Ratgeber
Ob 3-fach, 4-fach, 6-fach oder in Sonderbauformen: Steckdosenleisten oder Mehrfachsteckdosen sind in jedem Haushalt zu finden. Besonders dann, wenn der Elektriker bei der Hausinstallation mit den 230 V-Wandsteckdosen sparsam umgegangen ist.
Doch obwohl wir Mehrfachsteckdosen vielfältig nutzen, gibt es einiges zu beachten. Denn der allzu sorglose Umgang kann schnell zu ernsten Problemen führen. Wir verraten Ihnen interessante Infos zu Steckdosenleisten und sagen Ihnen, worauf beim Umgang zu achten ist.
Eine Steckdosenleiste oder Mehrfachsteckdose bietet die Möglichkeit mehrere 230 V-Verbraucher an einer Netzsteckdose zu betreiben. Dementsprechend bietet das Gehäuse einer Mehrfach-Steckdosenleiste eine unterschiedliche Anzahl von Steckplätzen für Netzstecker.
Die Steckplätze können für Schweizer Stecker, Schutzkontaktstecker, CEE-Stecker oder für Europastecker ausgelegt sein. Es gibt aber auch andere Bauformen, wie z.B. für FR-Stecker. Der Anschluss an das Stromnetz erfolgt über ein Kabel mit meist vergossenem Netzstecker. Alternativ dazu werden auch Steckdosenleisten ohne Anschlusskabel angeboten, die individuell montiert werden können.
Je nach Verwendungszweck können Mehrfachsteckdosen noch über weitere Ausstattungsmerkmale verfügen. Dazu zählen z.B. Schalter, Kindersicherungen, Master-/Slave-Funktionen oder Vorrichtungen zum Überspannungsschutz.
Zudem werden immer mehr Steckerleisten mit USB Anschlüssen ausgerüstet. Damit besteht die Möglichkeit, ein USB Ladekabel direkt an der Steckerleiste anzuschließen. Der integrierte USB-Charger übernimmt dann die Regelung der Ausgangsspannung.
Die steckbaren Stromverteiler lassen sich einmal nach ihren Besonderheiten und nach ihrer Bauform unterscheiden.
Besonderheiten und Ausstattungsmerkmale bei Steckdosenleisten:
Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal und auch Kaufkriterium sind die unterschiedlichen Besonderheiten und Ausstattungsmerkmale. Diese können entweder einzeln oder auch in Kombination vorhanden sein.
Standard-Steckdosenleisten
Diese Mehrfachsteckdosen haben keine besonderen zusätzlichen Leistungsmerkmale. Sie werden deshalb zum Teil recht preisgünstig angeboten.
Da sich der Preis auch in der Qualität der Steckkontakte wiederspiegelt, ist es bei leistungsstarken Verbrauchern ratsam, lieber auf hochwertige Markenqualität zu setzen.
Steckdosenleisten mit Schalter
Durch einen integrierten Schalter können alle angeschlossenen Verbraucher gemeinsam vom Stromnetz getrennt werden.
Alternativ dazu gibt es auch die Möglichkeit, einzelne Steckdosentöpfe vom Stromnetz zu trennet.
Dazu befindet sich neben jeder Schutzkontaktsteckdose ein dazugehöriger Schalter.
Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz
Master-/Slave-Steckdosenleisten
Wenn der an der Master-Steckdose angeschlossene Verbraucher eingeschaltet wird, versorgt die Steckdosenleiste auch die Slave-Steckdosen mit Netzspannung.
So reicht es aus lediglich den Fernseher einzuschalten, um auch den SAT-Receiver und das Soundsystem in Betrieb zu nehmen.
Funk-Steckdosenleisten
Funk-Steckdosenleisten bieten die Möglichkeit die angeschlossenen Verbraucher bequem vom Schreibtisch oder dem Sessel aus per Funk zu schalten.
Je nach Ausführung können die Verbraucher an den unterschiedlichen Steckdosen individuell ein- oder ausgeschaltet werden.
Steckdosenleisten mit USB
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Geräten, die über USB geladen werden können.
Dazu zählen nicht nur Smartphone, Tablet und Co. Auch viele Spielwaren und ferngesteuerte Einsteiger-Modelle werden mittlerweile über USB geladen.
Damit nicht ständig ein Notebook oder PC laufen muss, sind Steckdosen mit USB Anschluss eine ideale Alternative. An den Ladebuchsen können dann die USB-Ladekabel direkt angeschlossen werden.
Farbenvielfalt bei Steckerleisten
Unterschiedliche Bauformen bei Steckdosenleisten
Neben den Besonderheiten und Ausstattungsmerkmalen unterscheiden sich Steckdosenleisten auch in ihrer Bauform.
Tisch-Steckdosenleiste
Bis vor einiger Zeit wurde die klassische Steckdosenleiste, so wie sie millionenfach anzutreffen ist, auch als Tisch-Steckdosenleiste bezeichnet. Vermutlich deshalb, da Tische früher nicht mit Steckdosen ausgestattet waren.
Mittlerweile hat sich das aber geändert. Unter dem Begriff Tisch-Steckdosen versteht man heutzutage eher Steckdosen und Steckerleisten, die für die Montage in und auf dem Tisch vorgesehen sind.
Einbau-Steckdosenleiste
Bei der Installation einer Einbau-Steckdosenleiste ist logischerweise etwas mehr Aufwand erforderlich.
Dafür wirken Einbau-Steckdosen wegen der unsichtbar verlegten Kabel immer sauber aufgeräumt.
Zudem sorgt der versenkte Einbau dafür, dass sie niemals stören oder im Weg sind.
Steckdosen-Türme
Steckdosen-Türme werden versenkt in Tisch- oder Arbeitsplatten eingebaut.
Dadurch wirken sie nicht störend und sind jederzeit einsatzbereit.
Bei Bedarf wird der Turm einfach ausgezogen und bietet dann die unterschiedlichsten Anschlussmöglichkeiten.
Steckdosen-Verteiler
Steckdosen-Verteiler sind Mehrfachsteckdosen mit zum Teil recht langem Kabel.
Im mobilen Einsatz dienen sie als Verlängerungskabel mit Mehrfachsteckdose.
Beim stationären Einsatz werden sie gerne abgehängt über dem Arbeitsplatz montiert, um unterschiedliche Werkzeugmaschinen anschliessen zu können.
Steckdosen-Würfel
Steckdosen-Würfel sind die Platzsparer unter den Mehrfachsteckdosen.
Sie können auf jedem Tisch oder auf jeder Arbeitsplatte montiert werden.
Aber auch eine unsichtbare Montage an der Unterseite der Tisch- oder Arbeitsplatten ist denkbar. Den Möglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.
19 Zoll Steckdosenleisten
In der Bühnen- oder Veranstaltungstechnik werden die unterschiedlichsten elektronischen Geräte für die Licht- und Soundsteuerung benötigt.
Diese werden zwecks einfachem Auf- und Abbau und zum sicheren Transport in Kisten mit 19 Zoll Breite (19 Zoll Rack) eingebaut.
Demzufolge ist es sinnvoll auch 19“-Steckdosenleisten fest im 19“-Rack zu installieren und so die Geräte mit Strom zu versorgen.
Um die richtige Steckdosenleiste für das jeweilige Vorhaben zu finden, sollte man sich im Vorfeld einige Gedanken machen bzw. folgende Fragen beantworten:
1. Welches Steckersystem wird benötigt?
Auf dem Schweizer Markt Markt Bei gibt es den Netzsteckern zwei unterschiedliche Systeme. Neben den 2-polig (Typ11) und den 3-polig (Typ12) werden auch die flachen Eurostecker genutzt.
Dementsprechend werden für die unterschiedlichen Systeme angepasste Steckerleisten angeboten.
Während ein Eurostecker problemlos in eine Schutzkontakt-Steckdose gesteckt werden kann, ist das umgekehrt nicht möglich. Werden ausschliesslich Eurostecker verwendet, ist der Einsatz einer Schweizer Steckdosenleiste ebenfalls möglich.
2. Wie viele Steckplätze muss die Steckdosenleiste haben?
Das wohl wichtigste Auswahlkriterium steht unter dem Punkt „Anzahl Steckdosen“ bei den technischen Daten. Wenn nur drei Steckplätze benötigt werden, ist es eher unpraktisch eine grössere Steckerleiste zu nehmen. Diese beansprucht nur unnötig Platz und lässt sich unter Umständen schlechter verstauen.
3. Wie müssen die Steckdosen in der Leiste angeordnet sein?
Bei dicht angeordneten Steckdosen kann es leicht zu Problemen führen, wenn grosse Steckernetzteile angeschlossen werden. Die Netzteilgehäuse verdecken dann zum Teil die Nachbar-Steckdose. Aber auch die Ausrichtung der Steckdosen ist wichtig. Wenn die Doseneinsätze nicht seitlich verdreht sind, Kann ein Winkel-Netzstecker die Nachbardose mit abdecken.
4. Wie lange muss die Zuleitung sein?
Oft ist der Aufbauort der Leiste nicht in der Nähe der Wandsteckdose. Dann ist es erforderlich, dass die Zuleitung der Steckdosenleiste lange genug ist. Im umgekehrten Fall wirkt eine übermässig lange Zuleitung oft als störend.
5. Welche zusätzliche Funktion muss die Steckerleiste erfüllen?
Neben der Stromverteilung kann es noch erforderlich werden, dass die Steckerleiste weitere Aufgaben erfüllen muss. Werden Multimedia-Geräte angeschlossen werden, wäre eine Überspannungsschutz-Steckdosenleiste nicht schlecht. Wird die Steckdosenleiste an einer Werkbank montiert, empfiehlt sich eine Personenschutz-Steckdosenleiste. Steckdosenleisten im Wohnbereich sollten in jedem Fall mit einer Kindersicherung ausgestattet sein.
6. Werden Schalter benötigt?
Eine Steckdosenleiste mit Schalter bietet den entscheidenden Vorteil, dass ein Klick am Schalter reicht, um alle angeschlossenen Verbraucher stromlos zu schalten. Dadurch lässt sich bei der StandBy-Stromverbrauch per Schalter auf Null reduzieren. Noch komfortabler ist es, wenn jede Steckdose in der Leiste mit einem eigenen Schalter ausgerüstet ist. Bei manchen Verteilerleisten sind die Schalter so gebaut, dass sie auch als Fussschalter funktionieren.
7. Sind Optik und Design wichtig?
Wenn die Steckerleiste hinter einem Schrank verstaut wird, spielen Farbe und Design keine Rolle. Im sichtbaren Bereich hingegen ist die Optik schon wichtiger. Besonders dann, wenn z.B. in Firmenräumen grosser Wert auf perfektes Design gelegt wird.
8. Welche äusseren Einflüsse sind vorhanden?
Dass Steckdosenleisten für den Aussenbereich die erforderliche IP-Schutzart aufweisen muss, versteht sich von selbst. Aber auch im Innenbereich, wo mit Spritzwasser oder Dampf zu rechnen ist, muss eine Steckdosenleiste entsprechend ausgerüstet sein.
Ebenso bei wechselnden Einsatzorten auf Baustellen. Hier sollte lieber zu einem Exemplar mit massivem Aluminium-Gehäuse gegriffen werden.
Der Anschluss einer Steckdosenleiste ist schnell erledigt. Aber ebenso schnell kann man dabei Fehler machen. Der wohl schlimmste Fehler, den man überhaupt machen kann, ist die Überlastung der Steckdosenleiste.
Eine Wandsteckdose ist im Regelfall mit einem 10 A Leitungsschutzschalter abgesichert. Bei einer Spannung von 230 V ergibt das eine maximale Leistung von 2300 Watt.
Wenn leistungshungrige Verbraucher wie Heizlüfter, Radiatoren oder Kochplatten an einer Steckerleiste angeschlossen werden, kann der Grenzwert sehr schnell überschritten werden. Falls dann der Schutzschalter nicht auslöst, kann es schnell zu einer Überhitzung der Steckerleiste oder zu einem Steckdosenbrand kommen. Daher sollte man stets ein Augenmerk auf die Leistung der angeschlossenen Geräte haben.
Ebenso wichtig: Die angeschlossenen Netzstecker müssen fest und kontaktsicher in der Leiste sitzen. Lose sitzende Stecker oder wackelige Steckernetzteile führen zu nicht nur Kontaktproblemen. Der viel zu grosse Übergangswiderstand kann zu Fehlfunktionen und zur Überhitzung der Steckdosenleiste führen.
Wie viele Geräte dürfen an einer Steckdosenleiste angeschlossen werden?
Nicht die Anzahl der anschliessbaren Geräte ist entscheidend. Viel wichtiger ist die Leistungsaufnahme der angeschlossenen Geräte. Diese darf in Summe nicht höher sein, als die max. Anschlussleistung der Steckerleiste.
Wieso sind die meisten Steckdosenleisten Weiss oder Schwarz?
Die Farben Weiss und Schwarz sind eher neutral und lassen sich optisch leichter in das Umfeld einfügen. Im Küchenbereich wird man eher eine Leiste in der Farbe Weiss bevorzugen, wobei in einer Ecke des Arbeitszimmers eine Leiste in Schwarz unauffälliger ist. Zudem sind Steckdosenleisten in Schwarz nicht so empfindlich gegen Verschmutzungen.
Was bedeutet die Bezeichnung H05VV-F3G1,5?
Unter der Bezeichnung H05VV-F3G1,5 ist das Anschlusskabel der Mehrfachsteckdose genau beschrieben:
H = harmonisierte Adernkennzeichnung; 05 = Bemessungsspannung 300/500 V; V = PVC-Leitungsisolierung; V = PVC-Mantelisolierung; F = feindrähtig bzw. flexibel; 3 = Anzahl der Adern; G = mit Schutzleiter (Grün/Gelb); 1,5 = Leitungsquerschnitt in mm².
Wie funktionieren Überspannungsschutz-Steckdosenleisten?
Für einen effektiven Überspannungsschutz müssen Spannungsspitzen, die deutlich höher sind als die Netzspannung, wirkungsvoll abgeleitet werden. Ober nicht nur die Netzspannung wird überwacht. Manche Mehrfachsteckdosen sichern auch noch die Telefonleitung, Antennenleitungen oder Netzwerkleitungen mit ab.
Dazu werden Funkenstrecken und spannungsabhängige Widerstände genutzt. Zusammen mit superschnellen Sicherungen bieten die Leisten den angeschlossenen HiFi-Anlagen, Fernsehern oder auch Telekommunikationseinrichtungen einen effektiven Überspannungsschutz. Wichtig: Überspannungsschutz ist kein Ersatz für den Blitzschutz. Vielmehr sollte Überspannungsschutz als sinnvolle Ergänzung zum Blitzschutz gesehen werden.
Was ist eine USV Steckdosenleiste?
Eine USV-Steckdosenleiste ist nicht für den Anschluss an einer Schutzkontakt-Steckdose vorgesehen. Am Anschlusskabel ist anstelle des Schutzkontakt-Steckers ist ein Kaltgeräte-Stecker montiert, der an eine USV (Unterbrechungsfreie Strom Versorgung) angesteckt wird. Die USV erkennt einen Netzausfall und versorgt den angeschlossen Computer noch so lange, dass eine Datensicherung auf einer Festplatte durchgeführt werden kann.
Was ist der Unterschied zwischen einen Europa-Stecker und einem Schutzkontaktstecker?
Ein Europastecker hat lediglich zwei Kontakte für die Phase und den Null-Leiter. Dies ist für netzstrombetriebene Geräte der Schutzklasse II vollkommen ausreichend. Geräte mit Metallgehäuse, wie z.B. Toaster müssen über Schutzkontakt-Steckdosen angeschlossen werden. Über den Schutzkontakt wird eine elektrisch leitende Verbindung mit dem Metallgehäuse hergestellt. Im Falle eines Isolationsschadens würde der FI auslösen, falls jemand das spannungsführende Gehäuse anfasst.