht werden. Nur so lassen sie sich an einem USB-Gerät, an einem USB-Port oder an einem USB-Ladegerät anschließen. Um die richtige Position schnell erkennen zu können, bilden einige Hersteller das USB-Symbol auf dem Steckergehäuse mit ab.
Wenn der Stecker so gedreht wird, dass das Symbol nach oben ausgerichtet ist, stimmt in den meisten Fällen die Drehrichtung. Wenn der Ansteckvorgang dann gefühlvoll und mit minimalem Kraftaufwand durchgeführt wird, werden die Ladebuchsen an Smartphone, Tablet und Co auch auf Dauer zuverlässig funktionieren.
Bei der Auswahl des passenden USB-Kabels sollte zunächst definiert werden, ob ein Datenkabel zur Signalübertragung, ein OTG-Kabel oder ein leistungsfähiges Ladekabel benötigt wird.
Das nächste wichtige Auswahlkriterium sind die erforderlichen Steckverbinder an beiden Seiten der Leitung. Um den Anschluss zu erleichtern, werden die Kabel teilweise mit abgewinkelten Steckern angeboten.
Bei Datenkabeln spielen auch der physikalische Aufbau der Leitung und die Abschirmung der Adern eine wichtige Rolle. Deshalb besteht die Möglichkeit, USB-Kabel nach dem genutzten USB-Standard, wie beispielsweise USB 2.0 Kabel oder USB 3.0 Kabel, auszuwählen. Die Kabel sind dann für die jeweiligen Übertragungsgeschwindigkeiten optimiert. Alternativ dazu können Kabel auch für bestimmte Funktionen, wie z.B. OTG oder für den Druckeranschluss, ausgewählt werden. Allerdings muss in diesem Fall noch geprüft werden, welche Steckverbinder erforderlich sind.
Zudem sollten auch konkrete Vorstellungen über die erforderliche Länge des Kabels vorhanden sein. Denn ein USB-Kabel sollte nur so lange wie unbedingt erforderlich sein. Ansonsten leiden die Datenübertragungsgeschwindigkeit bzw. die Ladezeit unter zu langen Kabeln.
Genauso vielfältig wie die unterschiedlichen Einsatzszenarien sind auch die weiteren Leistungsmerkmale der von uns angebotenen USB-Kabel. Darum muss jede anwendende Person letztendlich selbst entscheiden, welche zusätzlichen Leistungsmerkmale das benötigte USB-Kabel sonst noch aufweisen muss.
Sind alle USB-Kabel kompatibel?
Wichtig ist in erster Linie die passende Bauform des USB-Steckers zur Buchse (Typ A, B und C™). Für die Datenübertragung über USB-Buchsen werden sog. generische Treiber eingesetzt, die Geräte nach ihrer Funktion bedienen, z. B. Drucker oder Lautsprecher. Das heißt, ein USB 3.0 Kabel kann auch an eine USB 2.0 Buchse angeschlossen werden. Die Geschwindigkeit der Datenübertragung sowie ein etwaiger Ladevorgang richten sich dabei nach der Leistungsfähigkeit der USB 2.0 Buchse am PC. Sollte an der USB 2.0 Buchse eine Festplatte mit USB 3.0 (USB 3.1) angeschlossen werden, kann es problematisch werden. Denn unter USB 2.0 beträgt die maximale Stromstärke lediglich 0,5 A bzw. 500 mA. Geräte, die nach dem USB 3.0 Standard ausgelegt sind, können aber unter Umständen bis zu 0,9 A Strom aufnehmen. Eine USB 2.0 Buchse kann diese Stromstärke nicht leisten.
Können USB-Kabel verlängert werden?
Für USB-Kabel sind Verlängerungskabel erhältlich. Dabei können jedoch Verluste im Bereich der Datenübertragung oder der Ladegeschwindigkeit entstehen. Grundsätzlich sollten Kabel mit geeigneten Verlängerungskabeln in gleicher Bauform für die jeweilige USB-Generation (z.B. USB 2.0 bzw. USB 3.0 oder USB 3.1) verbunden werden.
Wie werden USB-Kabel entsorgt?
Sollte ein USB-Kabel durch Beschädigung nicht mehr funktionsfähig sein, kann es an Wertstoffhöfen oder Sammelstellen der weiteren Verwertung zugeführt werden. Die enthaltenen Metalle (z.B. Kupfer oder eventuell Gold) können wiederverwendet werden.