24.04.2025
7 Minuten
Smart Hospital - Technologie trifft auf Patientenversorgung
Digitale Technologien verändern radikal die Art, wie die Gesundheitsversorgung im Klinikalltag organisiert, gesteuert und umgesetzt wird. Das Konzept des Smart Hospital beschreibt Einrichtungen, die durchgängig digital vernetzt sind, Prozesse automatisieren, medizinische Daten intelligent nutzen und technische Systeme integriert steuern. Im Zentrum steht eine adaptive Infrastruktur, die auf wechselnde Anforderungen dynamisch reagiert – von der Patientenüberwachung über die Logistik bis zur Instandhaltung. Sensorik, IoT, Robotik und KI ermöglichen Abläufe, die schneller, zuverlässiger und präziser sind als jemals zuvor in der Geschichte der Medizin.
Mit Lösungen aus dem Conrad Sortiment lassen sich zentrale Bausteine des Smart Hospitals von morgen bereits heute umsetzen – skalierbar, systemoffen und praxistauglich. Der folgende Beitrag zeigt, welche Technologien im Smart Hospital den Takt vorgeben – und wie sie das Zusammenspiel aus Technik, Versorgung und Organisation neu definieren.
Sensorik, Vernetzung, Automatisierung – IoT und IoMT im Klinikbetrieb
Im Zentrum jedes Smart Hospitals steht ein feinmaschiges Netz vernetzter Systeme: Sensorik, Automatisierung und das Internet of Medical Things (IoMT) bilden das technische Fundament einer Infrastruktur, die nicht allein auf Stabilität, sondern auf Reaktionsfähigkeit ausgelegt ist. In modernen Klinikgebäuden kommunizieren HLK-Systeme, Medizingeräte, Sicherheits- und Versorgungstechnik kontinuierlich miteinander – gesteuert über zentrale Plattformen, verbunden durch robuste Netzwerktechnik.
Schon jetzt weit verbreitet ist die Integration intelligenter Klimasysteme: Sensoren messen Temperatur, Luftqualität oder CO₂-Werte in Echtzeit und steuern Belüftung, Kühlung oder Luftwechsel automatisch. Im OP-Bereich oder auf Intensivstationen lassen sich so hygienerelevante Parameter präzise halten – ohne manuelle Eingriffe. Gleichzeitig erkennen vernetzte Systeme den Wartungsbedarf frühzeitig. Predictive Maintenance ersetzt dabei starre Wartungsintervalle durch datenbasierte Prognosen – Ausfälle lassen sich minimieren, Serviceeinsätze gezielt planen.
Das IoMT geht noch einen Schritt weiter. Hier sind medizinische Geräte selbst Teil des Netzwerks: Vitalparameter werden automatisch dokumentiert, Patientenbewegungen erfasst, Infusionspumpen oder Dialysegeräte kabellos überwacht. Trackinglösungen ermöglichen, dass medizinisches Equipment – von mobilen Ultraschallsystemen bis zu Notfallwagen – jederzeit auffindbar bleibt. Die gesammelten Daten fliessen direkt in Patientenakten oder übergeordnete Krankenhausinformationssysteme ein.
Für diese Integrationsleistung braucht es leistungsfähige, sichere und standardkompatible Komponenten. Conrad bietet ein breites Sortiment an Sensoren, Gateways, Wireless-Modulen und Steuerungseinheiten, die exakt auf diese Anforderungen zugeschnitten sind – robust, interoperabel und für den Dauerbetrieb im anspruchsvollen Klinikalltag entwickelt.
Architektur des Fortschritts – Was das Smart Hospital smart macht
Ein Smart Hospital ist ein vollständig vernetztes Ökosystem, in dem Infrastruktur, klinische Prozesse, IT-Systeme und Geräte intelligent miteinander kommunizieren. Ziel ist eine Umgebung, in der Informationen in Echtzeit verfügbar sind, Abläufe automatisiert ablaufen und alle Elemente flexibel aufeinander abgestimmt sind – von der Gebäudetechnik bis zur Patientenversorgung.
Die Grundlage dafür bildet eine Architektur, die klassische Silostrukturen aufbricht. Sensoren, Geräte, Aktoren und Anwendungen agieren als Teile eines integrierten Netzwerks. Daten werden nicht mehr nur gespeichert, sondern analysiert, geteilt und in automatisierte Reaktionen überführt – etwa in der vorausschauenden Wartung technischer Anlagen, bei der Steuerung des Energieverbrauchs oder in der intelligenten Belegung von Patientenzimmern.
Die IT wird in dieser Umgebung zum strategischen Enabler, der Systeme betreibt und aktiv Prozesse gestaltet. Das Smart Hospital wird dadurch zu einer „lernenden Organisation“ – eine Struktur, die auf Veränderungen reagiert, Muster erkennt und daraus Optimierungspotenziale ableitet.
Digitale Patientenakten – Die Datendrehscheibe
Die digitale Patientenakte bildet das Rückgrat jeder vernetzten medizinischen Versorgung. Sie schafft Transparenz über Abteilungsgrenzen hinweg, beschleunigt Prozesse und senkt das Risiko medizinischer Fehlentscheidungen. Im Gegensatz zu papierbasierten Systemen oder isolierten Insellösungen ermöglicht die digitale Patientenakte einen strukturierten, jederzeit abrufbaren Überblick über den gesamten Behandlungsverlauf – vom Erstkontakt bis zur Nachsorge.
Ein entscheidender Vorteil liegt in der Synchronisation: Diagnosen, Laborwerte, Bilddaten oder Medikationspläne stehen allen autorisierten Beteiligten gleichzeitig zur Verfügung. Das erleichtert interdisziplinäre Entscheidungen und reduziert zeitaufwendige Rückfragen. Zugleich lassen sich wiederkehrende Prozesse automatisieren – etwa das automatische Befüllen von Formularen, das Setzen von Therapiehinweisen oder das Auslösen medizinischer Folgeprozesse.
Damit solche Systeme zuverlässig funktionieren, braucht es standardisierte Schnittstellen. Der Einsatz von Protokollen wie HL7 oder FHIR gewährleistet, dass Daten zwischen unterschiedlichen Systemen und Herstellern konsistent übergeben werden können – eine Grundvoraussetzung für die Interoperabilität im Krankenhausalltag. Nur wenn Bildgebung, Laborausstattung, Station und Verwaltungssysteme reibungslos miteinander sprechen, entsteht ein durchgängiger Informationsfluss.
Besonders relevant ist dieser Ansatz für multidisziplinäre Behandlungsteams. Ob Chirurgie, Onkologie oder Pflege – alle greifen auf denselben Datenstand zu, unabhängig von Standort oder Endgerät. Das unterstützt die Versorgungsqualität – und erhöht auch die IT-Sicherheit, weil klare Zugriffsrechte, verschlüsselte Übertragungen und zentrale Datenhaltung etabliert werden können.
Künstliche Intelligenz in Diagnostik und Klinikprozessen
Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen verändert die klinische Entscheidungsfindung mit beachtlicher Geschwindigkeit – insbesondere in Bereichen, in denen grosse Datenmengen ausgewertet werden müssen. In der bildgebenden Diagnostik analysieren KI-Systeme radiologische Aufnahmen aus CT oder MRT innerhalb von Sekunden, erkennen pathologische Muster mit hoher Präzision und markieren auffällige Areale für die nachfolgende ärztliche Begutachtung. Assistenzsysteme in der Radiologie reduzieren so die diagnostische Bearbeitungszeit und erhöhen gleichzeitig die diagnostische Sicherheit durch standardisierte, lernende Auswertung.
Neben der Bildverarbeitung zeigt KI im Bereich der Natural Language Processing (NLP) ihr Potenzial: Integriert in Krankenhausinformationssysteme wandelt KI gesprochene oder handschriftliche Arzt-Notizen automatisiert in strukturierte Daten um, klassifiziert Inhalte kontextbezogen und ergänzt Dokumentationen in Echtzeit. Das entlastet das medizinische Personal und verbessert die Datenqualität erheblich. Auch administrative Prozesse profitieren von intelligenten Algorithmen.
KI-gestützte Triage-Systeme priorisieren Notfälle nach Risikoprofil, automatisieren die Patientenzuweisung auf Basis von Ressourcenverfügbarkeit und optimieren Abläufe entlang der gesamten Versorgungskette.
Für diese Anwendungen braucht es spezialisierte Hardware: GPU-basierte Recheneinheiten, Edge-Devices für dezentrale Verarbeitung sowie modulare Entwicklungsplattformen – leistungsfähig, skalierbar und direkt einsetzbar im klinischen Umfeld.
Kollege Roboter in der Logistik und Pflegeunterstützung
Im Bereich der logistischen Versorgung eines Krankenhauses leisten autonome Systeme bereits heute schon wertvolle Arbeit – zuverlässig, präzise und rund um die Uhr einsatzbereit. Ob Medikamente, steriles OP-Besteck oder Frischwäsche: Autonome Transportsysteme bewegen sich selbstständig durch das Gebäude, navigieren via Lidar, Sensorfusion und Mapping-Technologien durch komplexe Klinikstrukturen und reduzieren dadurch die Laufwege für das Personal erheblich.
Parallel dazu gewinnen kollaborative Roboter, sogenannte Cobots, an Bedeutung in der pflegerischen Unterstützung. Diese Systeme übernehmen körperlich belastende Aufgaben wie das Heben von Patient*innen, die Unterstützung bei Transfers oder erinnern eigenständig an Medikamentengabe und Vitalwertkontrollen. Durch ihre sensorische Ausstattung sind Cobots in der Lage, „feinfühlig“ auf Menschen zu reagieren – ein entscheidender Vorteil in sensiblen Einsatzbereichen wie der Geriatrie oder Intensivpflege.
Damit solche Anwendungen zuverlässig funktionieren, braucht es robuste und exakt aufeinander abgestimmte Komponenten. Antriebstechnik, Steuerungssysteme, Sensorik und Sicherheitstechnik aus dem Conrad Sortiment liefern die technische Basis für robotische Lösungen im Klinikalltag. Modular aufgebaut und auf hohe Betriebszeiten ausgelegt, ermöglichen sie die Entwicklung und Integration autonomer Systeme, die effizient, sicher und wartungsarm arbeiten.
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Mit VR durch den menschlichen Körper
Virtual Reality (VR) hält zunehmend Einzug in medizinische Einrichtungen – nicht als Spielerei, sondern als praxisnahes Werkzeug mit hohem Nutzen. Das sogenannte virtuelle Patientenzimmer ermöglicht es, komplexe Zusammenhänge greifbar zu machen: Organe, Krankheitsverläufe oder Eingriffe lassen sich in 3D visualisieren, interaktiv erkunden und aus verschiedenen Perspektiven erleben. Besonders in der Patient*innenaufklärung schafft VR neue Möglichkeiten.
Wie eindrucksvoll dieses Potenzial genutzt werden kann, zeigt der SRF-Beitrag „Mit dem Patienten im Körper des Patienten“. Darin wird demonstriert, wie Ärztinnen und Pflegefachpersonen durch virtuelle Simulationen Einblicke in den Innenraum des Körpers gewinnen, Pathologien räumlich erfassen und sich optimal auf Eingriffe vorbereiten können. Auch für Angehörige und Patientinnen selbst entsteht so ein besseres Verständnis der medizinischen Situation.
Darüber hinaus etabliert sich VR als wertvolles Trainingsinstrument. Operationsvorbereitung, Notfallreaktionen oder Teamkommunikation lassen sich realitätsnah und wiederholbar üben – unabhängig von Ort und Zeit.
Digitale Resilienz im Schweizer Spitalbetrieb – IT-Schutzmassnahmen auf neuem Niveau
In der Schweiz erfordert der Schutz sensibler Gesundheitsdaten ein fein abgestimmtes Zusammenspiel technischer, organisatorischer und regulatorischer Massnahmen. Die Vorgaben des revidierten Datenschutzgesetzes (DSG) stellen hohe Anforderungen an Spitäler und Pflegeeinrichtungen – insbesondere beim Umgang mit besonders schützenswerten Patientendaten. Da das Gesundheitssystem föderal organisiert ist, erschweren unterschiedliche kantonale Regelungen eine flächendeckend einheitliche Umsetzung.
Eine zentrale Herausforderung besteht in der Absicherung heterogener IT-Landschaften. Viele Einrichtungen arbeiten mit einer Mischung aus modernen Systemen und älteren medizinischen Geräten, deren Sicherheitsstandards oft nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechen. Diese Legacy-Systeme lassen sich nicht ohne Weiteres austauschen und stellen somit ein latentes Sicherheitsrisiko dar – besonders in vernetzten Umgebungen.
Schweizer Institutionen setzen zunehmend auf Netzwerktrennung, Micro-Segmentierung und automatisiertes Monitoring, um Sicherheitsvorfälle frühzeitig zu erkennen. Dabei wird die IT nicht nur als Infrastruktur, sondern als kritische Versorgungsinstanz verstanden. Der Betrieb muss auch im Angriffsfall stabil bleiben – etwa durch unterbrechungsfreie Stromversorgung, Verschlüsselungstechnologien und sichere Authentifizierung.
Techniklösungen wie Firewalls, redundante Netzwerke oder verschlüsselte Storage-Systeme tragen wesentlich dazu bei, die Resilienz digitaler Kliniksysteme zu sichern. Entscheidend bleibt jedoch: Die technische Abwehr muss von klaren Prozessen und einem sensibilisierten Personal flankiert werden.
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Zukunftsperspektive – Wohin entwickelt sich das Smart Hospital?
Das Smart Hospital von morgen wird nicht nur digital vernetzt sein, sondern zunehmend auch autonom agieren. Technologien wie selbstlernende Systeme, digitale Zwillinge und vollautomatisierte Versorgungspfade definieren dabei die nächste Entwicklungsstufe. Sie erweitern das bisherige Konzept – weg von statischen Abläufen, hin zu dynamischen, datengetriebenen Entscheidungen in Echtzeit.
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Selbstlernende Systeme analysieren kontinuierlich Prozesse, erkennen Muster und optimieren Abläufe eigenständig – etwa bei der OP-Planung, Ressourcenverteilung oder Infektionsprävention. Diese Algorithmen reagieren nicht nur auf vorgegebene Regeln, sondern passen sich situativ an.
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Digitale Zwillinge bilden Klinikprozesse, Räume oder sogar ganze Patient*innen in einer digitalen Echtzeitkopie ab. So lassen sich Veränderungen simulieren, Abläufe testen und Risiken minimieren – bevor sie in der realen Umgebung wirksam werden. Besonders bei Umbauten, Prozessumstellungen oder der Einführung neuer Technologien ist das ein entscheidender Vorteil.
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Vollautomatisierte Pfade entstehen, wenn Prozesse vom Eintritt bis zur Entlassung durchgängig digitalisiert und intelligent gesteuert sind. Von der Aufnahme über Diagnostik und Therapie bis zur Medikation erfolgen sämtliche Schritte koordiniert, transparent und ohne manuelle Eingriffe. Doch dieser Wandel bringt auch neue Herausforderungen mit sich: ethische Fragestellungen zum Umgang mit sensiblen Daten, steigende Anforderungen an Qualifikation und Weiterbildung, sowie hohe Investitionskosten für Infrastruktur und Integration.
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